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BVB: Emre Can ist neuer Mittelfeld-Chef: Julian Brandt könnte der Leidtragende sein

Marc Hlusiak

Update 22/02/2020 um 14:11 GMT+1 Uhr

Emre Can hat sich beim BVB im Rekordtempo zum Mittelfeldchef gemausert. Im Verbund mit Axel Witsel stabilisierte der Wintereinkauf in den vergangenen Partien die schwächelnde Defensive merklich. Vor dem Spiel gegen Werder Bremen (Samstag ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) meldet sich mit Julian Brandt aber nun Witsels eigentlich angestammter Nebenmann wieder fit. Was nun, Herr Favre?

Emre Can und Julian Brandt (re.)

Fotocredit: Imago

Die Aufbruchstimmung ist spätestens seit dem 2:1-Heimsieg gegen PSG zurück beim BVB. Endlich bewies der hochveranlagte Kader von Lucien Favre, dass er auch gegen einen Top-Gegner im Kollektiv auf höchstem Niveau verteidigen kann. Eine Eigenschaft, die man dem Vizemeister der vergangenen Saison angesichts der bisher eher schwankend verlaufenden Spielzeit nicht zwingend zusprechen konnte und wollte.
Einen großen Anteil an dieser positiven Entwicklung hat Emre Can. Der deutsche Nationalspieler kam im Winter von Juventus Turin zum BVB und erzielte sofort den gewünschten Effekt. "Er gibt uns eine bessere Balance", lobte sein Nebenmann Axel Witsel vor dem Spiel gegen PSG (2:1).

Can macht Dortmund "dreckiger"

Can ist einer, der sich für die Drecksarbeit nicht zu schade ist. Er führt harte, kompromisslose Zweikämpfe, organisiert und korrigiert. Er spricht Missstände an, so geschehen nach der 3:4-Niederlage in Leverkusen, als er das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft kritisierte. "Wir müssen dreckiger spielen", forderte der 26-Jährige und war gleichzeitig der Erste, der diese Forderung auch in die Tat umsetzte.
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Emre Can im Duell mit Marco Verratti von PSG

Fotocredit: Getty Images

Sowohl beim 4:0 gegen Eintracht Frankfurt als auch in der Champions League gegen Paris war er der unumstrittene Chef im Mittelfeld. Seine Präsenz allein schien der Mannschaft Sicherheit zu verleihen. Can ist aus der Zentrale derzeit nicht wegzudenken. Witsel erklärt:
Emre ist mehr ein Sechser.
Julian Brandt, Witsels bisheriger Partner in der Zentrale, ist das nicht direkt - wie auch? Zu Saisonbeginn wusste Favre nicht wirklich wohin mit dem Hochbegabten, bot ihn mal im offensiven Mittelfeld, auf den Außenpositionen oder im Sturmzentrum auf.

Brandt: Glücksfall im Zentrum

Sein Glück fand der 23-Jährige letztlich im zentralen Mittelfeld neben Axel Witsel. Brandt spielte sich auf der Acht fest. Seine technische Beschlagenheit, sein feines Passspiel, sein Offensivdrang: Brandt sprudelt vor Ideen und Spielfreude. Er sei ein fantastischer Spieler, denke aber mehr in offensiven Kategorien, erklärt Witsel weiter.
Gegen Leverkusen verletzte sich der Nationalspieler, zog sich einen Außenbandanriss im Sprunggelenk zu und machte so unfreiwillig Platz für Can. Seit Donnerstag befindet sich Brandt jedoch wieder im Training und könnte am Samstag bei Werder Bremen (ab 15:30 Uhr im Liveticker) folglich wieder zum Kader gehören. "Rehatechnisch läuft es gut. Ich bin auf einem sehr guten Weg, die Heilung verlief sehr schnell. Wir müssen schauen, ob es am Ende reicht", sagte Brandt beim BVB-Freitagsmagazin auf der vereinseigenen Homepage.
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Julian Brandt und der Ex-Dortmunder Neven Subotic im Trikot von Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

Wo könnte Brandt im Fall der Fälle aber spielen? Schließlich ist es unwahrscheinlich, dass Favre die zuletzt so starke Zentrale wieder umbaut

Zentrale ist dicht: Zurück auf den Flügel?

Eine Möglichkeit wäre der linke Flügel. Während Jadon Sancho auf der rechten Seite und Erling Haaland in der Mitte gesetzt sind, konnte sich Thorgan Hazard in Abwesenheit des ebenfalls verletzten Marco Reus (Muskelverletzung) zuletzt nicht empfehlen. In der Nationalmannschaft als auch bei Bayer Leverkusen besetzte Brandt bereits die Flügelposition, seine Stärken bringt er aber vor allem aus zentraler Position ein.
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Jadon Sancho und Julian Brandt

Fotocredit: Getty Images

Auf lange Sicht dürfte er in Favres 3-4-3 also wieder auf den Platz neben Witsel schielen. Can könnte dann als rechter Innenverteidiger Lukasz Piszczek ersetzen. Die Position, für die er geholt wurde und auf der er sich am besten für das EM-Aufgebot von Joachim Löw bewerben könnte. Nachdem Manuel Akanji seit einem Jahr nicht in Form kommt, rotierte ihn Favre für den 34-jährigen Piszczek raus.
Mit durchschlagendem Erfolg - der Pole wusste zu überzeugen. Allein sein fehlendes Tempo machte hier und da Sorgen. Can könnte auf Dauer die optimale Lösung hinten rechts sein.
Dann wäre auch wieder Platz auf der Acht, wo sich Brandt in den vergangenen Monaten so wohl fühlte und ein Stück weit neu erfand.
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