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FC Bayern - Dortmund: Ein BVB-Ausrutscher mit Ansage

Tobias Hlusiak

Update 09/04/2017 um 16:47 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund geht beim FC Bayern München mit 1:4 unter. So wirklich interessierte dies auf Seiten der Schwarz-Gelben aber offenbar niemanden. Die Niederlage war eher ein einkalkulierter Betriebsunfall, dem BVB-Trainer Thomas Tuchel sogar etwas Positives abgewinnen konnte.

Dortmund verliert bei Bayern

Fotocredit: AFP

Aus der Allianz Arena berichtet Tobias Hlusiak
Thomas Tuchel machte kurzen Prozess. Normalerweise kennt man den Trainer des BVB als Haderer. Über Niederlagen - auch über einzelne Spielsituationen - kann er sich stundenlang aufregen. Selbst nach dem klaren Sieg über den HSV am vergangenen Dienstag (3:0) fand er ein fettes Haar in der Suppe.
Nun bezog seine Mannschaft beim FC Bayern München eine ausgewachsene Tracht Prügel, ging in einer Partie, die auch deutlicher hätte ausfallen können, mit 1:4 unter. Und was machte Tuchel? Der schien sich dafür nicht wirklich zu interessieren. Ganz im Gegenteil.
"Überhaupt nicht schwer zu akzeptieren" fand Tuchel die Niederlage.
Alles andere als diese Dominanz und dieses Ergebnis hätte mich sehr überrascht. Dann hätten wir wahnsinnig über uns hinauswachsen müssen. Wir haben eine unglaublich komplizierte Ausgangslage. Bayern bietet das absolut höchste Niveau.
Ein Kompliment für das eigene Team klingt wahrlich anders. Seine Spieler werden es dem Coach aber hoch anrechnen, dass er schlicht und ergreifend ehrlich mit der Situation umging.

Durch Erfahrung soll sich der BVB verbessern

Für die Borussia war in München ganz einfach nicht mehr drin. Acht wichtige Spieler fehlten beim Tabellenführer. Julian Weigl und Shinji Kagawa waren kurz vor der Abreise in die bayerische Landeshauptstadt noch ausgefallen, Lukasz Piszczek konnte gerade so auf der Bank sitzen. Von André Schürrle, Mario Götze, Marco Reus und Co. redete schon gar niemand mehr.
"Unterm Strich ist die Aufgabe mit dieser Personallage zu schwer", bügelte Tuchel alle weiteren Nachfragen zum Thema Bayern München ab und wies darauf hin, mit "drei A-Jugendlichen in der Startformation" angetreten zu sein.
Wenn man diese Erfahrungen nicht macht, kann man sich nicht verbessern - so bitter es ist.
Nun sind Ousmane Dembélé, Christian Pulisic und Felix Passlack keine normalen Jugendspieler mehr, beim Rekordmeister zeigten sie aber, dass sie noch mächtig grün hinter den Ohren sind. Passlack sah gegen Altmeister Franck Ribéry kein Land, Dembélé vergab vorne mehrmals in aussichtsreicher Position und duckte sich hinten einmal zu viel.

Dortmunds Personallage dürfte sich entspannen

Solche Fehler verzeiht der FC Bayern nicht. Im Champions-League-Viertelfinale wird auch nur selten darüber hinweggesehen. Dort muss die Borussia am Dienstag gegen den AS Monaco antreten (ab 20:45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de). Bis dahin werden einige Spieler zurückkehren. Kagawa und Weigl ziemlich sicher. Vielleicht auch Schürrle. Mit ganz viel Glück Reus.
"Das ist in erster Linie mal gut", sagte Tuchel, und dann haderte er doch noch: "Wir wissen aber nicht, in welcher Form sie dann sind."
Kurz bevor er zu seinen Jungs in den Mannschaftsbus stieg, blickte der 43-Jährige noch weiter voraus. "Wir haben dieses Spiel gebraucht, um im Halbfinale hier in der Allianz Arena deutlich besser spielen zu können", ordnete Tuchel die Leistung noch einmal treffend ein.
Wir hatten einige Spieler dabei, die zum ersten Mal hier gespielt haben. So sah das dann auch aus...
Am 26. April ist der BVB erneut beim FC Bayern zu Gast. Dann geht es um den Einzug ins Endspiel des DFB-Pokals. Spätestens dann zählt dieses Argument nicht mehr.
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