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BVB: Nico Kovac als Nachfolger von Lucien Favre geplant?

Frederic von Moers

Update 27/05/2020 um 17:29 GMT+2 Uhr

Nach der Niederlage von Borussia Dortmund gegen den FC Bayern (0:1) hat Lucien Favre selbst die BVB-Trainerdiskussion erneut entfacht. Auf die Frage, ob er Titel gewinnen könne, antwortete er bei "Sky": "Ich weiß, wie es geht. Ich werde darüber in ein paar Wochen sprechen. Ich bleibe ruhig, vertraue mir." Laut "Bild" hatten die BVB-Bosse aber schon in den letzten Monaten Niko Kovac kontaktiert.

Lucien Favre von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Auch Lothar Matthäus brachte den Ex-Bayern-Trainer ins Spiel: "Ich habe sofort gedacht: Favre geht, Kovac kommt", meinte er in Reaktion auf die Aussagen des Schweizers.
Zwar soll eigentlich Julian Nagelsmann der Wunschkandidat bei den Schwarz-Gelben sein, jedoch ist eine Verpflichtung des RB-Trainers auch aufgrund seines bis 2023 laufenden Vertrages äußerst unwahrscheinlich. Nun rückt Kovac, der noch bis in den vergangenen Oktober den Konkurrenten aus München coachte, in den Fokus.
Kovac war nach seinem Aus beim FC Bayern immer wieder für Trainerposten im Gespräch, sowohl in England als auch in seiner Berliner Heimat.
Abwehrchef Mats Hummels wäre aber alles andere als begeistert, wenn er erneut Kovac als Coach vorgesetzt bekäme. Der Kroate hatte entscheidenden Anteil am Abschied des Weltmeisters von 2014 aus München.
Ist Favre noch der richtige Trainer für den BVB?
Abzuwarten bleibt, ob Favre tatsächlich nach der aktuellen Spielzeit bei den Borussen hinschmeißt oder gehen muss. Der 62-Jährige ist auch in seinem zweiten Jahr in Dortmund nicht unumstritten. Sein Vertrag läuft noch bis 2021.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke versuchte am Mittwoch, die Spekulationen einzufangen. "Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass für eine Trainerdiskussion", sagte der Geschäftsführer den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wir spielen eine sehr, sehr gute Rückrunde, hatten vor dem Spiel 27 von 30 Punkten geholt, sind überall gelobt worden." Favre habe lediglich sagen wollen, dass "wie immer" am Ende der Saison eine Analyse gemacht werde.

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Der BVB spielt unter Favre mit neun Siegen aus elf Spielen ungeachtet der Niederlage gegen die Bayern eine starke Rückrunde. Doch die Zweifel, dass Favre die Dortmunder zum ersehnten Titel führen kann, wachsen. In seiner bald zweijährigen Amtszeit scheiterte der 62-Jährige in den Cup-Wettbewerben (Champions League und DFB-Pokal) viermal bereits im Achtelfinale. Zudem verspielten die Dortmunder in der Liga in der vergangenen Saison einen Neun-Punkte-Vorsprung.

Kritik an BVB-Trainer Favre

Angesichts hochkarätiger Verstärkungen im Sommer (Julian Brandt, Hummels, Thorgan Hazard) und im Winter (Erling Haaland, Emre Can) rief Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für diese Spielzeit die Meisterschaft als Ziel aus. Doch in der Hinrunde wurde es bereits eng. Erst eine Systemumstellung und die damit verbundene verbesserte Defensive nach dem 0:4 in München und dem 3:3 gegen Paderborn retteten Favre den Job.
Doch an den Bayern beißen sich die Schwarz-Gelben bei sieben Punkten Rückstand und noch sechs ausstehenden Spielen anscheinend wieder die Zähne aus. Es werde schwer, brutal schwer, sagte Favre über die Aussichten im Meisterrennen.
Damit wächst wieder die Kritik an seiner Person. Er sei kein Titel-Trainer, lautet einer der Vorwürfe. Er stehe sich selbst im Wege, ein anderer.
Es bestehen daher Zweifel, ob Favre die hochtalentierte Mannschaft des BVB zu großen Triumphen führen kann. Mut und Emotionen werden bei dem Taktikfuchs vermisst. "Ich habe heute nicht den Mut gesehen. Diese Gier hat mir gefehlt. Zu einem Spiel gegen Bayern gehört Erfahrung, Robustheit. Ich hätte anders aufgestellt", kritisierte Sky-Experte Matthäus.

BVB: Favre vertraut sich weiter

Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Can hatte auf einen Startelfeinsatz gehofft. "Der Trainer hat so entschieden, das muss man so akzeptieren. Es ist jetzt blöd gelaufen, hätten wir gewonnen, würden wir hier stehen und sagen, es war alles richtig. Jetzt kann man diskutieren", sagte der Nationalspieler.
Favre will sich nun erst einmal auf die letzten sechs Spiele konzentrieren. "Ich bleibe ruhig, ich vertraue mir", sagte Favre nach dem Geister-Gipfel. Doch ein Abschied im Sommer ist nicht mehr ausgeschlossen.
(mit SID)
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