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Besiktas-Torjäger Mario Gomez: Der Gewinner von Berlin

Johannes Mittermeier

Update 28/03/2016 um 12:17 GMT+2 Uhr

Mario Gomez trifft erstmals seit der EM 2012 für Deutschland, das streichelt die geschundene Stürmerseele. Trotz der Testspiel-Niederlage gegen England ist der ehemalige Profi des FC Bayern wieder ein ernstzunehmender Kandidat beim DFB-Team. Das freut Gomez. Auch Bundestrainer Joachim Löw registriert es - wobei der Abend irgendwie doch verkorkst ist. Grund: die Angreifer von der anderen Seite.

Mario Gomez traf gegen England für Deutschland

Fotocredit: AFP

Ob er daran gedacht hat, in dieser 57. Minute? Wahrscheinlich schon. Als Mario Gomez eine Flanke ins Netz drückte und damit seinen 26. Länderspieltreffer markierte, endete eine fast vierjährige Flaute im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Zuletzt machte der Angreifer während der EM 2012, was Stürmer hauptberuflich so machen: Tore schießen.
"Er hat wieder dieses Näschen", lobte Bundestrainer Joachim Löw nachher im ZDF. Ja, das hatte Gomez tatsächlich an diesem Abend in Berlin, beim deutschen 2:3 gegen England.
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Jamie Vardy (l.) und Harry Kane trafen für England

Fotocredit: AFP

Ursächlich für die Pleite war jedoch, dass auch seine britischen Pendants Harry Kane und Jamie Vardy ein Gespür für den Moment besaßen. Kane traf in der 61. Minute nach toller Einzelleistung, Vardy erledigte sein Werk per kunstvollem Hackentrick (74.). Und als schließlich Verteidiger Eric Dier in der Nachspielzeit zum 3:2 einköpfelte, war der ganze schöne Gomez-Traum passé. Irgendwie.
Aber irgendwie auch nicht.

"Gar nicht so entscheidend, ob ich treffe"

"Ein Stück weit unerklärlich" fand der 30-Jährige den vergebenen Zwei-Tore-Vorsprung, nachdem Toni Kroos (43.) für die Führung gesorgt hatte. Andererseits stand Gomez da mit verschmitztem Grinsen, sein Auftritt war ja stark, und das wusste er. "Es freut mich, dass ich hier bin und die Körner habe, um gehen zu können", meinte der Modellathlet, was bedeuten sollte: Er verfügt über die Fitness, die er braucht.
Das ist das Allerwichtigste. Es ist gar nicht so entscheidend, ob ich treffe, ich sehe mich eher darin, der Mannschaft zu helfen.

Mittelstürmer lebendiger denn je

Die EM-Nominierung rückt näher, deutlich. Nach einer schweren, von Verletzungen durchzogenen Zeit beim AC Florenz hat Gomez erneut Eindruck hinterlassen, gerade bei Löw, der eigentlich andere Stürmertypen präferiert. In den Vorjahren sei spürbar gewesen, dass der Ex-Bayer "keinen guten Wettkampf-Rhythmus" hatte, erklärte Löw.
Das hat sich geändert. Er spielt in der Türkei immer, und das merkt man natürlich.
Mit Besiktas Istanbul rangiert Gomez an der Spitze der Torjägerliste, 19 Mal jubelte er bereits in der Liga. Auf englischer Seite thronen Kane (21) und Vardy (19) in der Premier League ganz oben, die Mittelstürmer alter Schule scheinen also doch nicht ausgestorben. Sie sind quickfideler denn je.
Erfreulich für der revitalisierten Gomez war zudem ein weiterer Aspekt, außersportlich, aber wichtig fürs Klima: Bei seiner Auswechslung applaudierte die gesamte Arena. Das hatte er in der Vergangenheit schon ganz anders erlebt.
Gomez war der Gewinner aus deutscher Sicht.
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