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Norwegischem Biathlon-Team droht Ärger aus eigenen Reihen: B-Kader-Athleten fordern finanzielle Hilfe

Benedikt Walgenbach

Update 24/03/2023 um 15:32 GMT+1 Uhr

Das norwegische Biathlon-Team war in dieser Saison die alles überragende Mannschaft. Angeführt von Johannes Thingnes Bö dominierten vor allem die norwegischen Männer den Weltcup nach Belieben. Die Dominanz bringt allerdings auch negativen Effekte mit sich. Die zweite Reihe in Norwegen hat nun ihren Unmut über fehlende finanzielle Unterstützung kundgetan.

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"Wir sind auf einem so hohen Niveau, dass wir, wenn wir für eine andere Nation starten würden, direkt im Elite-Kader stünden", sagte B-Kader-Athlet Vebjörn Sörum gegenüber dem norwegischen Sender "NRK".
Vor allem Unterstützung für jüngere Athleten im Hinblick auf folgende Großereignisse wünscht sich Sörum von Verbandsseite. "Ich hoffe, der Verband blickt nach vorne und erkennt, dass wir die nächste Generation sind, die um Weltcup-Siege, Weltcup-Gold und Olympia-Gold kämpfen wird. Ich denke, das haben wir verdient", ergänzte der norwegische Biathlet.
Ähnlich sieht Mannschaftskollege Ender Strömsheim die Situation. Er prangerte beim Verband fehlende finanzielle Unterstützung für den B-Kader an. Es brauche "mehr Mittel und Sicherheit im Hinblick auf Finanzen und Investitionen. Das fehlt uns", sagte der 24-Jährige, der zum Ende der Saison bereits Weltcupluft schnuppern durfte.
Alles sei im norwegischen Biathlon-System auch nicht schlecht, doch die ungleiche Behandlung vor Großevents wie etwa Olympia 2026 in Cortina d'Ampezzo stößt den Aktiven auf. Das Höhentraining vor Olympischen Spielen in Italien sei ohne finanzielle Hilfe für einige Athleten aus der zweiten Reihe nicht zu stemmen.
"Einige können sich das leisten, andere nicht", mahnte Sörum. Die Forderung des 24-Jährigen ist ziemlich simpel: "Angesicht der Leistungsbreite und mit Sicht auf das zukünftige Spitzenniveau halte ich es für ratsam, dort mehr Mittel einzusetzen."

Sportdirektor widerspricht vehement

Sportdirektor des norwegischen Biathlonverbands Per Arne Botnan kann die Aufregung der Athleten nicht nachvollziehen. "Ich denke, das System, das wir haben, ist ziemlich gut", sagte er gegenüber dem "NRK" und verwies auf die überzeugenden Leistungen seiner Mannschaft in der vergangenen Weltcupsaison: "Nach dem, was ich von den Ergebnissen sehe, denke ich, dass wir den gleichen Trend fortsetzen werden."
Eine finanzielle Spritze erachtet der Sportdirektor als nicht notwendig. "Wenn Sie etwas mehr Geld bekommen, denke ich nicht, dass es einen großen Unterschied macht", sagte Botnan.
Der Vorschlag der Athleten, den Elite-Kader zu vergrößern, sieht der norwegische Chef ebenfalls kritisch. "Dann müssten wir ein Team von zehn bis zwölf Athleten haben", monierte er und erklärte: "Wir sind auch deshalb so gut, weil es einen Kampf um die Plätze gibt."
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