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Gladbach - BVB | Drei Dinge, die auffielen: Brandt verloren in der Sancho-Rolle

Robert Bauer

Update 08/03/2020 um 12:02 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund ist erstmals seit dem 10. Spieltag wieder Bayern-Jäger Nummer eins. Jenen Status musste sich der BVB in Gladbach hart erkämpfen, denn die Defensive wackelte trotz des Auswärtssieges (2:1) teilweise bedenklich. Offensiv konnte Julian Brandt Jadon Sancho nicht ersetzen. Auf der anderen Seite machte Lars Stindl Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonendspurt. Was uns auffiel.

Julian Brandt

Fotocredit: Imago

1. BVB-Festung alles andere als uneinnehmbar

Drei Spiele in Folge ohne Gegentreffer - auf dem Papier erweckte die Dortmunder Defensive den Eindruck eines Bollwerks, doch der Schein trügt. Bereits in der Vorwoche gegen den SC Freiburg mussten die Anhänger der Schwarz-Gelben bis tief hinein in die Nachspielzeit zittern, ehe der 1:0 (1:0)-Arbeitssieg unter Dach und Fach gebracht werden konnte.
"Wir haben ein paar Fortschritte gemacht und es zuletzt gut gemacht. Natürlich sind einige Sachen noch zu verbessern", betonte Trainer Lucien Favre im Vorfeld des Gipfeltreffens.
Doch auch beim 2:1 (1:0)-Sieg im Borussen-Duell gegen Gladbach offenbarte der Abwehrverbund einige Defizite. So war es nach sieben Minuten Torhüter Roman Bürki zu verdanken, dass die Zu-Null-Serie nicht schon nach wenigen Augenblicken verpuffte. Die überfallartigen Angriffe der Fohlen bereiteten den Gästen im ersten Durchgang große Probleme (16., 22., 40.).
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Hatte gegen Borussia Mönchengladbach alle Hand voll zu tun: Mats Hummels

Fotocredit: Getty Images

Zudem hatte der BVB großes Glück, dass der durchaus strafbare Einsatz von Dan-Axel Zagadou gegen den Ex-Dortmunder Jonas Hofmann nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde (45.+1).
In einer hektischen und kampfbetonten zweiten Halbzeit konnte sich die Defensive um Abwehrchef Mats Hummels trotz des frühen Gegentreffers (Lars Stindl 50.) etwas stabilisieren. Richtig brenzlig wurde es lediglich zehn Minuten vor dem Ende, als dem eingewechselten Breel Embolo der mögliche Ausgleichstreffer über den Schlappen rutschte (80.).
"Wir sind in die Zweikämpfe gegangen und haben uns nichts gefallen lassen. Das hätte vor ein paar Wochen noch anders ausgesehen", resümierte Hummels.
So konnte der BVB den im Kampf um die Meisterschaft immens wichtigen Auswärtserfolg über die Zeit bringen.

2. Brandt verloren in der Sancho-Rolle

Beim Blick auf den Aufstellungsbogen machte sich schnell das Fehlen eines Namens bemerkbar: Der von Jadon Sancho. Immerhin war der Shootingstar bis dato an 29 Dortmunder Treffern in dieser Spielzeit beteiligt und stand seit November letzten Jahres in jedem Pflichtspiel in der Startelf.
"Er hat am Dienstag und Mittwoch nicht trainiert, weil er krank war. Vorgestern und gestern hat er zwar trainiert, aber er ist vor dem Spiel zu mir gekommen und hat gesagt, dass er sich nicht fit für die Startformation fühlt", erklärte Favre die personelle Umstellung.
Anstelle des 19-Jährigen sollte Julian Brandt für Wirbel auf der rechten offensiven Außenbahn sorgen. Eine Maßnahme, die jedoch nicht wirklich fruchtete. Der deutsche Nationalspieler wirkte in neuer Rolle verloren und konnte kaum Akzente nach vorne setzen. Darüber hinaus präsentierte er sich im Spiel gegen den Ball teilweise sehr behäbig.
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Konnte nicht in die Fußstapfen von Jadon Sancho treten: Julilan Brandt (rechts)

Fotocredit: Getty Images

Von seinem Galaauftritt vor rund vier Monaten im DFB-Pokal, als er mit zwei Treffer zum Matchwinner gegen ebenjene Gladbacher avancierte (2:1), war Brandt an diesem Abend meilenweit entfernt. Generell stotterte der ligaweit gefürchtete Offensivmotor des BVB über weite Strecken gewaltig. So überrascht es nicht, dass die Dortmunder Führung durch Thorgan Hazard lange die einzig nennenswerte Aktion im Spiel nach vorne war (8.).
In der 66. Minute musste Brandt folglich Platz für Sancho machen, der das lahmende Angriffsspiel beleben sollte. In der Tat entwickelte der BVB nach der Einwechslung seines Topscorers mehr Zug zum Tor. Nur 300 Sekunden später leitete der Engländer den Siegtreffer durch Achraf Hakimi (71.) ein.

3. Stindl ist Gladbachs Trumpf im Kampf um die Champions League

Der Frust nach der knappen Niederlage war Gladbachs Trainer Marco Rose ins Gesicht geschrieben. "Wir haben unsere Chancen nicht gemacht. Gar kein Vorwurf an die Jungs. Wir haben einen großen Fight abgeliefert, trotzdem haben wir uns heute mehr gewünscht, deshalb sind wir auch schwer enttäuscht", konstatierte der Übungsleiter.
Dabei sah es in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich danach aus, als könnte erneut ein Treffer von Stindl den Gastgebern einen Punktgewinn bescheren. Der Kapitän zeigte sich im Anschluss an die von Jonas Hofmann getretene Ecke hellwach und drückte den Ball aus kurzer Distanz zum vorübergehenden Ausgleich über die Linie (50.).
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Lars Stindl traf gegen den BVB zum zwischenzeitlichen Ausgleich

Fotocredit: Getty Images

Doch anders als in zwei der vergangenen drei Partien (gegen Fortuna Düsseldorf und den FC Augsburg), als er mit einem Doppelpack seiner Mannschaft jeweils den Dreier sicherte, ging die Borussia dieses Mal leer aus. Nichtsdestotrotz befindet sich der 31-Jährige derzeit in bestechender Form und kann in der aktuellen Verfassung zum Gladbacher Trumpf im Kampf um das europäische Geschäft werden.
Während seinen Sturmkollegen Marcus Thuram und Embolo der Torriecher etwas abhandengekommen zu sein scheint, hält Stindl mit fünf Treffern in den vergangenen vier Partien die Champions-League-Hoffnungen der Rheinländer weiter am Leben.
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