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Eurosport-Check zum Bundesligastart - Borussia Dortmund: Thomas Tuchel und die Qual der Wahl

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VonEurosport

Update 24/08/2016 um 19:04 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund geht runderneuert in die zweite Saison unter Thomas Tuchel. Der Anspruch ist ungebrochen, die zweite Kraft in Deutschland zu sein. Der breite Kader bietet Tuchel eine große Anzahl an Variantionsmöglichkeiten, birgt aber auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Der Saisoncheck von Eurosport.de.

Borussia Dortmund spielt am Mittwoch gegen Legia Warschau

Fotocredit: Imago

Die wichtigsten Veränderungen

Die Mannschaft der kommenden Saison hat mit dem BVB der vergangenen Spielzeit nur wenig zu tun. Acht Neue holten die Westfalen, gaben rund 110 Millionen Euro aus.
Mit Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan verließen drei absolute Leistungsträger den Verein. Kompensiert werden soll der Verlust unbestrittener Weltklasse durch eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern (Sebastian Rode, Mario Götze, André Schürrle, Marc Bartra) und jungen Talenten (Ousmane Dembélé, Emre Mor, Raphaël Guerreiro, Mikel Merino). BVB-Boss Hans-Joachim Watzke spricht vom "größten Umbruch der letzten zehn Jahre".
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Zorc: "Noch nicht auf dem Level, auf dem wir sein wollen"

Besonderes Augenmerk gilt Rückkehrer Götze und Rekordtransfer Schürrle. Beide sind Nationalspieler, beide kennen die Liga, beide sollen Verantwortung übernehmen. Wie schnell die Kumpels in Schwarz-Gelb funktionieren, ist eine der spannendsten Fragen rund um den "neuen" BVB. Während Schürrle schon in der Vorbereitung gute Ansätze zeigte, fiel Götze bislang eher durch fehlende Fitness und daraus resultierende muskuläre Probleme auf.
In der Innenverteidigung soll Bartra die Lücke schließen, die Kapitän Hummels hinterlässt. Die technischen Fähigkeiten des Spaniers sowie seine Stärken in der Spieleröffnung, erinnern bereits an seinen Vorgänger. Die nötigte Sicherheit lässt er allerdings manchmal noch vermissen.
Im zentralen Mittelfeld könnte der im letzten Jahr so starke Julian Weigl Opfer des Überangebots werden und seinen Stammplatz an den erfahreneren Rode verlieren. Die oft ins Feld geführte Dreifachbelastung aus Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal sollte jedoch auch für den 20-Jährigen genügend Spielzeit garantieren.
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BVB-Test im Video: Wirbelnde Youngster und ein ganz feines Kunststück

Wer steht im Fokus?

Mario Götze. Nach drei frustrierenden Jahren beim FC Bayern wechselte der gebürtige Memminger zurück zu seiner alten Liebe. Was sich nach der romantischen Rückkehr des "verlorenen Sohns" anhört, ist in Wirklichkeit deutlich unterkühlter, als es den Anschein macht. Den Dortmunder Ultras ist die Rückholaktion des 24-Jährigen ein Dorn im Auge. Seinen Abgang zum Erzrivalen im Sommer 2013 nimmt man dem ehemaligen Publikumsliebling noch immer übel.
Götze selbst gibt sich kämpferisch, will die Fans "durch Leistung überzeugen", wieder für ihn zu klatschen. Alternativen hat er auch nicht. Die ersten Spiele werden für den Weltmeister besonders wichtig. Funktioniert sein Spiel auf Anhieb, gelingen ihm gar Tore und Vorlagen, könnte die Stimmung um den WM-Helden von 2014 schnell ins Positive kippen. Klappt das nicht, dürfte es unangenehm werden - eine Gratwanderung.

So lief die Vorbereitung

Das wichtigste vorneweg: Niemand hat sich verletzt. Bis auf die Olympia-Teilnehmer Matthias Ginter und Sven Bender, sowie die zuvor bereits verletzten Neven Subotic, Marco Reus und Erik Durm nahmen alle Spieler der Borussia zumindest in Teilen an der Vorbereitung teil (Mario Götze, André Schürrle, Julian Weigl und Raphaël Guerreiro stießen nach der EM in Frankreich verspätet zum Team).
Schaut man rein auf die Ergebnisse, lief die Vorbereitung bestenfalls befriedigend. Der BVB verlor bei 1860 München (0:1), gegen Manchester City (6:7 n.E.), gegen Athletic Bilbao (0:1) und im Supercup-Finale gegen die Bayern (0:2). Hinzu kommt ein Unentschieden gegen den AFC Sunderland (1:1).
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Die Highlights vom BVB-Test gegen Sunderland

Für Trainer Thomas Tuchel jedoch sind es gerade diese eher schwachen Tests, aus denen wichtige Erkenntnisse gezogen werden können. Gewinner waren die drei Neuzugänge Rode, Dembélé und Bartra. Zudem kristallisierte sich heraus, dass Gonzalo Castro als neuer Achter auf Gündogan folgt.
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Gonzalo Castro soll der Nachfolger von Ilkay Gündogan sein

Fotocredit: Imago

Wo könnte es Probleme geben?

Der BVB ist in der Breite sehr ordentlich aufgestellt. Mit 29 Spielern hat man einen der größten Kader der Bundesliga, der aber Fluch und Segen gleichermaßen sein kann. Gerade im offensiven Mittelfeld kämpfen Schürrle, Götze, Dembélé, Reus, Shinji Kagawa, Mor und Christian Pulisic um drei freie Positionen im zu erwartenden 4-2-3-1-System.
Derartige Konstellationen sind für einen Trainer einerseits komfortabel, andererseits bergen sie aber auch die Gefahr des Stimmungsabfalls. Jeder Fußballer ist in gewissem Maße egoistisch und pocht auf Spielzeit. Wer einen Stammplatz will, muss die Ellenbogen ausfahren und das kann zu schlechter Stimmung führen. Auch in dieser Angelegenheit ist Thomas Tuchel gefordert.
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Ousmane Dembele (r.) und Shinji Kagawa (li.)

Fotocredit: Imago

Die beste Elf

Borussia Dortmund best 11

Die Eurosport-Prognose

Das Gesicht des BVB hat sich im Sommer gewandelt. Acht Neuzugänge, stehen fünf Abgänge gegenüber. An den Ansprüchen der Westfalen hat sich nicht viel geändert. Es soll erneut die direkte Qualifikation für die Champions League werden und das ist auch durchaus realistisch.
Im Vierkampf mit Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 geht es um die Plätze hinter dem erneuten Meister Bayern München. Der BVB hat hier die Nase vorn und wird Vizemeister.
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Highlights: Neuzugänge glänzen bei BVB-Sieg

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