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Eurosport-Check zum Bundesligastart - 1. FC Köln: Der Blick geht weiter nach oben

Daniel Brickwedde

Update 23/08/2016 um 13:10 GMT+2 Uhr

Platz neun in der Vorsaison bedeutete die beste Spielzeit seit 24 Jahren für den 1. FC Köln. Großen Anteil haben daran Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger. Beide verfolgen eine ruhige Philosophie der kleinen gesunden Schritte. Von Europa will das Duo aber (noch) nichts wissen. Die Weiterentwicklung der Mannschaft hat Priorität. Der Saisoncheck von Eurosport.

Anthony Modeste vom 1. FC Köln

Fotocredit: Imago

Die wichtigsten Veränderungen

In Köln wird seit Jahren kontinuierlich am Weiterbau der Mannschaft gearbeitet. Die Transfers sind punktuell und sollen Schwachpunkte beheben - wilde Transferorgien wird es unter der derzeitigen Vereinsführung nicht geben. Eine Verpflichtung, wie die von Sehrou Guirassy ist daher eher ungewöhnlich. Die Verantwortlichen bemühten sich intensiv um den Transfer des französischen Sturmtalents und bekamen schließlich für 3,8 Millionen Euro den Zuschlag vom OSC Lille - wohl wissend, dass man zunächst aufgrund einer Meniskus-OP nicht auf den 20-Jährigen setzen kann. Die Verpflichtungen der bundesligaerfahrenden Marco Höger (Schalke 04) und Konstantin Rausch (Darmstadt 98) sind dagegen typischer und werden die Mannschaft auf Anhieb verstärken. Dazu kam Artjoms Rudnevs ablösefrei vom Hamburger SV als weitere Alternative im Sturm.
Eine neue, höhere Herausforderung suchte dagegen Eigengewächs Yannick Gerhardt, der zur neuen Saison zum VfL Wolfsburg wechselte. Der Verkauf rentierte sich für Köln immerhin mit 13 Millionen Euro Ablöse.

Wer steht im Fokus?

Eigentlich ist er auch ein Neuzugang. Zumindest steht diese Saison für Milos Jojic im Zeichen eines Neustarts in Köln. Im Vorjahr kam der Serbe für drei Millionen aus Dortmund und mit vielen hohen Erwartungen im Gepäck nach Köln. Diese konnte der feine Techniker aber nicht ansatzweise erfüllen. Statt Schlüsselspieler war Jojic zumeist Teilzeitkraft von der Bank. Eine Rolle, die weder ihm noch dem Verein behagte. In der Vorbereitung zeigte der 24-Jährige allerdings deutliche Verbesserungen und gefiel als Standard-Torschütze und Vorlagengeber. Die Kehrtwende für ihn in Köln?

So lief die Vorbereitung

Die Richtung stimmt. In den letzten drei Begegnungen gegen den FC Bologna (1:0), SC Eibar (2:0) und gegen den Ligakonkurrenten FSV Mainz (3:0) zeigte sich Köln defensiv gut geordnet, ließ kaum Chancen zu und bot auch in der Offensive viel Sehenswertes an. Im Training setzte Stöger vermehrt auf das System mit Dreierkette, in den Spielen beließ er es jedoch bei der eingespielten 4:4:2-Variante. Große Erfolge feierte Köln auch neben dem Platz. Timo Horn und Nationalspieler Jonas Hector widerstanden den Lockrufen potenterer Vereine und entschlossen sich zum Verbleib in Köln. Letzterer verlängerte ebenso wie Leonardo Bittencourt seinen Vertrag sogar vorzeitig bis 2021. Ein klares Zeichen für die Entwicklung in Köln.

Wo könnte es Probleme geben?

In Köln vor allem vor dem Tor. Kein Verein ließ in der abgelaufenen Saison mehr Großchancen liegen als die Domstädter. Außerdem existierte die Offensive beinahe nur aus Anthony Modeste: Der Franzose steuerte 15 der 38 Kölner-Saisontore bei - kein Verein war abhängiger von einem einzigen Spieler. Sollte Modeste schwächeln, fehlt Köln ein echter Torjäger. Seine Sturmkollegen Zoller, Osaka und Neuzugang Rudnevs blieben diesem Nachweis bislang schuldig - die Entwicklung von Guirassy bleibt abzuwarten.

Die beste Elf

Beste Elf: 1. FC Köln

Die Eurosport-Prognose

Der Traum von Europa ist in Köln tief verwurzelt. Mehr als auf die tabellarische Entwicklung schauen die Verantwortlichen aber auf die spielerische. Die Mannschaft durchläuft einen Reifeprozess, der mehr und mehr Früchte trägt. Das Team ist eingespielt und besonders defensiv gefestigt. Der Abstiegskampf wird in der Domstadt kein Thema sein. Daher geht der Blick nach oben. Platz neun ist wieder im Bereich des Möglichen. Für mehr darf sich das Team keine Schwächephasen leisten und muss offensiv endlich zünden.
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