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Hamburger SV: Die Sportchefsuche beim HSV gestaltet sich für Dietmar Beiersdorfer mehr als schwierig

Sebastian Dirschl

Update 07/11/2016 um 12:22 GMT+1 Uhr

Horst Heldt hat keine Lust, Nico-Jan Hoogma ist enttäuscht und spürt kein Vertrauen. Wer macht's denn nun? Wer wird jetzt neuer Sportdirektor beim krisengeschüttelten Hamburger SV und bringt den Bundesliga-Dino wieder in ruhigeres Fahrwasser? Gespräche hat Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer schon einige geführt, bisher aber ohne Erfolg. Nun stehen Verhandlungen mit weiteren Kandidaten an.

Dietmar Beiersdorfer (Vorstandvorsitzender Hamburger SV)

Fotocredit: Imago

Seitdem Peter Knäbel im Mai seinen Rucksack an der HSV-Geschäftsstelle packen musste, lenkt Dietmar Beiersdorfer die sportlichen Geschicke quasi im Alleingang. Der 52-Jährige ist Vorstandsboss und Sportdirektor in Personalunion. Ein Umstand, der sich ob der immer größer werdenden Krise und dem daraus resultierenden letzten Tabellenplatz schnellstmöglich ändern soll.
Das ist jedoch ein gar nicht so einfaches Unterfangen. Die Suche nach einem neuen Sportdirektor wird beim Hamburger SV zur Odyssee. Mit einigen Kandidaten wurde bereits gesprochen, eine Einigung kam bisher nicht zustande.

Absagen von Heldt und Hoogma

Die Verhandlungen mit den bisher aussichtsreichen Anwärtern verliefen im Sand. Der ehemalige Schalke-Manager Horst Heldt wollte sich die undankbare Aufgabe beim HSV nicht antun; und auch die Gespräche mit Ex-Kapitän Nico-Jan Hoogma verliefen ergebnislos. Gegenüber "Sport1" sagte Hoogma, der aktuell Sportchef beim niederländischen Erstligisten Heracles Almelo ist, zu den Treffen mit Beiersdorfer:
Da war kein Vertrauen da und ich habe mich zurückgezogen
Wieder zurück auf Anfang, was Beiersdorfer jedoch möglicherweise gar nicht so unlieb ist - gerade in Bezug auf Horst Heldt. Der HSV-Boss präferiert nämlich einen Sportchef, der eher aus dem Hintergrund agiert. In dieses Anforderungsprofil hätte der 46 Jahre alte Heldt nicht gepasst, Hoogma schon eher.
Beiersdorfers Forderung auf den Leib geschneidert wäre vermutlich Jens Todt. Der Ex-Profi war in Hamburg bereits als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums aktiv, ist ein Freund des HSV-Bosses und gilt daher als dessen Wunschkandidat. Beiersdorfer wollte sich nach der 2:5-Pleite gegen Borussia Dortmund zu den Gerüchten um Todt, der aktuell Sportdirektor beim Karlsruher SC ist, jedoch nicht äußern.

Todt, Hochstätter & Magath im Gespräch

Ebenfalls bei einem Verein unter Vertrag steht der Kandidat, den der "NDR" ins Spiel gebracht hat: Christian Hochstätter, der durch seine Stationen bei Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 über Erfahrungen in der sportlichen Leitung eines Bundesligisten verfügt und aktuell beim VfL Bochum tätig ist. Dort velängerte er seinen Vertrag erst kürzlich bis 2020 - ohne Ausstiegsklausel. Dennoch heißt es, Hochstätter wäre einem Engagement beim HSV nicht abgeneigt. Allerdings hat Bochum gleichzeitig keinerlei Ambition, den 53-Jährigen einfach so in die Hansestadt ziehen zu lassen. Eine Zwickmühle.
Bochums Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis bestätigte gegenüber "reviersport.de", dass es bereits Kontakt zwischen den beiden Parteien gegeben hat. "Wir haben ihm die Möglichkeit gegeben, mit den Hamburgern zu reden", sagte er, ergänzte aber postwendend:
Alles läuft ganz sauber ab. Das ist ein ganz normaler Vorgang und hat nichts mit einer Entscheidung zu tun, Christian Hochstätter nach Hamburg ziehen zu lassen.
Auch an einen anderen Klub gebunden ist derzeit - ein Name der in Zusammenhang mit dem Hamburger SV fast zwangsläufig fallen muss - Felix Magath. Die Saison in der Chinese Super League ist für dessen Verein Shandong Luneng inzwischen beendet. Dass Magath seine Zelte in China nach nicht einmal einem halben Jahr wieder abbricht, ist eher unwahrscheinlich. Der 63-Jährige befindet sich mit seinem Team aktuell - trotz der erst vor gut einer Woche zu Ende gegangenen Spielzeit - schon wieder im Trainingslager. Laut "Bild" hat jedoch eine Kontaktaufnahme stattgefunden.
Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Wer macht's denn nun? Wer wird neuer Sportdirektor beim HSV? Eine seriöse Antwort lässt sich darauf nicht geben. Todt steht beim KSC noch bis Ende der Saison unter Vertrag, mit Hochstätter gibt es wohl Differenzen bezüglich der Gehaltsvorstellungen sowie dessen nötiger Vertragsauflösung beim VfL Bochum und Magath ist in China schon wieder im Quälix-Modus.
Fakt ist aber auch: Bis zum nächsten Bundesliga-Spiel in zwei Wochen bei der TSG Hoffenheim muss eigentlich eine Entscheidung fallen. Lassen wir uns überraschen, ob die Odyssee bis dahin ein Ende findet.
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