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BVB: Emre Can duldet im Meisterkampf keine Ausreden

Tobias Hlusiak

Update 05/05/2020 um 00:01 GMT+2 Uhr

Emre Can kam erst im vergangenen Winter zu Borussia Dortmund. Trotzdem hat sich der deutsche Nationalspieler in Windeseile als ein unverzichtbares Teil des BVB-Starensembles etabliert. Auch in der Krise geht der 26-Jährige als lautstarker Anführer voran. Eine Eigenschaft, die dem Team bei einem Neustart der Bundesliga von großem Nutzen sein dürfte.

Mats Hummels (li.) und Emre Can

Fotocredit: Getty Images

Emre Can hat schon wieder Witterung aufgenommen.
Die Fortsetzung der - aktuell wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen - Bundesliga-Saison ist noch nichtmal beschlossene Sache. Frühestens im Laufe dieser Woche könnte ein konkretes Datum für die Wiederaufnahme festgelegt werden. Falls es überhaupt dazu kommt.
Und dennoch hat der BVB-Star den Fokus schon wieder eingestellt. Wahrscheinlich sogar hat er ihn während der ungewollten Auszeit gar nicht erst verloren.
Can gehört zu der Sorte Spieler, die eine Fußballmannschaft dringend braucht, um hochgesteckte Ziele zu realisieren. Er gibt den Takt vor, nennt sich selbst einen Führungsspieler und verhält sich dementsprechend.
In Dortmund tut er dies, seit man ihn im vergangenen Januar von Juventus Turin an den Borsigplatz holte. Der 26-Jährige dachte nicht daran, sich hinten anzustellen. Er sortierte sich vorne ein. Da wo die Anführer marschieren. Die, die Ziele nie aus den Augen verlieren.

Can rechnet vor, wie es mit der Meisterschaft klappt

Für Can heißt das: Egal wie belastet und zerstückelt die aktuelle Spielzeit durch die monatelange, von Diskussionen über die Wichtigkeit des Fußballs begleitete, Pause auch sein mag. Wenn die Liga tatsächlich zurückkehren sollte, gibt es einen Titel zu gewinnen. Die Meisterschaft soll her.
Der deutsche Nationalspieler rechnet sich ernsthafte Chancen auf die erste Dortmunder Meisterschaft seit 2012 aus. Trotz eines Rückstands von vier Punkten bei noch neun verbleibenden Partien auf den FC Bayern.
"Natürlich wird es schwer, aber wir spielen noch gegen die Bayern und in Leipzig. Wir haben also die direkten Konkurrenten noch vor uns", sagte Can erst kürzlich in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Er fordert Siege gegen die direkten Konkurrenten. Da dürften "auch Geisterspiele keine Ausrede sein".
Ich bin im richtigen Moment zurückgekommen.
Genau wegen dieser Kompromisslosigkeit in der Verfolgung der eigenen, persönlichen aber vor allem der kollektiven Ziele haben die Borussen-Bosse den langjährigen Legionär zurück in die Bundesliga geholt.
In Liverpool und bei Juventus Turin hatte sich Can in den vergangenen Spielzeiten international die Hörner abgestoßen, war merklich gereift und schließlich bereit für eine Rückkehr nach Deutschland, wo er zuvor schon für Bayern München und Bayer Leverkusen am Ball gewesen war.
"Ich wollte einfach wieder zeigen, was ich kann, nachdem ich in Italien die letzten Monate nicht spielen ­durfte", formulierte Can selbst, der auch einen weiteren - ganz praktischen - Vorteil sieht.
Die Corona-Pandemie hat Italien mit stärkerer Wucht getroffen als Deutschland. Während Fußballprofis hier schon seit Wochen in Kleingruppen trainieren dürfen, können ihre italienischen Kollegen erst seit heute wieder allein auf den Platz.
"Darüber bin ich sehr froh, denn ich bin im richtigen Moment zurückgekommen", sagt Can bei "DFB@Home". Und weiter: "Wir können uns sehr glücklich schätzen."
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Emre Can und Julian Brandt (re.)

Fotocredit: Imago

Auch Nationalelf spielte beim Wechsel eine Rolle

Glücklich schätzen konnte sich auch der BVB, gleich zu Beginn des Jahres solche Volltreffer gelandet zu haben. Beide Wintertransfers schlugen voll ein. Can und Erling Haaland wurden gleich unumstrittene Stammspieler, stabilisierten das Team merklich. Auch wenn in Champions League sowie DFB-Pokal das unglückliche Aus kam.
"Als Spieler gebe ich alles für meine Mannschaft, ich bin kein Egoist", beschreibt der Mittelfeldspieler selbst. Er glaube auch, dass "ich nicht nur kämpfen, sondern auch Fußball spielen kann". Dem ist unwidersprochen zuzustimmen.
Wohl kaum hätte er sonst bereits 25 Länderspiele angehäuft. Zuletzt war er in der Auswahl von Joachim Löw aber etwas außen vor. "Die Nationalmannschaft hat bei meinem Wechsel sicher auch eine Rolle gespielt", gibt er zu und hofft, sich über starke Leistungen in Schwarz-Gelb wieder in den engeren Kreis spielen zu können.
Damit nach der turbulenten Schlusszeit in Italien und der außergewöhnlichen Saison 2019/20 Konstanz und Ruhe einkehren kann, ist die Zukunft weitestgehend geklärt. Der BVB wird seinen Führungsspieler im Sommer für 25 Millionen Euro fest verpflichten und langfristig an sich binden.
Für Emre Can kann die Bundesliga nun weitergehen. Der BVB-Anführer ist bereit und hat den Fokus scharfgestellt.
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