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SC Paderborn gewinnt trotz Unterzahl gegen SC Freiburg

Andreas Mailhamer

Update 25/01/2020 um 18:38 GMT+1 Uhr

Der SC Paderborn hat am 19. Spieltag einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt. Beim 2:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg brachte Christopher Antwi-Adjej die Gäste kurz nach der Pause in Führung (48. Minute). Nach einer Gelb-Roten Karte gegen den Paderborner Jamilu Collins wegen wiederholten Foulspiels (59.) erhöhte Abdelhamid Sabiri kurz vor Ende per Foulelfmeter zum Endstand (84.).

Changhoon Kwon von Sport-Club Freiburg und Sebastian Schonlau von SC Paderborn 07

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Gäste aus Paderborn zeigten von Beginn weg, dass sie hier etwas mitnehmen wollten und setzten die Freiburger bereits tief in deren Hälfte unter Druck. Dieses Pressing bereitete den Hausherren einige Probleme beim Versuch eines geordneten Spielaufbaus.
Zählbares aus ihrer leichten Überlegenheit konnten die Ostwestfalen jedoch nicht mitnehmen. Um die erste Chance zu ermöglichen, brauchte es dann doch eine Einzelaktion. Abdelhamid Sabiri zeigte ein starkes Dribbling durch die Mitte. Der Mittelfeldspieler drang in den Strafraum ein, aber legte sich mit dem vorletzten Kontakt den Ball zu weit vor, weshalb die Freiburger gemeinsam zur Ecke klären konnten (22.).
Den Abpraller dieser Ecke nahm Jamilu Collins direkt aus 18 Metern ab und knallte das Spielgerät nur knapp neben den rechten Pfosten (23.). Die Freiburger kamen dann, obwohl sie sich weiterhin schwer taten, zu ihrer besten Möglichkeit. Chang-hoon Kwon hatte auf dem rechten Flügel sehr viel Platz und zog den Ball schön nach innen. Dort waren Lucas Höler und Robin Koch völlig frei, aber die beiden Freiburger standen sich gegenseitig im Weg.
Die beiden verursachten in der Konfusion nur eine Rückgabe zu Leopold Zingerle. Das hätte ein Treffer sein müssen (28). So blieb es bis zur Pause torlos. Die zweite Hälfte startete dann direkt mit einem Highlight. Dominique Heintz verlor den Ball an der Mittellinie und Dennis Srbeny nutzte die Chance für den Steilpass auf Christopher Antwi-Adjej. Das Zuspiel wurde noch etwas abgefälscht, aber der Ball kam trotzdem genau in Antwi-Adjejs Lauf.
Der Flügelspieler war auf und davon, vor Alexander Schwolow behielt er die Ruhe und vollstreckte flach zum 1:0 (48.). Die Paderborner blieben dran und spielten munter auf das zweite Tor. Antwi-Adjej wurde links schön eingesetzt und zog nach innen. Er sah den völlig freien Srbeny, der in Sechzehner einlief und bediente ihn. Der Stürmer nahm den Ball aus 14 Metern direkt mit der Innenseite ab und verfehlte das Tor nur ganz knapp (53.).
Die Freiburger hingegen standen sich erneut wieder gegenseitig im Weg. Niels Petersen kam aus acht Metern zum Kopfball, der Versuch wurde von Höler mit dem Rücken abgewehrt. Er wäre sonst sicherlich gefährlich geworden (57). Dann nahm die Partie eine Wendung, weil Jamillu Collins vom Platz flog. Der Paderborner kam gegen Höler zu spät und traf ihn hart. Es war zwar erst sein zweites Foul, aber beide waren von der härteren Sorte. Eine nicht unberechtigte Gelb-Rote Karte (59.).
Ab sofort hatte Freiburg das Kommando und Paderborn konzentrierte sich auf die Defensive. Die Gastgeber kamen sofort zu einer Doppelchance. Erst scheiterte Vincenzo Grifo aus 17 Metern an Leopold Zingerle und dann setzte Petersen ein Ball aus dem Gestocher volley übers Tor (63./64.). Darauf antwortete Paderborn mit Kai Pröger, der nicht richtig angegriffen wurde und aus 18 Metern flach abzog. Sein Schuss wurde abgefälscht und landete an der Latte. Schwolow wäre chancenlos gewesen (65.).
Das blieb für längere Zeit das einzige offensive Lebenszeichen der Gäste. Das Freiburger Problem, trotz drückender Überlegenheit, war, dass sie auch nicht entscheidend vors Tor kamen. Für richtige Torgefahr brauchte es einen Elfmeter und den bekam Paderborn. Höler stellte am linken Strafraumeck etwas zu energisch den Körper gegen Pröger rein, ein harte aber vertretbare Entscheidung (83.).
Sabiri nahm sich der Sache an und vollstreckte sicher links unten, Schwolow hatte sich für die andere Seite entschieden (84.). Damit stand das Ergebnis fest, Freiburg zeigte sich nur noch einmal, als Christian Günter am linken Strafraumeck den Kopf hob und Koch in die Spitze gehen sah. Er schaufelte den Ball schön in dessen Lauf, doch Koch köpfte über das Tor (88.).

Die Stimmen:

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Schwieriges Spiel. Wir waren nicht gut genug in der Präzision und im Passspiel. Es gab zu viele Fehler und Missverständnisse. Wir haben verdient verloren, weil wir nicht gut genug waren. Gratulation an Paderborn."
Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Die Jungs haben heute einen guten Job gemacht. Wir hatten viel unter Kontrolle und haben auch in Unterzahl mutig nach vorne gespielt."
Christian Strohdiek (SC Paderborn): "Das ist superschön, mit dem Dreier nach Hause zu fahren. In der zweiten Halbzeit haben wir vorne und hinten absolut konsequent gespielt."
Christopher Antwi-Adjei (SC Paderborn): "Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Es hat sich so angefühlt, dass wir viel im Griff hatten."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Die fehlende Linie des Schiedsrichters

Schiedsrichter Christian Dingert ließ über das ganze Spiel eine deutlich zu erkennende Linie vermissen. Der Platzverweis und der Elfmeter waren hart, aber vertretbar, doch Zweikämpfe wurden sehr unterschiedlich bewertet. Der ebenfalls bereits mit Gelb verwarnte Lucas Höler, leistete sich ein vergleichbares Foulspiel zu Jamilu Collins, durfte jedoch weitermachen. Als Laurent Jans den Freiburger Amir Abrashi mit der offenen Sohle erwischte und zwingend verwarnt werden hätte müssen, griff Dingert gar nicht ein (36.). Aufgrund der wechselnden Beurteilung gab es viele Diskussionen mit dem Schiedsrichtergespann und Steffen Baumgart sah unter anderem Gelb.

Die Statistik: 10

Klaus Gjasula sah seine zehnte Gelbe Karte und fehlt den Paderbornern nächste Woche gegen den VfL Wolfsburg bereits das zweite Mal gelbgesperrt. Er ist damit nach Uerdingens Helmut Rahner (1992/93) erst der zweite Spieler der Bundesliga-Geschichte, der in seinen ersten 18 Partien zehn Gelbe Karten sah.
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