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GP von Sao Paulo: Max Verstappen missachtet Stallorder bei Red Bull - Sergio Perez reagiert verärgert

Eurosport
VonEurosport

Update 14/11/2022 um 12:17 GMT+1 Uhr

Ein Sturm fegt über das Dosenparadies: Bei Red Bull hängt vor dem Saisonfinale der Haussegen gehörig schief. Grund ist die Missachtung einer Stallorder beim Großen Preis von Brasilien. Der Niederländer wollte seinen Teamkollegen Sergio Perez nicht vorbeilassen und sorgte damit für mächtig Ärger beim Mexikaner. Nach dem Rennen äußerte sich Verstappen zu dem Vorfall mit rätselhaften Aussagen.

Max Verstappen

Fotocredit: Getty Images

Max Verstappen verzog keine Miene. Fast schon aufreizend lässig und emotionslos beantwortete der Weltmeister die Fragen nach seinem merkwürdigen Verhalten auf der Rennstrecke - oder besser: er beantwortete sie nicht. Warum er die Anweisung von Red Bull missachtet und seinen Teamkollegen Sergio Perez nicht vorbeigelassen habe? "Es ist etwas vorgefallen." Okay, und was? "Das habe ich intern mit dem Team besprochen, mehr möchte ich dazu nicht sagen."
Verstappen hatte dieses Team kurz vorher am Boxenfunk weltweit hörbar zusammengefaltet. "Ich habe das schon mal gesagt: Fragt mich das nicht nochmal, ist das klar? Ich habe euch meine Gründe genannt, und dabei bleibe ich" sagte er - und markierte damit den dicken Max. Ach ja: Es ging nicht um Sieg oder Titel, Red Bull war lediglich bemüht, Perez in dessen Kampf um Platz zwei in der WM-Wertung von Rang sieben auf sechs vorzuziehen und ihm so zu zwei wertvollen zusätzlichen Punkten zu verhelfen.
Der treue Wingman Perez bemühte sich nicht, seine große Enttäuschung zu verbergen. "Das zeigt, wie er wirklich ist", blaffte der Mexikaner ebenfalls gut hörbar über den Boxenfunk. "Nach allem, was ich für ihn getan habe", sei diese Situation schon "sehr ernüchternd". Ausgerechnet Perez, Red Bulls "Verteidigungsminister", der Verstappen im vergangenen Jahr mehr als einmal von der Konkurrenz abgeschirmt und so entscheidenden Anteil am bis heute umstrittenen ersten WM-Titel des Niederländers hatte.
Die Medien waren sich einig. "Benimmt sich so ein Weltmeister?", fragte die "Sun", und der "Guardian" rätselte: "Was hat Max Verstappen da bloß getrieben?" Selbst die Red-Bull-treuen Österreicher titelten: "Eklat" (Der Standard), "Zoff" (Der Kurier). Die Kronen Zeitung nennt einen möglichen Grund für Verstappens trotziges Verweigern: "Nun gibt's Gerüchte, dass ein Unfall des Mexikaners in Monaco der Auslöser gewesen sein könnte." Im Fürstentum, so die Vermutung, habe Perez einen Crash wenige Sekunden vor Ablauf des Qualifyings provoziert und Verstappen damit die letzte schnelle Runde zerstört.
Alles reine Spekulation, selbst die sonst so redselige Teamführung von Red Bull mit Christian Horner und Helmut Marko hielt sich an das Schweigegelübde. Nicht ohne allerdings darauf hinzuweisen, dass Verstappen beim Finale in Abu Dhabi am kommenden Sonntag Perez selbstverständlich zu Hilfe eilen werde, wenn diese benötigt werde.
Dafür sagte Verstappen noch etwas, das allerdings war nicht gerade dazu angetan, sein ramponiertes Image aufzupolieren. Die Kollision mit Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton zu Beginn des Rennens habe er sehenden Auges in Kauf genommen, gab Verstappen zu: "Ich war ohnehin zu langsam, und ihm hat es die Siegchance ruiniert." Coast Cap Champion nennen sie ihn seit der Affäre um den von Red Bull überzogenen Kostendeckel, Freunde hat Verstappen im Fahrerlager keine. Hamilton sieht es mit der Gelassenheit von sieben WM-Titeln entspannt: "Ach, ihr wisst doch, Max ist eben Max."
(SID)
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