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3 Dinge, die beim FC Bayern auffielen: Pep Guardiola gibt High Five

Florian Bogner

Update 24/10/2015 um 19:39 GMT+2 Uhr

Mit totaler Offensive deklariert der FC Bayern München beim 4:0 gegen den 1. FC Köln die Arsenal-Niederlage zur Bagatelle. Trainer Pep Guardiola bietet gleich fünf Stürmer auf, Arturo Vidal darf Herzstück spielen und Köln präsentiert sich zu mutlos. Was beim 1000. Bundesliga-Sieg der Bayern auffiel.

Beim FC Bayern läuft es in der Bundesliga zur Zeit rund

Fotocredit: Imago

1. Fünf Stürmer = wenig Platz

Pep Guardiola wollte gegen den gewieften Taktiker Peter Stöger offensichtlich etwas Überraschendes aufbieten. Sein Surprise-Paket: High Five, fünf Angreifer. Erstmals bot der Bayern-Coach Douglas Costa, Thomas Müller, Robert Lewandowski, Arjen Robben (Comeback nach sieben Wochen) und Kingsley Coman gemeinsam in der Startelf auf, was in ein brutal offensives 4-1-4-1- bzw. 2-3-5-System mündete.
Die fünf Angreifer sah man tatsächlich des Öfteren auf einer Linie angreifen, wobei aber Costa und Coman das Spiel zunächst nicht breit genug machten. So kamen zu den vielen Kölner Abwehrbeinen noch zehn Münchner Beine hinzu, was die Räume knapp und die Laufwege dicht machte – bis Robben, der nach sieben Wochen Pause sein Comeback gab, den Dosenöffner parat hatte. "Das war die Belohnung für harte Arbeit", sagte Robben.
Lewandowski setzte sich derweil öfter mal nach hinten ab, um den Raum für Sprints von Müller oder Robben aufzureißen. Da Köln jedoch mit Dominic Maroh zwischen Frederik Sörensen und Dominique Heintz das Zentrum maximal eng machte, kamen die Bayern hier nur selten durch. Nach etwa einer halben Stunde kamen die Bayern jedoch auf die hervorragende Idee, es vermehrt über Außen zu probieren – prompt fielen 1:0 und 2:0 nach Vorlagen von außen. Kölns Defensivtaktik war damit demaskiert.

2. Vidal als zentrale Figur mit Licht und Schatten

Interessant auch, wie sich Bayern hinter den Offensiven formierte: Dort kam diesmal Arturo Vidal statt Xabi Alonso die zentrale Rolle zu, die Außenverteidiger Philipp Lahm und Rafinha rückten dafür bei Ballbesitz nach innen an seine Seite. Seine spanischen Landsleute (Alonso, Thiago, Martínez, Bernat) ließ Guardiola komplett auf der Bank.
Was Vidal schlecht machte: Dass Bayern eine halbe Stunde lang kaum Tempo aufbauen konnten, lag auch daran, dass Vidal das Tempo verschleppte und viele Fehlpässe spielte. Vidals Fehler und die hoch stehenden Außenverteidiger ermöglichten den Kölnern in Halbzeit eins drei gute Konterchancen. Was Vidal gut machte: Er biss sich förmlich in die Partie und wurde nach einer halben Stunde gedankenschneller und sicherer. Beim 2:0 stach er zudem perfekt in den sich öffnenden Raum hinter den Angreifern und versenkte die tolle Vorlage von Coman mustergültig.
Wie so oft erkannte Guardiola früh Handlungsbedarf, als die Bayern offensiv nicht so recht durchkamen. So ließ er schon nach 25 Minuten Rafinha mit David Alaba den Platz tauschen, um mit dem Österreicher das Spiel über die Außen anzukurbeln. Richtig Druck über die Außen brachte aber erst die Maßnahme, Coman von rechts nach links zu stellen, Robben auf rechts und Costa auf die Halbposition. Diese Rochade riss die FC-Abwehr buchstäblich auseinander.

3. FC nicht mutig genug

Mit einer Fünferabwehrkette und drei Innenverteidigern gegen Bayern zu verteidigen, gehört mittlerweile zum Standard. Wie Arsenal zog sich auch Köln weit zurück, machte die Räume eng und versuchte Costa auf links zu doppeln. "Wir haben ordentlich verteidigt, mit fairen Mitteln, so wie wir es wollten", sagte Stöger.
Aber anders als die Londoner, die permanent drei Offensivspieler in Lauerstellung hielten, hatte der FC meist nur Modeste vor dem Ball, was das Kontern einigermaßen schwierig machte. So ergaben sich vor dem 1:0, nach dem jede Defensivtaktik ohnehin null und nichtig ist, zwar mehrfach Räume für FC-Konter, die Spieler rückten aber nicht energisch genug nach - Chance vertan. "Das war bitter", meinte Stöger. Anschließend war nur noch Schadensbegrenzung angesagt.
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