Sieglos-Serie des FC Schalke hält auch gegen den VfB Stuttgart an

Die beiden Teams begannen sehr engagiert und die etwas mutigeren Stuttgarter kamen auch direkt zu einer Möglichkeit. Gonzalo Castro bediente Mateo Klimowicz zentral am Sechzehner. Der junge Argentinier nahm den Ball kurz an und zog sofort ab, sein Schuss verfehlte das linke untere Eck allerdings knapp (4.).

Das Engagement blieb, aber die Mannschaften taten sich schwer Torgefahr zu kreieren. So gab es Torannäherungen meist nur über Weitschüsse, wie bei einem Versuch von Pascal Stenzel aus 25 Metern halbrechter Position. Der wuchtige Abschluss war aber kein Problem für Frederik Rönnow im Schalker Tor (25.).

Lange blieben auch die Standards ungefährlich, das änderte sich aber in der 30. Minute. Nach einem unnötigen Foul von Marc-Oliver Kempf an Gonçalo Paciência gab es Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Diesen zog Amine Harit auf den zweiten Pfosten, dort war Malick Thiaw Orel Mangala enteilt und legte das Spielgerät per überlegtem Flugkopfball in die lange Ecke.

Mit der Führung im Rücken überließen die Schalker erstmal den Gästen den Ball. Diese brachten bis zur Halbzeit jedoch nicht mehr als einen Schuss von Borna Sosa zustande. Der Kroate scheiterte aus spitzem Winkel von der Strafraumgrenze an Rönnow (36.).

Aus der Kabine kam der VfB mit seinem Topscorer der vergangen Saison, Nicolás González. Der Argentinier stand auch direkt im Mittelpunkt. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld köpfte der Angreifer aufs Tor und traf Salif Sanés ausgestreckten Arm. Schiedsrichter Benjamin Brand ließ zunächst weiterlaufen, entschied nach erneuter Ansicht jedoch auf Elfmeter. González übernahm die Verantwortung selbst und schob souverän rechts unten ein (56.).

Nach dem Ausgleich spielten fast nur noch die Gäste, die immer wieder über ihre Flügelspieler Sosa und Tanguy Coulibaly Akzente setzten. Sosa gehörte auch der nächste Abschluss. Der 22-jährige drang links in den Strafraum ein, schlug einen Haken und visierte die lange Ecke an. Erneut scheiterte er am starken Rönnow. Der Schlussmann hielt in der Schlussphase das Unentschieden fest. Seine beste Tat zeigte er gegen Castro, der den Ball aus 18 Metern im linken Eck versenkt hätte, aber der Däne tauchte ab und parierte erstklassig (86.).

Die Schalker ihrerseits blieben ungefährlich, hätten die Partie aber um ein Haar noch durch ein Eigentor gewonnen. Nach einem Freistoß flipperte der Ball durch den Stuttgarter Strafraum und Wataru Endo bugsierte den Ball fast ins eigene Tor. Gregor Kobel konnte gerade noch per Fuß abwehren. Der Ball landete so bei Thiaw, dessen Kopfball klärte Endo dann für Kobel (90.+2).

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Natürlich nehmen wir auswärts auf Schalke einen Punkt mit und halten sie damit auf Distanz. Aber wenn man das Spiel sieht, den Spielverlauf sieht... Besonders in der zweiten Halbzeit waren wir extrem dominant, waren viel näher am Tor als sie. Ich glaube ein Sieg wäre in Ordnung gewesen."

Marc-Oliver Kempf (VfB Stuttgart): "Am Ende ist es schwer einzuordnen. Ich denke es wäre in der zweiten Halbzeit auf jeden Fall mehr möglich gewesen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden, auch nicht so den Zugriff gefunden, dann war es schwer. In der zweiten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht. Wir haben glaube ich nur zwei gefährliche Chancen gegen uns und kassieren ein Tor davon. Von daher ist es im Endeffekt natürlich bitter, dass man hier Punkte lässt."

Mark Uth (Schalke 04): "Wir wollten heute unbedingt gewinnen, das hat leider wieder nicht geklappt. Wir haben mutig hinten rausgespielt, viel riskiert auch. Ich glaube darauf müssen wir aufbauen. Wir müssen einfach von Woche zu Woche schauen."

Malik Thiaw (Schalke 04): "Wir sind natürlich enttäuscht. Ich denke wir sind gut in die erste Halbzeit gestartet, haben ein gutes Aufbauspiel gehabt, sind gegen den Ball gegangen und haben dann das Tor gemacht. In der zweiten Halbzeit aber waren wir nicht mehr so konsequent wie in der ersten Halbzeit. Stuttgart hat das gut gemacht, aber wir müssen halt ruhiger mit dem Ball sein. Natürlich ist die Enttäuschung da, wir wollten heute den Sieg einfahren und haben es nicht geschafft."

Der VfB Stuttgart agierte offensiv deutlich durchdachter als Schalke 04 und dabei stachen besonders die Stuttgarter Flügelspieler heraus. Borna Sosa und Tanguy Coulibaly hatten viel Platz und wussten diesen auch zu nutzen. Vor allem Coulibaly ging immer wieder ins Dribbling und bereitete den Gastgebern so viele Probleme. Nur etwas zählbares sprang schlussendlich nicht heraus.

Der FC Schalke ist seit nunmehr 22 Bundesligaspielen sieglos. Den letzten Bundesliga-Dreier gab es für die Knappen am 17.01.2020, als Suat Serdar und Michael Gregoritsch die Königsblauen zu einem 2:0-Sieg über Borussia Mönchengladbach schossen.