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Christian Seifert gegen Verschiebung des kompletten Bundesliga-Spieltages

Eurosport
VonEurosport

Update 11/03/2020 um 13:36 GMT+1 Uhr

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat die Forderung von Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte nach einer Komplett-Absage des anstehenden Spieltages in der Bundesliga durch die DFL mit deutlichen Worten zurückgewiesen: "Welche Maßnahmen" wegen der Coronavirus-Krise "angemessen sind, liegt nun einmal im Zuständigkeitsbereich der Gesundheitsministerien bzw. -ämter am jeweiligen Standort".

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Fotocredit: SID

Seifert schrieb einen Brief an den SPD-Politiker: "Diese Zuständigkeit respektiert die DFL voll und ganz, genau weil sie dem Schutz der Menschen oberste Priorität einräumt."
Zudem zeigte sich Seifert "sehr irritiert" über Bovenschultes "Aussage", die DFL würde über bessere medizinische Erkenntnisse verfügen als das Bundesgesundheitsministerium. Schließlich habe er "ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Kompetenz in dieser Angelegenheit voll und ganz bei staatlichen Stellen bzw. den zuständigen Behörden vor Ort liegt", schrieb Seifert: "Weshalb die DFL sich gerade eben nicht anmaßt zu beurteilen, wann an welchem Standort die geeignete Maßnahme ist".
Seifert wies außerdem "mit Nachdruck zurück", dass Bovenschulte suggerierte, "die DFL würde sich im Zweifel nicht für den Schutz des Menschen entscheiden". Er sehe "keinerlei Anlass für solche Aussagen, außer dass Sie daraus gegebenenfalls politisches Kapital schlagen wollen".

Bremer Bürgermeister fordert Verschiebung aller Spiele

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hatte Seifert am Dienstag einen Brief geschrieben und die DFL aufgefordert, alle Spiele der Bundesliga am kommenden Wochenende zu verschieben. Die Zeit könnte dafür genutzt werden, um eine "einheitliche Linie für die nächsten Spieltage" abzustimmen. Am Montagabend trifft Werder Bremen auf Bayer Leverkusen (20:30 Uhr im Eurosport-Liveticker).
"Diese Regelung ist im Sinne des Schutzes der Bevölkerung nachvollziehbar. Die Veranstalter und Sportvereine, die das betrifft, stellt das natürlich vor immense Herausforderungen", sagte Klaus Filbry, der Vorsitzende der Werder-Geschäftsführung:
Wir haben uns in den vergangenen Tagen so gut wie möglich darauf eingestellt und nehmen jetzt den Kontakt zu Fans auf, um faire Lösungen für alle relevanten Fragen zu finden.
Bremen entschied am Dienstag, der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu folgen und Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zunächst bis zum 26. März abzusagen. "Werder gegen Leverkusen kann als Geisterspiel stattfinden oder gar nicht. Ich erwarte eine bundesweite Entscheidung der DFL", sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), der ebenfalls für eine Verschiebung plädiert: "Ein Spiel ohne Zuschauer ist nicht die ideale Lösung."

Komplette Verschiebung ist möglich

Die DFL hatte am Montagabend in einer Mitteilung die Verschiebung von Spieltagen "en bloc" nicht kategorisch ausgeschlossen. "Die DFL wird sich mit dem DFB und der UEFA hinsichtlich möglicher Terminflexibilität dahingehend austauschen, ob eine Verlagerung von Liga-Spieltagen bis Ende Mai theoretisch möglich sein könnte", hieß es. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert schloss dies für den bevorstehenden Spieltag allerdings aus.
Am Dienstag waren bereits das Nachholspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch sowie das Revierderby Borussia Dortmund gegen Schalke 04 am Samstag zu Geisterspielen erklärt worden.
Nach Informationen von Radio Bremen hat Werder im vergangenen Geschäftsjahr über jedes Heimspiel rund 1,5 Millionen Euro eingenommen.
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