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FC Bayern - Ex-Rekordtransfer Corentin Tolisso auf Arbeitssuche: Wie es für den Franzosen jetzt weitergeht

Dennis Melzer

Update 11/06/2022 um 18:41 GMT+2 Uhr

Vor anderthalb Wochen sorgte der FC Bayern für Klarheit: Corentin Tolisso erhält keinen neuen Vertrag und wird den Klub nach fünf Jahren ablösefrei verlassen. Die Verabschiedung stand sinnbildlich für eine zumeist schwierige Zeit in München. Derzeit befindet sich der Franzose auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Diese könnte schon bald abgeschlossen sein - doch es gibt ein Problem.

Corentin Tolisso verlässt den FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Am 30. Mai twitterte der FC Bayern München ein Bild. Zu sehen: Corentin Tolisso umringt von zahlreichen prestigeträchtigen Trophäen. Fünfmal Deutscher Meister, zweimal DFB-Pokalsieger, viermal DFL-Supercup-Sieger, Champions-League-Sieger, Europäischer Supercup-Sieger und Klub-Weltmeister fasste der Tweet die Titel zusammen, die der Franzose in seiner fünfjährigen Schaffenszeit beim FC Bayern sammelte.
Insgesamt 14 Titel heimste Tolisso in München ein, seine halbe Dekade an der Isar kann somit zweifelsfrei als erfolgreich zusammengefasst werden. "Eine neue Seite wird aufgeschlagen. Ein großes Dankeschön für fünf schöne Jahren, die mich sowohl sportlich als auch persönlich auf ein neues Level gebracht haben", schrieb Tolisso zum Abschied. "Ich wünsche dem FC Bayern nur das Beste für die Zukunft."
Es war ein kurzes Au revoir, das für die Fans ausschließlich im virtuellen Raum stattfand. Anders als beispielsweise Niklas Süle (wechselt zu Borussia Dortmund) wurde Tolisso im letzten Heimspiel der Saison nicht mit Blumenstrauß und Dankesrede vor den Bayern-Anhängern verabschiedet.
Die Begründung für den leisen Abgang lieferte Tolisso wenige Tage später in einem "L'Équipe"-Interview. "Wir hatten mit den Verantwortlichen vereinbart, dass ich im letzten Spiel keinen Blumenstrauß wie Süle erhalten würde. Ich kannte die Entscheidung des FC Bayern noch nicht", sagte der Mittelfeldmann.

Tolisso: "Hatte seit drei Wochen nichts mehr gehört"

Er ergänzte: "Ich hatte seit drei Wochen nichts mehr gehört, ich bat meinen Agenten, sie anzurufen – und die Entscheidung wurde getroffen." Ebenjene Entscheidung lautete: Tolissos endender Vertrag wird nicht verlängert, er kann den Verein ablösefrei verlassen.
Und das, obwohl ihn Trainer Julian Nagelsmann offenbar gerne halten wollte. "Es gibt die Meinung des Trainers, aber es gibt auch die Meinung der Verantwortlichen", so Tolisso. "Ich glaube nicht, dass der Trainer in diesem Zusammenhang genug Einfluss hatte."
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Corentin Tolisso hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen

Fotocredit: Getty Images

Letztlich könne er die Entscheidung verstehen. Wie die "Bild-Zeitung" berichtete, stand der Entschluss in enger Verbindung mit den Gehaltsforderungen Tolissos. Der 27-Jährige, der 2017 für die damalige Bundesliga-Rekordablösesumme von 41,5 Millionen Euro aus Lyon gekommen war, soll im Falle einer Vertragsverlängerung angeblich eine satte Erhöhung seines Salärs von sieben Millionen Euro auf elf Millionen Euro verlangt haben.

Tolisso verpasste 95 Spiele verletzt

Dass die Bayern-Bosse einem neuen Kontrakt zu verbesserten Bezügen nicht zustimmten, dürfte auch an Tolissos Verletzungsanfälligkeit gelegen haben. Satte 95 Pflichtspiele verpasste der Weltmeister von 2018 aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten. Dem stehen wettbewerbsübergreifend "nur" 118 Einsätze zu Buche.
Zahlen, die belegen, wie schwierig die Zeit in der bayrischen Landeshauptstadt trotz der vielen Titel für Tolisso war. Der leise, blumenarme Abschied stand dementsprechend einigermaßen sinnbildlich für die gemeinsamen Jahre.
Doch wie geht es nun für den 28-maligen Nationalspieler weiter? Anders als im vergangenen Sommer, in dem bereits Überlegungen herrschten, Tolisso abzugeben, der Verein ihn aufgrund von fehlenden Interessenten (der "Kicker" berichtete seinerzeit, es gebe "keinen Markt für Tolisso) aber behielt, scheinen sich nun durchaus Abnehmer finden zu lassen.

Olympique Lyon buhlt um Tolisso

Insbesondere Ex-Klub Olympique Lyon buhlt um Tolisso, das gab Präsident Jean-Michel Aulas jüngst offen zu. Es sei eine "ambitionierte Option", das Eigengewächs zurückzuholen. Aulas weiter: "Wenn möglich, würden wir ihn zurückholen." Tatsächlich sei man bereits an Tolisso und dessen Beraterstab herangetreten. "Die Kontaktaufnahme kann ich bestätigen. Es gibt aber auch andere Überlegungen und Spieler, ablösefrei oder nicht ablösefrei, die für uns interessant sind", sagte Aulas.
Sollte Tolisso in Lyon anheuern, käme es zum Wiedersehen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Jerome Boateng. Der Innenverteidiger war im Sommer vergangenen Jahres - ebenfalls ablösefrei - vom FCB zu OL gewechselt und hatte einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
Neben Lyon soll Fenerbahce Istanbul um Tolissos Dienste buhlen. "Sport1" berichtete unlängst, dass auch Vereine aus Spanien Interesse zeigen. Um welche Klubs es sich dabei handelt, wurde allerdings nicht genannt.

Tolisso will die Champions League nochmal gewinnen

Sowohl Lyon als auch Fenerbahce verfügen eigentlich nicht über das Anforderungsprofil, das Tolisso an seinen neuen Klub stellt. Denn: Tolisso hat eigenen Angaben zufolge weiterhin extrem hohe Ziele.
"Ich habe immer noch den Wunsch, in der Champions League zu spielen und sie noch einmal zu gewinnen", sagte Tolisso. Noch mal in den Genuss kommen, den legendären Henkelpott in den Himmel zu stemmen. Wie einst beim FC Bayern München.
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