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FC Bayern: Oliver Kahn spricht über rassistische Anfeindungen im Fußball

Frederic von Moers

Update 09/03/2020 um 21:40 GMT+1 Uhr

Oliver Kahn hat im Podcast "kicker meets DAZN" über rassistische Anfeindungen gegen Spieler in den vergangenen Wochen gesprochen. Durch die jahrelangen Rufe der Zuschauer gegen ihn als Spieler, könne er sich "sehr gut hineinversetzen, was das bedeutet, rassistisch angegangen zu werden. Wie man sich da fühlt und was für eine Art der Ausgrenzung und Erniedrigung das für einen Menschen bedeutet".

Oliver Kahn mit Bananen beworfen

Fotocredit: Imago

"Für mich war das ja auch nicht immer lustig, jahrelang ins Tor zu gehen und den ganzen Gemischtwarenladen an Früchten und was da alles noch so im Fünfmeterraum lag, erstmal wegzuräumen. Ja, klar ist das auf eine gewisse Art lustig, aber irgendwann wird das auch schwer zu ertragen", erklärte der früher Bayern-Keeper, der von den Zuschauern des Öfteren mit Bananen beworfen oder in Freiburg sogar von einem Golfball getroffen wurde und sich eine Platzwunde zuzog.
Generell ist der 50-Jährige der Meinung, dass es sich mit den Anfeindungen bereits zu seiner Zeit ähnlich verhielt wie aktuell. "Auch da gab es möglicherweise noch in viel stärkerem Ausmaß rassistische Ausschreitungen, auch da gab es schon Gewalt. Das ist ja jetzt nicht unbedingt etwas Neues", so der gebürtige Karlsruher.
Der Unternehmer findet, dass sie die Lage zu damals verbessert habe:
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es heute anders geworden ist. Wir alle kennen ja auch die Begriffe Inklusion, wir kennen die Begriffe diversity. Das heißt, dadurch haben wir heute eigentlich fast stärkere Werte, als wir sie zu meiner Zeit hatten.

Kahn über seine Anfangszeit im Vorstand

In dem Podcast sprach Kahn außerdem über seine Rückkehr zum FC Bayern und seine Anfangszeit im Vorstand. "Natürlich kenne ich die DNA des FC Bayern sehr, sehr gut", sagte der frühere FCB-Torwart, doch auch er weiß, dass "der Klub sich stark weiterentwickelt" hat. "Es hilft, dass ich selbst gespielt habe, aber das alleine ist bei weitem nicht mehr ausreichend", meinte der 50-Jährige.
Beispielsweise haben sich seit seinem Karriereende im Jahr 2008 laut Kahn Mitgliederzahl und Umsatz deutlich gesteigert.
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Neuer Rechtsverteidiger von PSG: BVB führt offenbar erste Gespräche

Zu Beginn hat sich der Unternehmer und "ZDF"-Experte erstmal wieder beim Rekordmeister einleben müssen. Bei den Spielern hat der ehemalige deutsche Nationalkeeper angefangen. In seinen ersten Tagen hat er "die Mannschaft im Trainingslager besucht und mich da vorgestellt und erklärt, was ich hier eigentlich mache". Doch Kahn hat sich von allen Abteilungen des Vereins ein Bild gemacht:
Ich habe sehr viele Gespräche geführt und sehr viel zugehört in den verschiedenen Bereichen.
Und die Kennenlernphase dauere weiter an: "Ich habe und werde noch einige Workshops in der nächsten Zeit machen, um den Kontakt mit den Mitarbeitern zu vertiefen, und einzutauchen in die Welt des FC Bayern", veranschlaulichte der achtmalige deutsche Meister sein Wirken.

Kahn: "Geschäft viel zu komplex und anspruchsvoll"

Nach seiner aktiven Laufbahn studierte der Vizeweltmeister von 2002 Betriebswirtschaftslehre und war anschließend als Geschäftsmann in viele Projekte involviert. So betonte er auch, dass ihm Dinge, die er im unternehmerischen Bereich nach dem Karriereende gemacht habe, geholfen haben:
So kann ich jetzt beides zusammenbringen. Das heißt einmal die sportliche Welt gut verstehen, aber auch die große Business-Welt, die um den FC Bayern herum besteht.
Denn seiner Meinung nach reicht es nicht mehr, "ein guter Spieler gewesen zu sein und viele Erfolge als Sportler gefeiert zu haben. Die Zeiten sind vorbei". Laut Kahn bedarf einiger weiterer Kompetenzen:
Dafür ist dieses Geschäft viel zu komplex und anspruchsvoll geworden, als dass das heute ausreichend ist, um dann eine Position bei einem Fußballverein zu übernehmen.
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