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BVB vor Kaltstart mit Revierderby: Für Dortmund geht's direkt um alles

Peer Kuni

Update 14/05/2020 um 17:51 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund möchte die Dominanz des FC Bayern München durchbrechen und endlich den ersten Meistertitel seit 2012 am Borsigplatz feiern. Neun Spiele bleiben den Schwarz-Gelben dafür noch, um den Vier-Punkte-Rückstand auf die Münchner wettzumachen. Dabei hat der BVB noch vieles in eigener Hand, doch auch ein hartes Restprogramm, eine langen Verletztenliste sowie sehr viel Konkurrenz.

Mats Hummels (links) und Erling Haaland (rechts)

Fotocredit: Getty Images

Mickrige zwei Punkte fehlten.
Lange träumte Borussia Dortmund in der vergangenen Saison von der ersten deutschen Meisterschaft seit dem Doublegewinn 2012 unter Trainer Jürgen Klopp. Doch am Ende jubelte zum siebten Mal in Folge der FC Bayern.
Nach dem knapp verpassten Titel kündigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für 2020 offensiv an, "dass wir ohne Wenn und Aber um die deutsche Meisterschaft spielen." Das ließ aufhorchen. Denn zum ersten Mal seit Jahren hörte man solch forsche Töne aus dem Dortmunder Lager.
Und tatsächlich hat das Team von Coach Lucien Favre auch im Mai 2020 noch alle Chancen auf den Titel.

Borussia Dortmund: Haaland und Can bringen frischen Wind

Bei noch neun verbleibenden Partien hat der BVB als Zweiter vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München.
Vor der Coronapause hatten die Westfalen einen Lauf hingelegt und sich in Topform präsentiert. Von den acht Bundesligaspielen im Jahr 2020 gewannen die Schwarz-Gelben sieben (unterlagen nur beim 3:4 in Leverkusen). Dabei schoss man satte 27 Tore und blieb viermal ohne Gegentor.
Winterneuzugang Erling Haaland knipste in diesen acht Partien sensationelle neun Mal. Im Mittelfeld dirigierte der von Juventus Turin geholte Nationalspieler Emre Can das Geschehen. Zwei absolute Leadertypen, die frischen Wind ins Team gebracht haben. Dazu kommt mit Giovanni Reyna noch ein Hoffnungsträger für die Zukunft.
Viele trauten der Borussia daher zu, den FCB noch abzufangen und am Ende der Saison Meister zu werden.
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Torjäger Erling Haaland schlug beim BVB ein wie eine Bombe

Fotocredit: Getty Images

Revierderby: FC Schalke 04 als Standortbestimmung

Durch die Spielplan-Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie ergibt sich nun eine völlig ungewohnte Situation. Alle Mannschaften, auch der BVB, wissen nicht, wo sie nach über zwei Monaten ohne Pflichtspiel stehen. Der 26. Bundesliga-Spieltag ist ein absoluter Kaltstart mitten hinein in den Endspurt um die deutsche Meisterschaft.
Und es folgt direkt eine richtige Standortbestimmung für das Favre-Team. Denn mit dem FC Schalke 04 wird am Samstag (ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport) der ungeliebte Ruhrpott-Rivale im Signal-Iduna-Park vorstellig.
Schalke? Da war doch was.
In der vergangenen Saison setzte es zuhause am 31. Spieltag gegen die Knappen eine empfindliche 2:4-Niederlage. Im Nachgang war diese die entscheidende Pleite zu Ungunsten der Dortmunder im Meisterrennen mit den Bayern.
"Es steht 1:1. Wir haben Schalke 2007 die Meisterschaft versaut, sie uns in der vergangenen Saison“, sagte Watzke der "Sport Bild" und forderte mit Blick auf das Spiel gegen Königsblau: "Wir dürfen uns unsere Ziele nicht im Derby kaputt machen lassen."
Doch Schalke erwies sich für den BVB in den vergangenen Duellen als mehr als nur ein unbequemer Gegner. Lediglich eins der letzten acht Spiele konnten die Schwarz-Gelben gegen den Erzrivalen gewinnen (5 Remis, 2 Niederlagen). Jeder Spieler, Verantwortliche und Fan weiß zudem, dass auch für das "Geisterduell" gilt: Im Derby kann alles passieren.

BVB: Duelle gegen FC Bayern und RB Leipzig

Und für den BVB geht es in den nächsten Wochen knüppelhart weiter. Nach einem Gastspiel beim VfL Wolfsburg kommt es in der heimischen Arena zum direkten Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern.
Unglücklicherweise fehlen der Borussia allerdings gleich zum Auftakt in der Schlussspurt zahlreiche Stammkräfte. Can und Axel Witsel fallen mit muskulären Problemen aus, Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou mit einer Außenbandverletzung. Zudem ist Marco Reus weiter fraglich. Der Kapitän verpasste die vergangenen fünf Bundesligaspiele mit einer Muskelverletzung.
Daher berief Lucien Favre gleich neun Nachwuchsakteure in den Profikader. "Wir möchten auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und folgen den Vorgaben der DFL, die uns nahegelegt hat, einen möglichst großen Kader zu haben", erklärte Sportdirektor Michael Zorc die Maßnahme.
Positiv für Dortmund ist, dass die Borussia trotz des straffen Restprogramms und der langen Verletztenliste noch vieles in eigener Hand hat. Mit Siegen gegen Schalke und in den direkten Duellen gegen die Bayern und bei RB Leipzig (33. Spieltag) können die Westfalen auf Kurs Meisterschaft stellen.
Anders als die beiden Kontrahenten hat der BVB zudem keine Mehrfachbelastung mehr, ist sowohl bei einer möglichen Fortsetzung der Champions League (gegen Paris) als auch im DFB-Pokal (gegen Bremen) bereits ausgeschieden.
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Mittelfeldmotor Axel Witsel (links, hier im Hinspiel gegen Schalkes Amine Harit) fehlt dem BVB im Revierderby

Fotocredit: Getty Images

BVB: Von Platz 1 bis Rang 5 ist noch alles möglich

Um den FC Bayern noch abzufangen und auch um Leipzig hinter sich zu halten - denn anders als 2019 hat der BVB mehr als nur den FCB als direkten Konkurrenten - dürfen die Dortmunder vor allem auswärts keine Schwächen mehr zeigen. Bereits vier Liga-Niederlagen in der Fremde stehen beim BVB zu Buche, Bayern und Leipzig dagegen verloren auswärts jeweils nur zweimal. Gelingt dies, lebt der Meistertraum weiter.
Doch falls die Schwarz-Gelben einen schlechten Saison-Restart hinlegen, könnten nicht nur die Meisterträume schneller als gedacht vorbei sein. Denn mit Borussia Mönchengladbach (Platz 4) und Bayer 04 Leverkusen (5.) sind zwei weitere Teams nur zwei beziehungsweise vier Zähler hinter den Dortmundern. Ein Abrutschen auf Rang fünf und damit weg von den Champions-League-Plätzen ist bei einem schwachen Auftakt in den Ligaendspurt auch noch möglich.
Vieles hängt dabei sicherlich vom Ergebnis im Revierderby ab. Ein Heimsieg ist dort Pflicht. Nicht das dem BVB am Ende wieder mickrige zwei Punkte fehlen…
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