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PSG - BVB | Kostet das Spiel gegen seinen Ex-Klub Thomas Tuchel den Job?

Tobias Hlusiak

Update 11/03/2020 um 10:36 GMT+1 Uhr

Für Borussia Dortmund und Paris St.-Germain geht es im Achtelfinal-Rückspiel in Paris am Mittwoch um viel - sprich den Einzug unter die besten acht Teams der Champions League. PSG-Coach Thomas Tuchel könnte eine Pleite gegen seinen Ex-Klub sogar seinen Job kosten. Das jedenfalls behaupten diverse Medien übereinstimmend. Wie also will der Deutsche das Ruder rumreissen und ein Déjà-vù verhindern?

Thomas Tuchel

Fotocredit: Imago

Angst.
In Paris dreht sich wenige Tage vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen PSG und BVB (Mittwoch, 21:00 Uhr im Liveticker) viel um das ungeliebte Wort mit "A".
Die Angst vor dem Coronavirus hat dazu geführt, dass die Partie ohne Zuschauer stattfindet. Die Angst vor einem erneuten Aus in der Runde der letzten 16 sorgt beim französischen Serienmeister für Schmallippigkeit. Und nun scheint es auch so, als müsse Trainer Thomas Tuchel ernsthaft Angst um seinen Job haben. Jedenfalls dann, wenn sein Starensemble erneut im Achtelfinale scheitert.
Drei Mal war das zuletzt der Fall. 2017 gegen Barcelona, 2018 gegen Real Madrid und in der vergangenen Saison schließlich gegen Manchester United. Sollte Tuchel diese Serie nicht durchbrechen können, würde ihm auch eine etwaige Meisterschaft zum Saisonende nicht helfen. Das jedenfalls ist aus dem Umfeld des Vereins zu hören.
Der BVB würde seinem Ex-Trainer also sozusagen nach 2017 zum zweiten mal den Job kosten. Und so wird ist das Rückspiel gegen die Borussia die wichtigste Partie für Tuchel seit seinem Amtsantritt.

Probleme mit seinen Stars - und mit dem Sportdirektor?

Für den 46-Jährigen ist seine Zeit beim Pariser Weltklub seit seinem Amtsantritt im Sommer 2018 ein einziger Balanceakt. Ständig steht er in der Kritik, wird kritisch beäugt. Und das nicht nur in der Öffentlichkeit. Auch vereinsintern scheint die Aktie Tuchel nicht durchgehend hoch gehandelt zu werden.
Die richtige Formel für die dauerhafte Bespaßung der Weltstar-Bande hat der Deutsche schlicht noch nicht gefunden. Ob das überhaupt einem Trainer möglich wäre, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Und so hangelt sich Tuchel von Brandherd zu Brandherd, tritt kleine Flammen aus, wo er kann.
Kylian Mbappé ignorierte den Coach beispielsweise Anfang Februar nach einer Auswechslung dermaßen offensichtlich, dass eine Diskussion über das Verhältnis der beiden entbrannte. Tuchel blieb gelassen, stellte den Weltmeister im nächsten Spiel wieder wie gewohnt auf und beruhigte die Situation. Immer gelingt ihm das aber nicht.
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Thomas Tuchel und Neymar von Paris St. Germain

Fotocredit: Eurosport

Neymar macht ohnehin - besonders neben dem Platz - was er will. "Nicht professionell", nannte Tuchel dessen Entscheidung, zwei Tage vor einem Spiel gegen Nantes die gesamte Mannschaft zu einer Party in einem Pariser Nachtklub zu versammeln.
Der Brasilianer änderte sein Verhalten dennoch nicht. Kurz nach der Niederlage im Hinspiel gegen den BVB tauchten Videos auf, in denen die Stars Mauro Icardi, Edinson Cavani und Ángel Di María oberkörperfrei tanzend zu sehen sind.
Auch ein von Tuchel angedachtes Kurztrainingslager in Spanien vergangene Woche stieß bei seinen Stars auf wenig Gegenliebe - also fand es kurzum nicht statt.

Tuchel "schuld" an Gelben Karten?

Im Verein ist man offensichtlich zu der Erkenntnis gekommen, dass Tuchel Hilfe benötigt. Darum gab es laut "L’Equipe" am vorvergangenen Freitag eine Sondersitzung in der PSG-Kabine, bei der Sportdirektor Leonardo die Spieler ins Achtung stellte.
Der Brasilianer sieht dies als Unterstützung des Trainers. Seine Nähe zu Führungsspielern könnte aber ebenso als schleichende Entmachtung Tuchels gedeutet werden.
Der 46-Jährige steht dermaßen unter dem Brennglas, dass ihm selbst die Gelbe Karte für Rechtsverteidiger Thomas Meunier im Hinspiel angelastet wird. Tuchel habe den Belgier nicht richtig instruiert, heißt es in Paris. Nun fehlt der Spieler im Rückspiel gesperrt. Ebenso wie Marco Verratti.
Auch die ungewohnte Defensivtaktik im Hinspiel stieß nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Nach der knappen 1:2-Niederlage reagierte Tuchel gereizt:
Derjenige, der Entscheidungen vorher treffen muss, heißt Trainer. Die, die danach darüber urteilen, heißen Experten oder Journalisten. Nachher ist es leicht, zu sagen, es sei ein Fehler gewesen. Ich muss vorher entscheiden. Und ich hatte gute Gründe.
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Neuer Rechtsverteidiger von PSG: BVB führt offenbar erste Gespräche

Allegri soll Favorit auf Tuchel-Nachfolge sein

Das Berufsleben ist für Tuchel derzeit also alles andere als einfach. Verbessern kann er seine Situation einzig und allein durch einen Sieg und den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale. Schafft er dies nicht, wird's eng.
Diskussionen über Tuchels Nachfolger laufen bereits. Favorit ist der Italiener Massimiliano Allegri.
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