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BVB-Fans eskalieren erneut gegen Dietmar Hopp: "Was soll die Scheiße, du H...sohn?"

Florian Bogner

Update 23/09/2018 um 11:23 GMT+2 Uhr

Die Fanszene von Borussia Dortmund reagiert beim Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim (1:1) mit geschmacklosen Plakaten und Spruchbändern gegen den Strafantrag von Dietmar Hopp gegen mehr als 30 Dortmunder Anhänger. So zeigte die BVB-Kurve erneut den TSG-Mäzen im Fadenkreuz. Dazu stand da: "Strafverfahren & Hausverbote wegen beleidigenden Gesängen? Was soll die Scheiße, Du Hurensohn?"

BVB-Fans vs. Dietmar Hopp am 22.9.2018

Fotocredit: Imago

Der Konflikt zwischen der aktiven Fanszene Borussia Dortmunds und Dietmar Hopp ist ein unrühmliches Kapitel reicher.
Zu Beginn des Bundesliga-Spiels des 4. Spieltags zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem BVB (1:1) reagierte die BVB-Fankurve mit ungebührlichen Plakaten und Spruchbändern auf den Strafantrag von TSG-Mäzen Dietmar Hopp gegen 32 BVB-Anhänger.
Die BVB-Kurve zeigte Hopp erneut im Fadenkreuz ("Hasta la vista, Hopp!"), oben und unten ein Spruchband dazu:
Strafverfahren & Hausverbote wegen beleidigenden Gesängen? Was soll die Scheiße, Du Hurensohn?
Zudem gab es auch wieder Schmähgesänge gegen Hopp, außerdem sollen BVB-Fans Toiletten im Gästebereich zerstört haben. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sagte nach der Partie bei "Sky": "Für das, was wir da gesehen haben, gibt es keine Entschuldigung. Da müssen wir uns als Klub entschuldigen."
Es sei für die BVB-Verantwortlichen "schwierig, damit umzugehen", fügte Zorc an. Man habe im Vorfeld der Partie versucht, mit Hoffenheim in den Dialog zu treten und deeskalierend zu wirken. "Ich weiß auch nicht, ob es so glücklich war, dass die Thematik eine Woche lang in der 'Bild'-Zeitung aufgemacht wurde, da wurde auch jeder nochmal ein bisschen aufgeputscht", so Zorc.

Identität der beschuldigten BVB-Fans durch Polizei festgestellt

Hopp hatte gegen 32 BVB-Fans Strafantrag gestellt, weil sie bei der gleichen Begegnung am 34. Spieltag der vergangenen Saison (12. Mai) Hopp per Fangesängen als "Hurensohn" bezeichnet hatten. Der BVB musste deshalb bereits als Strafe 10.000 Euro an die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB überweisen.
Die Feststellung der Verdächtigen erfolgte durch die Polizei, die laut "Bild" Zivil-Beamte im Block hatte und den BVB-Block mit hochauflösenden Kameras filmte.
Hopp sei anschließend von Polizei-Beamten gefragt worden, ob er Strafantrag stellen möchte, was er bejahte. Zudem stellte Hoffenheim ein Hausverbot für die Beschuldigten aus.
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BVB-Fans vs. Dietmar Hopp am 22.9.2018

Fotocredit: Imago

BVB-Fanszene drohte Plakat-Aktion an

Hopps Anwalt Christoph Schickhardt sagte:
Es wurde immer schlimmer. Irgendwann ist dann auch mal Schluss. Es ist ein klares Zeichen an jene Sorte Fans, die meint, die Kurve sei ein rechtsfreier Raum. Wer sich danebenbenimmt, muss damit rechnen, dass er bestraft wird, vorbestraft ist und einen Eintrag im Register bekommt.
Eine Maßnahme, die in Dortmund auf wenig Gegenliebe stieß. "Sollte Hopp tatsächlich glauben, er könne uns mit seinen Verboten mundtot machen, zeigen wir ihm am Samstag, wie falsch er damit liegt", hatte das Dortmunder "Fanbündnis Südtribüne" angekündigt - und seine Drohung wahr gemacht.
Zum Strafantrag meinte derweil Stefan Witte, Anwalt und Sprecher der "Fanhilfe Dortmund", gegenüber dem Fanzine "Schwatzgelb.de": "Herr Hopp tut gerade so, als wäre er der Einzige, der im Fußballstadion beleidigt werden würde. Wie jeder Fußballfan weiß, gibt es allerdings eine Vielzahl von Gesängen, die sich dann auch gegen Einzelpersonen richten, beispielsweise fallen mir da diese 'Arschloch, Wichser …'-Gesänge ein, die sich gegen den Torwart beim Abstoß richten. Hier hat bisher noch niemand eine Strafanzeige erstattet."
1899-Trainer Julian Nagelsmann sagte hingegen kurz vor der Partie und der Plakataktion bei "Sky": "Ich sage immer, der Fußball lebt von Emotionen. Aber die Dinge, die da passieren, sind selten aus der Emotion heraus, sondern geplant. Und ich finde, das gehört sich nicht. Man spricht immer davon, dass sich der Fußball von den Fans wegbewegt, aber vielleicht sollten sich auch die Fans wieder mehr zum Fußball hinbewegen."
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