BVB: Nachwuchsbereich reift mit Immanuel Pherai, Ansgar Knauff und Nnamdi Collins

Über die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund wird in regelmäßigen Abständen berichtet. Meist geht es dabei um Youssoufa Moukoko, der im Alter von erst 15 Jahren sämtliche Torrekorde bricht und bald schon mit den Profis trainieren soll. Doch die U-Jahrgänge des BVB haben deutlich mehr zu bieten. Eurosport.de stellt drei Youngster vor, die das Zeug zum Profi haben.

Youssoufa Moukoko

Fotocredit: Imago

84 Spiele machte Youssoufa Moukoko bislang für die Nachwuchsmannschaften U17 und U19 des BVB. Seine Trefferquote von 1,52 Toren pro Spiel als beeindruckend zu beschreiben, wäre fast ein wenig untertrieben. Insgesamt traf der Deutsch-Kameruner 128 Mal - und dass, obwohl er knapp vier Jahre jünger ist als seine Gegner.
Es ist daher nachvollziehbar, dass die Schlagzeilen beim Thema BVB-Nachwuchs Moukoko gehören. Dabei tummeln sich weit mehr Toptalente in den U-Mannschaften der Schwarz-Gelben, bei denen sich eine genauere Betrachtung lohnt.
Drei von Ihnen stellt Eurosport.de vor.

Ansgar Knauff

Der Ball erreichte den Rechtsaußen an der rechten Seitenauslinie gut 15 Meter in der gegnerischen Hälfte. Nach kurzer Annahme legte die Nummer 7 den Ball mit dem Außenrist vorbei am Gegenspieler und sprintete in beachtlichem Tempo gen Grundlinie, um von dort in bester Arjen-Robben-Manier nach innen zu ziehen. Im Strafraum strich er den Ball mit der rechten Sohle galant an einem weiteren Verteidiger vorbei und schob mit links flach ins lange Eck ein.
Es war der größte Moment in der noch jungen Karriere des Ansgar Knauff - der 2:2-Ausgleichstreffer im Finale der U17 Bundesliga gegen den 1. FC Köln im Juni 2019. Auch wenn es am Ende nicht für den Titel reichte (2:3), gilt sein Solo-Tor heute als sein Durchbruch beim BVB.
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Ansgar Knauff im Youth-League-Spiel gegen den FC Barcelona

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Zuvor war Knauff häufig unter den Erwartungen geblieben, was vor allem an körperlichen Defiziten lag. Pünktlich zum Übergang von U17 in die U19 hat er diesbezüglich aber einen großen Schritt gemacht und deutlich an Physis zugelegt. Wichtig, denn technisch gehörte er schon länger zu den talentiertesten Kickern im U-Bereich. Dies war auch der ausschlaggebende Grund, warum ihn der BVB im Sommer 2016 aus der U15 von Hannover 96 holte.
In dieser Saison gehört Knauff zu den Leistungsträgern im Team von Michael Skibbe, sammelte fünf Treffer und sieben Vorlagen in 18 Spielen. Werte, die auch im Profibereich aufhorchen lassen. Vor der Aussetzung des Spielbetriebs aufgrund der Corona-Pandemie galt er intern als Kandidat für das kommende Sommertrainingslager von Lucien Favre.
Eine Chance, die in Windeseile alles verändern kann. Nachzufragen bei seinem ehemaligen Teamkollegen Giovanni Reyna, der inzwischen regelmäßig im Signal-Iduna-Park spielt.

Immanuel Pherai

Als Geheimtipp geht der junge Niederländer schon lange nicht mehr durch. Immanuel Pherai steht genau wie Moukoko auf dem Sprung in den Profibereich. Sowohl den vergangenen Sommer als auch Winter verbrachte er zusammen mit dem Tross um Trainer Lucien Favre im Profi-Trainingslager der Borussia.
Eine Entwicklung, die sich schon früh abzeichnete. Der 18-Jährige ist seit geraumer Zeit Klient von Star-Berater Mino Raiola und gilt folgerichtig als eine der größten Nachwuchshoffnungen der Niederlande. Vor drei Jahren, im Sommer 2017, wechselte er aus der Jugend des AZ Alkmaar nach Dortmund, wo er sowohl in der U17 als auch in der U19 als absoluter Führungsspieler den Meistertitel gewann.
Die Verhandlungen über den Transfer verliefen trotz des zuweilen schwierigen Beraters reibungslos, wie Nachwuchskoordinator Lars Ricken verriet: "Das ist ein Super-Beispiel. Er war bei uns, wir haben ihm Konzept und verantwortliche Personen vorgestellt, und noch bevor wir über Geld sprechen konnten, stand für ihn fest: Ich will nach Dortmund."
Seinen Spielstil beschreibt Pherai so: "Grundsätzlich bin ich als Mittelfeldspieler eher ein Vorbereiter als ein Torjäger. Es ist mein Job, meine Mitspieler so gut wie möglich einzusetzen."
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Immanuel Pherai, BVB U19.

Fotocredit: Getty Images

Im Endspiel um die U19-Meisterschaft 2019, das der BVB mit 5:3 gegen den VfB Stuttgart gewann, tat er genau das. Pherai war Mann des Spiels, traf ein Mal selbst und bereitete zwei weitere Tore vor.
In der vergangenen Saison steuerte er bei der U19 in 35 Spielen acht Tore und zwölf Assists bei, in der laufenden Spielzeit sind es zwei Treffer und sieben Vorlagen in 18 Partien.
Die Stärken des quirligen Offensivmanns sind das Dribbling und Kombinationsspiel. Nur schwer kann man ihn vom Ball trennen, zudem weist er ein hohes Maß an Spielintelligenz auf. Skibbe setzt ihn deshalb im offensiven Zentrum ein, für die Flügel fehlt ihm etwas das Tempo.
Doch das kann ja noch werden. "Ich muss jeden Tag mehr machen, als andere. Denn wenn ich das nicht mache, bin ich einfach wie alle anderen. Und das will ich nicht sein", zitieren die "Ruhr Nachrichten".

Nnamdi Collins

Oft sind es die Offensivspieler, die in jungen Jahren die Aufmerksamkeit der Talentscouts erregen. Auf Innenverteidiger trifft das eher selten zu, was vor allem daran liegt, dass die Physis im Abwehrzentrum einen deutlich höheren Stellenwert einnimmt als auf den meisten Offensivpositionen.
Doch es gibt Ausnahmen - Nnamdi Collins ist so eine. Der deutsche U-Nationalspieler (U15, U16 als Kapitän) spielt eine starke Saison in Dortmunds U17, traf in 20 Spielen schon vier Mal. Die Premier-League-Klubs Manchester City und FC Chelsea sollen deshalb bereits ein Auge auf ihn geworfen haben ("Bild") und ihn mit Handgeld in Millionenhöhe locken.
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Nnamdi Collins aus der U17 des BVB

Fotocredit: Imago

Die Verantwortlichen des BVB konnten den Abwehrspieler mit nigerianischen Wurzeln jedoch von einem Verbleib in Dortmund überzeugen und statteten ihn mit einem langfristigen Vertrag aus.
Collins gilt als ungemein zweikampfstark und glänzt mit hervorragender Übersicht im Aufbauspiel. Anlagen, die ein wenig an die von Mats Hummels erinnern. Auch der heute 30-Jährige bekam in Dortmund als junger Spieler das Vertrauen und wurde zum Weltstar.
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Nächster Top-Klub steigt offenbar in Haaland-Poker ein

Quelle: Eurosport

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