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FC Bayern geht nach Hoffenheim-Pleite in Woche der Wahrheit

Katharina Wiedenmann

Update 29/09/2020 um 09:56 GMT+2 Uhr

Die 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim ist beim FC Bayern noch nicht ganz verdaut, da wartet am Mittwoch schon mit dem DFL-Supercup gegen Borussia Dortmund (20:30 Uhr im Liveticker) die nächste sportliche Aufgabe. Doch auch in der Kaderplanung geht es in dieser Woche in die entscheidende Phase. Das Transferfenster schließt am 5. Oktober und es stellt sich die Frage: Greift Bayern noch einmal zu?

Leon Goretzka (l.) und Joshua Kimmich (r.) sind bedient

Fotocredit: Getty Images

Hansi Flick blieb am Sonntag trotz der ersten Niederlage seit Dezember 2019 gelassen. "Es war klar, dass es irgendwann so weit ist", meinte der Bayern-Trainer nach der Pleite gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
Man werde das Spiel schnell abhaken und auf die nächste Aufgabe schauen, erklärte Flick entspannt. Wirklich durchatmen können die Münchener aber nicht. Denn in einer möglicherweise wegweisenden Woche für den FC Bayern wartet schon am Mittwoch (20:30 Uhr im Liveticker) im deutschen Supercup Borussia Dortmund.
Und auch gegen den BVB will Flick auf Sieg spielen. "Wir gehen immer in das Spiel rein, um es zu gewinnen. Heute hat es leider nicht geklappt. Dementsprechend wollen wir gegen Dortmund gewinnen, unabhängig davon, ob es ein Finale ist", meinte der Bayern-Coach.
Eine weitere Schonung der Top-Stars - gegen Hoffenheim saßen unter anderem Robert Lewandowski und Leon Goretzka zunächst auf der Bank - scheint damit wohl vom Tisch zu sein.

Zirkzee und Tolisso überzeugen nicht

Die dafür hereingenommenen Joshua Zirkzee und Corentin Tolisso konnten nicht an die Leistungen ihrer Mannschaftskollegen anknüpfen und wurden beide im Laufe der zweiten Hälfte ausgewechselt.
Der junge Stürmer musste in der 57. Minute für Lewandowski raus. Tolisso nahm Flick in der 72. Minute vom Platz und wechselte Jamal Musiala ein. Auch Goretzka kam letztendlich ins Spiel. Die Pleite gegen Hoffenheim konnten aber auch die beiden Triple-Eckpfeiler nicht mehr verhindern.
Doch nicht nur aus sportlicher Sicht steht der FC Bayern unter Druck. Am kommenden Montag schließt das Transferfenster. Die sehnlichst vom Bayern-Coach gewünschten Verstärkungen für den eher dünn aufgestellten Kader gab es bisher noch nicht.
Sportdirektor Hasan Salihamidzic zeigte sich vor dem Hoffenheim-Spiel bei "Sky" dennoch optimistisch: "Wir lassen uns viele Optionen offen, sind im ständigen Austausch mit dem Trainerteam und schauen, was möglich ist."
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Flick fordert Supercup-Sieg gegen BVB: "Vertrauen in unsere Stärke"

Sergiño Dest sagt wohl ab

Wirklich viele Möglichkeiten bieten sich den Münchenern auf dem Transfermarkt aktuell aber eher nicht. Sergiño Dest entschied sich offenbar für einen Wechsel zum FC Barcelona. Der von Flick besonders gewünschte Backup auf der rechten Verteidigerposition hinter Benjamin Pavard bleibt damit wohl weiter ein Traum. Eine Verpflichtung von PSG-Verteidiger Thilo Kehrer, der laut "L'Équipe" abgegeben werden soll, wäre womöglich eine Alternative, ebenso Max Aarons von Norwich City.
Ein Transfer auf den offensiven Außen als Entlastung für Leroy Sané, Kingsley Coman und Serge Gnabry ist sogar noch schwieriger zu verwirklichen. Große Namen wie im vergangenen Jahr Philippe Coutinho oder Ivan Perisic, die den Bayern sofort helfen können, sind gerade nicht auf dem Markt. Vor allem bei Sané dürften die Münchener nach dessen Kreuzbandriss im Vorjahr mit äußerster Vorsicht an die Belastungsgrenzen herangehen.
Von jungen Talenten wie Zirkzee, Musiala, Chris Richards oder dem aktuell verletzten Tanguy Nianzou Kouassi können aber einfach (noch) nicht dieselben Leistungen erwartet werden wie von erfahrenen Spielern wie Lewandowski, Joshua Kimmich, Thomas Müller oder Gnabry. Weitere Transfers scheinen daher unausweichlich. Zudem könnten nach den Abgängen von Thiago, Coutinho und Perisic weitere Stars die Münchener verlassen.

Nach Thiago und Coutinho: Weitere Abgänge befürchtet

Michael Cuisance steht offenbar vor einem Wechsel nach England. Ein Transfer von Javi Martínez könnte ebenfalls noch über die Bühne gehen, wobei der Spanier sich offenbar auch einen Verbleib in München vorstellen kann. Der Transferpoker um Abwehr-Chef David Alaba schwelt weiterhin, bisher zeigte aber wohl kein anderer Verein ernsthaftes Interesse am Österreicher.
In den nächsten Tagen könnte sich somit entscheiden, inwiefern die Münchener in der neuen Spielzeit wieder eine titelfähige Mannschaft aufstellen können. Denn mit dem eher dünn besetzten Kader scheint eine Wiederholung der gerade erste gefeierten Erfolge unwahrscheinlich.
Die letzten Wochen seit dem Gewinn des Triples zeigten bereits: Rotation und Belastungssteuerung werden in den kommenden Monaten eines der wichtigsten Werkzeuge sein, um den Top-Stars die nötigen Pausen zu ermöglichen, nachrückenden Talenten wie Zirkzee und Co. Spielzeit zu geben und diese allmählich an die erste Elf heranzuführen.
Für Flick wird es in jedem Fall ein Balanceakt werden.
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Flick lobt Hoffenheim: "Schiebe das nicht alles auf Müdigkeit"

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