Lewandowski: Darum setzt sich Bayern für die Weltfußballerwahl ein
Robert Lewandowski wäre in diesem Jahr bei allen Individual-Preisen für Fußballer einer der Top-Favoriten. Der FC Bayern München setzt sich deshalb dafür ein, dass es trotz Corona-Pandemie auch 2020 eine Weltfußballerwahl gibt. Die Bayern kämpfen jedoch nicht nur aus Loyalität zu ihrem Stürmer-Star für die Preisverleihung, sondern verfolgen auch eigene, markenrelevante Interessen.
Robert Lewandowski (FC Bayern)
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Triple-Sieger, Torschützenkönig in Bundesliga (34 Treffer) und Champions League (15 Treffer), kein internationales Turnier im Sommer, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi sind früh in der Königsklasse gescheitert. Mal ehrlich: Es kann in diesem Jahr eigentlich keinen anderen Weltfußballer geben als Robert Lewandowski. Doch genau da liegt die Krux: EIGENTLICH.
Denn den Preis, den CR7 fünf Mal, Messi gar sechs Mal gewann, wird es in diesem Jahr schon mal nicht geben. Ende Juli vermeldete die Fachzeitung "France Football", dass aufgrund der ungleichen Bedingungen wegen der Corona-Pandemie erstmals seit 1956 der von ihnen ausgerichtete Ballon d’Or für den besten Fußballer nicht verliehen werde.
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Robert Lewandowski und der Pokal der Champions League
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Bitter für Lewandowski, denn der Goldene Ball ist die wohl prestigeträchtigste und daher auch begehrteste Individual-Auszeichnung im Fußball. "Damit sind wir natürlich nicht zufrieden und das ist nicht ganz fair", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bereits Ende Juli, "denn bis auf Frankreich haben alle Top-Ligen ihre Saison zu Ende gebracht."
Rummenigge kündigte an, mit FIFA-Präsident Gianni Infantino "über die Möglichkeit einer Wahl” zu sprechen. Denn auch der Fußball-Weltverband kürt seit dem Jahr 2016 unter dem Namen "The Best FIFA Football Awards" seinerseits ebenfalls einen Weltfußballer. Ein ehrenhafter Kampf für Gerechtigkeit aus purer Loyalität und Gönnung für Lewandowski? Kann sein, mit großer Sicherheit verfolgt der Rekordmeister aber auch eigene, markenrelevante Interessen.
Bayern würde von einem Weltfußballer profitieren
Der FC Bayern ist einer der größten Klubs der Welt - keine Frage. Dennoch spielt er in der Bundesliga - und der fehlt es im Vergleich zu anderen europäischen Ligen noch an Strahlkraft.
Die ganz großen Stars - Ausnahmen bestätigen die Regel - wechselten daher in der Vergangenheit lieber in die Premier League, die spanische Liga und wie Ronaldo sogar in die Serie A. Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern sicher auch wegen des größeren Schaufensters und der damit erhöhten Chancen auf individuelle Auszeichnungen.
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Cristiano Ronaldo (Juventus Turin)
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Ein Weltfußballer Lewandowski würde beweisen, dass auch Spieler aus der Bundesliga die Chance haben, solche Auszeichnungen zu erhalten. In erster Linie wäre das relevant für den FC Bayern und deren Markenbildung.
Die Münchner sind, so ehrlich muss man sein, deutschlandweit aktuell die einzige Adresse für fertige Weltstars. Weder der BVB noch Champions-League-Halbfinalist RB Leipzig spielen markentechnisch mit den Münchnern in einer Liga.
Ottmar Hitzfeld: Bundesliga hat "an Strahlkraft gewonnen"
Das kann sich auf kurz oder lang jedoch ändern. Ottmar Hitzfeld sieht die Bundesliga im Interview mit "Spox" jedenfalls auf einem guten Weg: "Die Bundesliga stellt die beste Mannschaft der Welt und das wird auch die anderen Vereine in Deutschland beflügeln. Die Wirkung nach außen ist einfach phänomenal", ist sich der 71-Jährige, der sowohl mit dem BVB (1997) und dem FC Bayern (2001) den Henkelpott gewann, sicher.
"Man war schon Vorreiter in der Corona-Krise, wo als erste Liga der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde. Die Meisterschaft wurde perfekt zu Ende gespielt und jetzt in der Champions League mit Bayern und auch RB Leipzig im Halbfinale eine überzeugende Visitenkarte abgegeben. Von daher hat der deutsche Fußball in den vergangenen Monaten international enorm an Stellenwert hinzugewonnen."
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FC Bayern München feiert das Triple
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Die verdiente Auszeichnung des derzeit besten Stürmers der Welt zum besten Spieler des Jahres würde der Bundesliga den nächsten Strahlkraft-Boost verpassen. Rummenigge bestätigte kurz vor Anpfiff des Champions-League-Finals gegen Paris Saint-Germain (1:0) via "Sky" bereits, dass die FIFA ihre Wahl durchführen wird: "Die wird es geben. Ich stehe in Kontakt mit Gianni Infantino", so der 64-Jährige.
Bleibt zu hoffen, dass am Ende der Wahl auch ein leistungsgerechtes Ergebnis steht. Immerhin dürfen Millionen Fans auf der Homepage der FIFA an der Wahl teilnehmen. Und wenn es um persönliche Anhänger geht, zieht Lewandowski gegen Messi, Ronaldo und Neymar Jr. klar den Kürzeren.
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Ministerpräsident Söder schwärmt: "Eine der beeindruckendsten Bayern-Mannschaften"
Quelle: Perform
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