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Borussia Dortmund | Warum Julian Brandt beim BVB endlich "brennt"

Daniel Rathjen

Update 09/12/2019 um 11:10 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund und Julian Brandt - bislang knirschte es noch in der Beziehung, jetzt flutscht es. Die Ursachen dafür sind simpel, aber für den BVB Gold wert. Gegen Hertha BSC und Fortuna Düsseldorf beorderte Trainer Lucien Favre den 22-Jährige auf eine neue Position. Der Effekt trat unmittelbar ein. Eine Win-Win-Win-Situation. Doch die größte Herausforderung kommt jetzt.

Borussia Dortmund | Julian Brandt

Fotocredit: Imago

Wohin mit Julian Brandt bei Borussia Dortmund? Die brennende Frage konnte Lucien Favre lange nicht wirklich klar beantworten. Nach dem 2:1 gegen Hertha BSC und 5:0-Statement gegen Fortuna Düsseldorf und einer glänzenden Leistung des 22-Jährigen im zentralen Mittelfeld dürfte er um einiges schlauer sein und die Antwort kennen.

Brandt macht den nächsten Schritt

Brandt selbst sammelte ebenfalls eine wertvolle Erkenntnis:
Es macht mir auf jeden Fall eine Menge Spaß, dort zu spielen. Wenn man gerade aus dem Zentrum heraus aktiv ist, kann man das Spiel auch beleben.
Es bedurfte eines gewissen Drucks, damit Favre sich wieder intensiv mit der Rolle von Brandt beschäftigte. Einerseits fielen im zentralen Mittelfeld als Partner von Axel Witsel erst Thomas Delaney (Bänderriss) und dann Julian Weigl verletzt aus, andererseits glänzte Mo Dahoud dort zuletzt nicht wirklich.
Zudem ist davon auszugehen, dass die BVB-Bosse wie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc ihre Neuverpflichtung gerne optimal eingesetzt sehen würden. Und warum sollte Favre nicht etwas wagen, wenn einem das Wasser ohnehin schon bis zum Hals steht? Noch vor zwei Wochen war sein Job schließlich alles andere als sicher gewesen. Der Schweizer wurde also gewissermaßen auch zu seinem Glück gezwungen.
Mehr Risiko passt auch zu dem Bild, was Brandt von sich selbst hat. Er machte in der Vergangenheit keinen Hehl daraus, dass ihm die offensivere Spielweise unter Peter Bosz bei seinem ehemaligen Verein Bayer Leverkusen durchaus mehr lag. "Das Risiko haben wir in Dortmund noch nicht so richtig im Programm", bemerkte er vorsichtig kritisch.
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Julian Brandt (l.) und Marco Reus

Fotocredit: Getty Images

Brandt definiert sich selbst als "Straßenfußballer", als Freigeist auf dem Feld. Er ist dann am besten, wenn die Spielfreude - wie gegen Düsseldorf - greifbar ist und er sich mit Gleichgesinnten vorne nach Belieben tummeln kann. In Leverkusen war das Ausnahmetalent Kai Havertz, beim BVB scheint das nun Marco Reus zu sein. Brandt stellte klar:
Marco und ich glauben fest daran, dass es funktioniert. Wenn man sich auf einer Position ein bisschen mehr fest spielt, wird man über die Spiele auch konstanter. Ich glaube, dass viele gute Dinge in mir stecken, und bin überzeugt, dass ich das auch in Dortmund zeigen kann - wie in der vergangenen Saison in Leverkusen gemeinsam mit Kai Havertz. Manchmal braucht man eben etwas Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Dann weiß man auch, wo der Spieler steht, wenn man ihn nicht sieht.
Was bei dieser Aussage deutlich wird, ist Brandts Wunsch nach Konstanz. Zu oft wurde der Nationalspieler für seinen Geschmack schon hin- und hergeschoben. Beim BVB habe er "gefühlt schon alles gespielt", sagte er zwischendurch.
Wer wird Deutscher Meister?
Wie wichtig Verlässlichkeit und das Vertrauen des Trainers für einen Spieler sein können, ist hinlänglich bekannt. Schafft es Favre, Brandt dieses dauerhaft zu geben, wäre die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt. Und gleichzeitig wäre es für ihn der nächste Schritt weg vom "Bubi"-Image.

Schwung für die Champions League

Dass sein Name mit dem schwarz-gelben Aufschwung verknüpft wird, wird ihm so oder Selbstvertrauen verleihen. Vor dem "Finale" der Gruppenphase in der Champions League gegen Slavia Prag (Dienstag, 21:00 Uhr im Liveticker) kann das nur positiv sein.
Vor dem letzten Spieltag rangiert der BVB mit sieben Punkten hinter dem FC Barcelona und Inter Mailand auf dem dritten Platz. Somit hat der BVB den Einzug ins Achtelfinale nicht mehr in der eigenen Hand. Gegen Prag benötigt die Borussia also dringend drei Punkte und muss gleichzeitig auf einen Patzer von Inter hoffen.
Brandt ist zuversichtlich, dass er und sein Team ihren Teil erledigen werden.
Wir sind keine Roboter. Wir alle machen Fehler. Es gibt Phasen, in denen es einfach nicht läuft. Aber wir haben wieder eine Atmosphäre geschaffen, die mit Bezug auf Dienstag und die Champions League sehr wichtig ist.
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