Lutz Pfannenstiel verlässt Fortuna Düsseldorf zum Saisonende
VonEurosport
Update 19/02/2020 um 14:20 GMT+1 Uhr
Sportvorstand Lutz Pfannenstiel verlässt den Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf aus privaten Gründen vorzeitig zum 31. Mai. Das bestätigte der Klub. Demnach habe der 46-Jährige den Aufsichtsrat um eine vorzeitige Vertragsauflösung gebeten, der ursprüngliche Kontrakt lief noch bis Sommer 2021. Pfannenstiels Nachfolger ab 1. Juni wird Uwe Klein, derzeitiger Direktor Scouting und Kaderplanung.
Auch die letzte große Entscheidung Lutz Pfannenstiels sorgte nicht für Ruhe bei Fortuna Düsseldorf, im Gegenteil. Ende Januar schickte der Sportvorstand den äußerst beliebten Trainer Friedhelm Funkel fort, doch ziemlich genau drei Wochen später steckt der Klub noch immer im Abstiegskampf - und nun hat auch Pfannenstiel selbst keine Zukunft mehr beim Traditionsverein.
"Ausschließlich private Gründe" seien es, ließ der Bayer mitteilen, "die es mir nicht möglich machen, meinen Vertrag bei der Fortuna über diese Saison hinaus zu erfüllen." Erst "in ein paar Tagen" werde er sich womöglich ausführlicher äußern. Es scheint aber nicht völlig abwegig, dass er letztlich über die Personalie Funkel stolperte, auch über die Art und Weise der Entlassung. Pfannenstiel betonte aber:
Die Zusammenarbeit im Vorstand, mit dem Aufsichtsrat und der sportlichen Abteilung war und ist sehr gut, und ich habe mich bei der Fortuna immer wohlgefühlt. Daher ist mir die Entscheidung, die mich seit einiger Zeit beschäftigt, sehr schwer gefallen. Mir ist es sehr wichtig, einen sauberen Übergang zu gewährleisten und die Fortuna nicht im Stich zu lassen.
Pfannenstiel mit schweren Stand bei Fortuna-Fans
Pfannenstiel hatte ohnehin einen schweren Stand bei den Fortuna-Fans, die persönlichen Anfeindungen gegen den früheren Torhüter im Internet hatten zuletzt noch zugenommen, und sogar seine Frau musste solche Dinge ertragen. Laut Medienberichten gehören diese unverhältnismäßigen Reaktionen zu den von Pfannenstiel angeführten privaten Gründen.
Zum 31. Mai soll nun das Arbeitsverhältnis enden, der ursprüngliche Vertrag lief noch bis Sommer 2021. Pfannenstiels Nachfolger ab 1. Juni soll Uwe Klein werden, derzeitiger Direktor Scouting und Kaderplanung. Allerdings stellt sich die Frage nach Pfannenstiels Aufgabenfeld bis zum Sommer: Die Zusammenstellung der Mannschaft sollte eher nicht ein Mann übernehmen, der mit dieser Mannschaft nicht mehr arbeiten wird. Zumal die Aufgabe anspruchsvoll ist, der künftige Fortuna-Kader muss im Abstiegskampf zweigleisig geplant werden - für die erste und zweite Bundesliga.
Pfannenstiel mit fragwürdigen Transferentscheidungen
Ohnehin hatte Pfannenstiels Ruf bei der Suche nach Verstärkungen in seiner 15-monatigen Amtszeit gelitten. Tabellenplatz 16 ist auch Ergebnis und Zeugnis seiner Arbeit. Nach der Entlassung Funkels, mit dem der Bayer nicht harmonierte, wurde es unter dem neuen Trainer Uwe Rösler nicht besser.
Guten bis ordentlichen Verpflichtungen wie Erik Thommy und Markus Suttner stehen die teuren Transfers der Stürmer Nana Ampomah und Dawid Kownacki gegenüber. Vor allem der Pole wurde zum Sinnbild: Mit fast acht Millionen Euro Ablöse ist er der teuerste Zugang der Fortuna-Geschichte, an einem Tor war er die einstige Leihgabe seit der Fest-Verpflichtung nicht beteiligt.
Gut möglich also, dass Pfannenstiel mit seiner Bitte um Vertragsauflösung einer Entlassung im Sommer zuvorgekommen ist. Für die Rheinische Post etwa ist der Rückzug des Sportvorstand das "Eingeständnis des Scheiterns eines Mannes, der seiner Aufgabe nicht gewachsen ist".
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(SID)
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