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BVB: Marco Rose droht holpriger Start - das sind die Baustellen des neuen Dortmund-Trainers

Katharina Wiedenmann

Update 13/07/2021 um 23:07 GMT+2 Uhr

Für Neu-Trainer Marco Rose gestaltet sich sein Start beim BVB in einigen Punkten durchaus schwierig. In der ersten Trainingswoche standen dem Coach, der im Sommer von Gladbach kam, beispielsweise nur elf Feldspieler und drei Torhüter zur Verfügung. Auch im Dortmunder Kader gibt es noch einige Fragezeichen. Zudem stehen noch ein paar Transfers auf dem Programm.

Auf Marco Rose wartet eine schwierige Aufgabe beim BVB

Fotocredit: Imago

Vor dem Saisonauftakt Anfang August im DFB-Pokal gibt es bei Borussia Dortmund noch einige unbeantwortete Fragen.
Darunter: Wie kann Dortmund Jadon Sancho ersetzen? Verlässt Julian Brandt vielleicht noch den BVB?
Sollte die schwach besetzte Innenverteidigung verstärkt werden? Ist die Torwartfrage endlich geklärt? Und was ist eigentlich mit Erling Haaland, der offenbar trotz klarer Ansagen der Borussia weiterhin vom FC Chelsea umworben wird?
Rose und die Verantwortlichen um Sportdirektor Michael Zorc haben vor dem Saisonstart noch einige Baustellen.

Viele BVB-Spieler noch im Urlaub

Gleich sieben Nationalspieler des BVB erreichten mindestens das Viertelfinale der Europameisterschaft: Thorgan Hazard, Thomas Meunier, Axel Witsel (alle Belgien), Jude Bellingham (England), Manuel Akanji, Gregor Kobel (beide Schweiz) und Thomas Delaney (Dänemark).
Aus sportlicher Sicht ein Erfolg für die Spieler, allerdings verpassen sie dadurch auch einen Großteil der Vorbereitung unter dem neuen Coach. Erst zum Auftakt des Trainingslagers in Bad Ragaz (23. bis 31. Juli) dürften wieder alle an Bord sein. Um bis zum Saisonstart die Philosophie des Trainers zu verinnerlichen, bleibt dann nicht mehr viel Zeit. Zumal Rose bereits ankündigte, sehr flexibel spielen zu wollen.
"Wir wollen Dreierkette, Viererkette und Raute spielen können. Auch das 4-3-3 und 4-3-2-1, was Edin (Terzic, Anm. d. Red.) zuletzt gespielt hat, ist sehr interessant", meinte der 44-Jährige. Sowohl der unter Lucien Favre bevorzugte Ballbesitzfußball als auch Terzics "Aktivität gegen den Ball und Intensität", wie es der neue BVB-Coach nannte, soll Teil des Dortmunder Spiels sein.
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Englands Jude Bellingham bei der EURO 2020

Fotocredit: Getty Images

Torwartfrage in Dortmund wohl geklärt

Zumindest Torwart-Neuzugang Gregor Kobel verkürzte seinen Urlaub und tauchte bereits zu Wochenbeginn auf. Die neue Nummer eins der Dortmunder wollte schnellstmöglich seine Aufgabe antreten. Die Verpflichtung des jungen Schweizers dürfte vor allem für Roman Bürki ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen sein, sich nach einem neuen Verein umzuschauen. Ein weiterer Hinweis war die Weitergabe von Bürkis Trikotnummer 1 an Kobel. Der 30-Jährige erhielt dafür die 38.
Trotz des abgekühlten Interesses der AS Monaco und von Olympique Marseille könnte Bürkis Weg in die Ligue 1 führen. Angeblich ist Frankreichs Meister OSC Lille nicht abgeneigt. Marwin Hitz, in der vergangenen Saison zeitweise die Nummer eins, wird wieder ins zweite Glied rücken. Somit scheint immerhin die Torwart-Frage geklärt zu sein.
Offen ist aber weiterhin, wie Dortmund den Weggang von Jadon Sancho kompensieren will. Der junge Engländer wechselt zu Manchester United für "eine fixe Transferentschädigung in Höhe von 85 Millionen Euro", wie der BVB vor wenigen Wochen erklärte. Laut "Daily Mail" soll am Dienstag bereits der Medizincheck in Manchester anstehen. Läuft alles nach Plan, verlässt Sancho nach vier Jahren die Bundesliga.

Wer ersetzt Jadon Sancho?

Doch so einfach lässt sich die Torgefahr des 21-Jährigen nicht ersetzen. In 137 Pflichtspielen für Dortmund erzielte Sancho 50 Tore, darunter erst kürzlich zwei wichtige im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig (4:1). 64 weitere Treffer bereitete der Youngster in seiner BVB-Zeit vor.
Eine Lösung könnte Donyell Malen sein. Der Transfer des 22-Jährigen von PSV Eindhoven zieht sich allerdings etwas hin. Zum einen gehen die Ablösevorstellungen der beiden Vereine laut "Bild" auseinander. Eindhoven will angeblich über 30 Millionen Euro. Der BVB soll nicht bereit sein, mehr als 27 Millionen Euro für den Stürmer zu zahlen.
Zudem fordert Malens Agent Mino Raiola offenbar eine Verdreifachung des Gehalts (auf rund sechs Millionen Euro). Auch Malens PSV-Teamkollege Noni Madueke könnte eine Option sein, heißt es. Eine interne Lösung des Problems wäre ebenfalls möglich. Dann würden Giovanni Reyna oder Thorgan Hazard wohl die Rolle von Sancho übernehmen.
Eins zu eins ersetzen können die Dortmunder ihren Kreativkünstler nicht. Das weiß auch Rose: "Wir haben uns damit beschäftigt, wie wir die Qualität ersetzen können. Wir werden keinen Jadon Sancho kriegen, aber werden versuchen, kreative Lösungen zu finden."
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Jadon Sancho (BVB) zeigt vollen Einsatz

Fotocredit: Getty Images

FC Chelsea buhlt weiter um Erling Haaland

Einen Teil der Sancho-Ablöse könnte Dortmund auch in die Defensive investieren. Denn mit Dan-Axel Zagadou und Neuzugang Soumaila Coulibaly fehlen zwei Innenverteidiger noch wochenlang. Zorc meinte mit Blick auf die beiden jungen Franzosen: "Es ist schwer zu sagen, wann genau sie wieder einsatzfähig sind. Wir rechnen im Spätsommer mit ihnen."
Somit hat Rose aktuell einzig Mats Hummels sowie Akanji als gestandene Innenverteidiger zur Verfügung. Mit Emre Can könnte immerhin ein erfahrener Spieler in der Abwehr aushelfen. Weitere Fragezeichen stehen hinter der Zukunft von Brandt und Haaland. Der deutsche Nationalspieler soll verkauft werden, berichtete die italienische Zeitung "Il Messaggero". Demnach will der BVB bis zu 20 Millionen Euro für den 25-Jährigen. Hauptinteressent ist offenbar Lazio Rom.
Bei Haaland wiederum bleibt der BVB weiter standhaft. Zuletzt soll vor allem der FC Chelsea die Bemühungen um den Torjäger forciert haben. Angeblich gab Klubbesitzer Roman Abramowitsch die notwendige Summe für einen Transferversuch frei. Rund 175 Millionen Euro wollen die Blues demnach für Haaland bereitstellen.
In Dortmund stellte man allerdings schon mehrfach klar, dass man den Norweger nicht abgeben will. Zorc dazu: "Wir planen fest mit Erling für die neue Saison." Ruhe dürfte in dieses Thema wohl aber erst einkehren, wenn das Transferfenster am 31. August schließt. Einige Baustellen bleiben Rose bei seinem Neustart also (vorerst) erhalten.
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