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Bayer Leverkusen - RB Leipzig: RBL dreht Partie in Leverkusen

Eric Hartmann

Update 18/11/2016 um 23:13 GMT+1 Uhr

RB Leipzig hat zumindest für eine Nacht die Spitze der Bundesliga erobert. Der Aufsteiger siegte am 11. Spieltag bei Bayer Leverkusen mit 3:2 (1:2). Kevin Kampl brachte Bayer in Führung (2.), ein Eigentor von Julian Baumgartlinger brachte das 1:1 (4.). Nach der erneuten Heim-Führung durch Julian Brandt (45.+2) drehten Emil Forsberg (67.) und Willi Orban (81.) das Spiel für die Gäste.

Emil Forsberg (RB Leipzig)

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Bevor die Zuschauer in der BayArena so richtig ihre Plätze eingenommen hatten, klingelte es in beiden Toren bereits einmal. Kevin Kampl brachte die Gastgeber nach einem wunderbar vorgetragenen Angriff über links und auf Vorlage von Julian Brandt in Führung (2.), Leipzig drängte danach sofort auf den Ausgleich und dieser gelang postwendend mit Hilfe der Gastgeber. Nach einem Eckball von Emil Forsberg prallte der Ball von Bayers Julian Baumgartlinger in das Tor der Hausherren (4.).
Im Anschluss entwickelte sich im ersten Durchgang eine sehr intensive Partie mit vielen intensiven Zweikämpfen, zahlreichen Fouls (16) und kaum nennenswerten Torchancen. Das lag primär daran, dass beide Teams kein zu hohes Risiko gehen wollten und sowohl Bayer, als auch Leipzig das Mittelfeld sehr dicht besetzten. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff brachte Julian Brandt die Elf von Trainer Roger Schmidt mit einem strammen Schuss ins rechte Eck nach Vorlage von Hakan Calhanoglu wieder in Führung (45.+2).
Kurz nach der Halbzeit hätte Calhanoglu per Elfmeter (Brandt war von Stefan Ilsanker gefoult worden) für eine Vorentscheidung sorgen können, doch Leipzigs Keeper Péter Gulácsi hielt RB mit seiner Parade im Spiel (54.).
Beide Teams schenkten sich fortan nichts und wurden von Schiedsrichter Dr. Felix Brych mit zunehmender Spielzeit mit Gelben Karten für überhartes Einsteigen verwarnt. Mitte der zweiten Halbzeit glich Forsberg nach starkem Solo, allerdings mit gütiger Mithilfe von Bernd Leno aus (67.): Leverkusens Tormann boxte sich den Abschluss des Schweden mehr oder weniger selbst ins Tor.
Danach entwickelte sich eine völlig offene Partie. Bayer hätte die Partie bei weiteren Chancen durch Kampl und den eingewechselten Kevin Volland für sich entscheiden können, auf der Gegenseite zeigte sich die Elf von Ralph Hasenhüttel vor dem Tor eiskalt und siegte nach einem Kopfballtreffer von Willi Orban (81.) letztlich nicht unverdient in Leverkusen.
Mit diesem Sieg sicherte sich der Aufsteiger vorübergehend die Tabellenführung und kann mit 27 von 33 möglichen Punkten bislang auf eine äußerst starke Zwischenbilanz blicken.
Sieben Jahre nach seiner Gründung eroberte der Neuling erstmals die Tabellenspitze der Bundesliga und stellte mit dem sechsten Sieg in Serie zudem einen weiteren Rekord auf. Denn noch nie zuvor blieb ein Aufsteiger die ersten elf Saisonspiele ohne Niederlage. Leipzig ist ferner der erste ostdeutsche Bundesliga-Spitzenreiter seit Hansa Rostock im Jahr 1991.

Die Stimmen zum Spiel:

Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen): "Das Ergebnis ist enttäuschend. In Halbzeit zwei haben uns die Kräfte gefehlt, wir haben am Ende leider zu sehr abgebaut. Die Mannschaft hat alles gegeben, aber wir haben in der zweiten Halbzeit leider die Spielkontrolle verloren."
Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen): "Wir haben zweimal geführt, aber in der zweiten Halbzeit zwei Tore gefressen, das ist sehr ärgerlich, denn wir hätten nicht verlieren müssen. Momentan herrscht einfach die pure Enttäuschung."
Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Es ist der Wahnsinn, was die Mannschaft für eine Mentalität an den Tag gelegt hat. Nach zwei Rückständen in Leverkusen noch so aufzuspielen, ist aller Ehren wert. Wir müssen uns dennoch weiter auf unsere Stärke konzentrieren. In der zweiten Halbzeit haben wir die Dinge, die in der ersten Halbzeit nicht so gut gelaufen sind, viel besser gemacht."
Willi Orban (RB Leipzig): "Das Spiel zeigt den Spirit in unserer Mannschaft. Wir haben wieder eine starke Leistung gezeigt und darauf können wir stolz sein. Über die Tabellenführung sind wir sehr froh, aber wir wissen, dass das nur eine Momentaufnahme ist."

Der Tweet zum Spiel:

Mit zunehmender Spieldauer löste sich Bayers Gegenwehr gegen die starken Aufsteiger aus Leipzig mehr und mehr auf und letztlich siegte RB nicht unverdient in Leverkusen. Zuvor hatten Leverkusens-Fans noch den Joke "Aspirin statt Taurin" gebracht.

Das fiel auf: RB größte Stärke? Die Mentalität!

Eine Mannschaft, die als Aufsteiger dermaßen in der Bundesliga auftrumpft und mit einem wahnsinnigen Willen von Sieg zu Sieg eilt, gab es in der Bundesliga-Historie bislang selten. In Leverkusen drehte Leipzig nach zweimaligen Rückstand die Partie und bewies einmal mehr ihre große mentale Stärke. Auch deshalb steht die Hasenhüttl-Elf aktuell verdientermaßen an der Tabellenspitze.

Die Statistik zum Spiel: 11

Leipzigs Offensivdrang wurde auch in Leverkusen wieder mehr als deutlich. Ingesamt schoss der Aufsteiger elf Mal auf das Tor der "Werkself" und hätte bei einer höheren Präzision im vordersten Drittel noch zu mehr Abschlüssen kommen können. Charakteristisch für den Leipziger Angriff sind dabei die unglaublich schnellen Umschaltbewegungen, sowie die dazu passenden Hochgeschwindigkeits-Stürmer um Timo Werner und Co.
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