Gladbach - BVB | Dortmund sendet Signal nach Paris: Sieger-Gen gefunden!
Publiziert 08/03/2020 um 11:20 GMT+1 Uhr
Borussia Dortmund ist erstmals seit dem 10. Spieltag wieder Bayern-Jäger Nummer eins. Der Blick der Schwarz-Gelben geht schon jetzt nach Paris. Dort soll am kommenden Mittwoch der nächste Schritt in der Champions League gegangen werden. Trainer Lucien Favre zeigt sich ungewohnt gut gelaunt, während Manager Michael Zorc die eigene Stärke erklärt.
Borussia Dortmund jubelt über ein Tor
Fotocredit: Imago
Der Westfale Michael Zorc ist bekannt für seine sachliche, stets unaufgeregte Art, nach dem 2:1 in Mönchengladbach brach Dortmunds Sportdirektor aber plötzlich in schallendes Gelächter aus. Anlass für die unerwartet laute Regung waren die zehn Verwarnungen, die Referee Sascha Stegemann beim Duell der Borussias, gerecht verteilt auf beide Seiten, verhängt hatte.
"International hätte es wahrscheinlich keine fünf Gelbe für uns gegeben", prustete Zorc angesichts der für den BVB ungewöhnlichen Kartenflut hervor. Und damit war er auch direkt bei dem Thema, das ihn nach dem Sieg beim direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze bereits beschäftigte.
Grübeln über Gegentreffer
Am Mittwoch tritt das Team von Lucien Favre zum entscheidenden Achtelfinalspiel bei Paris Saint-Germain an. Das erste Duell mit dem französischen Meister gewannen die Schwarz-Gelben vor knapp drei Wochen 2:1, die Chancen auf den Sprung unter die Top acht in Europa sind also intakt. Die vor allem körperlich herausfordernde Aufgabe im Borussia-Park war nicht die schlechteste Vorbereitung auf die Partie bei PSG. "Natürlich brauchen wir diese Kampfkraft auch in Paris", betonte der frühere Mittelfeldspieler Zorc deshalb. Und weiter:
Denn die war gegen Gladbach keineswegs perfekt. Neben dem Gegentor gestattete Favres Team der Fohlenelf noch drei Großchancen. Am meisten ins Grübeln brachte die Westfalen aber der Gladbacher Ausgleich kurz nach Wiederbeginn, zwischen den jeweiligen Führungstreffern des BVB durch Thorgan Hazard und Achraf Hakimi.
Bei einem Eckstoß des Ex-Dortmunders Jonas Hofmann konnte Alassane Plea den Ball da vom zweiten Pfosten unbehelligt flach vors Tor passen, wo Kapitän Lars Stindl nur noch abzustauben brauchte. Ein groteskes Gegentor, nicht ein Dortmunder hatte zwischendurch den Ball berührt. "Das war ein großer Fehler“, monierte Trainer Favre. Und auch Roman Bürki rieb sich verwundert die Augen.
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Rose hat die Nase voll vom BVB: "Bin froh, dass Dortmund nicht mehr kommt"
Quelle: Perform
Zorcs Warnung vor PSG
"Normalerweise sieht man das bei uns nicht so oft, dass da einer so blank steht wie Plea in dem Moment. Da hat die Abstimmung nicht gepasst", fand der Schweizer Schlussmann des BVB geradezu niedliche Worte für die komplette Defensivverweigerung seiner Teamkollegen in dieser Szene. Was die Gedanken von Sportchef Zorc erneut zum anstehenden Job in der Königsklasse wandern ließ.
"Die Jungs, die dann bei Paris auf dem Platz stehen, nutzen den einen oder anderen Fehler doch noch mehr aus als das in der Bundesliga der Fall ist", prophezeite der 57-Jährige, der weiß:
Der Verdruss über das erste Gegentor nach zuletzt drei Zu-null-Siegen im heimischen Spielbetrieb konkurrierte allerdings mit der Genugtuung über den wichtigen Erfolg im Borussia-Park. Bei den Niederrheinischen hatte in der laufenden Runde bislang nur – Ende August – Leipzig gewonnen. Selbst die Bayern schlichen Anfang Dezember trotz überlegen geführter Partie mit einem 1:2 vom Platz.
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Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund
Fotocredit: Getty Images
Zuverlässiger Lieferservice
Die These von weiter angehäuftem Selbstbewusstsein ließ Ballfänger Bürki, die Dortmunder Abwehrmängel im Hinterkopf, aber lieber ins Leere gleiten. "Das gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl", stellte der 29-Jährige etwas vorsichtiger fest. Ehe er Dortmunds zuverlässigen Lieferservice als das eigentliche Signal der Favre-Elf in Richtung Paris formulierte. "Wir haben in den letzten Wochen schon Resultate gebracht", sagte er. "Dabei haben wir nicht immer top gespielt, aber wir haben gewonnen. Das ist wichtig, und das macht natürlich gute Stimmung."
Auch Sportdirektor Zorc gefiel vor allem dies: "Dass wir nach dem 1:1 noch mal so richtig aus dem Sattel gekommen sind. Da hat man gemerkt, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen will."
Frisch beschwingt wischte Übungsleiter Favre daher auch die Probleme seiner Offensivkräfte Hazard (Krämpfe) und Erling Haaland (Schlag gegen das Sprunggelenk) gegen Ende der Partie nonchalant vom Tisch und erklärte: "Das ist kein Problem, bis Mittwoch können sich beide erholen."
Und Abwehrchef Mats Hummels erklärte mit Blick auf das Revierderby gegen Schalke am Samstag und den ultimativen Liga-Gipfel gegen die Bayern in vier Wochen: "Am 4. April wollen wir in einer guten Ausgangsposition sein, deshalb müssen wir bis dahin in der Liga alle Punkte holen."
Denn – und dieser lächelnde Hinweis galt auch für den Mittwochabend in Paris: "Wir haben was vor."
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Schnappt sich Dortmund einen PSG-Star?
Quelle: Eurosport
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