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Abwehr-Puzzle beim FC Bayern: Diese Optionen hat Julian Nagelsmann für das Duell mit Leverkusen

Tobias Laure

Update 16/10/2021 um 09:53 GMT+2 Uhr

Julian Nagelsmann muss sich vor dem Ligagipfel bei Bayer Leverkusen und dem Champions-League-Spiel bei Benfica Lissabon drei Tage später Gedanken um seine Abwehrformation machen. An Optionen herrscht kein Mangel, dafür erschweren Unwägbarkeiten die Planungen. Vor allem die Rotsperre von Benjamin Pavard und die mögliche Inhaftierung von Lucas Hernández sind zu bedenken. Was also macht Nagelsmann?

Bayern-Profis Hernández, Musiala, Süle (v.l.n.r.)

Fotocredit: Imago

Neun Abwehrspieler stehen Julian Nagelsmann in seinem Profikader nominell zur Verfügung, und natürlich hat der Bayern-Trainer daraus ein bis zwei Wunschformationen entwickelt. Auf die wird er gegen Leverkusen und Lissabon allerdings nicht zurückgreifen können.
Rechtsverteidiger Benjamin Pavard ist, wie auch schon bei der 1:2-Niederlage gegen Frankfurt am vergangenen Spieltag, rotgesperrt.
Denkbar wäre demnach, dass Niklas Süle wieder auf rechts spielt. Gegen die Eintracht tat sich der gelernte Innenverteidiger mit der Rolle schwer, gegen Frankfurts Filip Kostic sah Süle schlecht aus.
Möglich also, dass die Bayern hier ansetzen.

Nagelsmann macht Sarr und Stanisic Hoffnung

"Wir haben mit Bouna Sarr einen, der jetzt auch in der Nationalmannschaft gespielt und Rhythmus bekommen hat", erklärt Nagelsmann auf Nachfrage von Eurosport.de. Darüber hinaus sei da mit "Stanisic einer, der zuletzt nicht so viel gespielt hat".
Der 21-Jährige bekam vor allem an den ersten drei Spieltagen viele Einsatzminuten und machte seine Sache sehr gut. Der Lohn: Der Verein verlängerte den ursprünglich am 30. Juni 2023 auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre.
Nagelsmann schätzt Stanisic, setzte ihn wettbewerbsübergreifend in acht von elf Pflichtspielen ein. Die Chancen stehen gut, dass er nach der Nichtberücksichtigung am vergangenen Spieltag am Sonntag in Leverkusen (ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) wieder ran darf.

Haft oder Benfica-Einsatz: Was passiert mit Hernández?

Komfortabel bleibt, zumindest am Wochenende, die Situation in der Innenverteidigung. Dayot Upamecano und Lucas Hernández dürften das Duo bilden, alternativ könnte Süle übernehmen. Spannend wird es dann am Mittwoch in Lissabon, denn Hernández muss am Tag zuvor vor dem 32. Strafgericht in Madrid erscheinen.
Was danach passiert, ist noch nicht ganz klar. Stand jetzt muss der Franzose innerhalb von zehn Tagen eine sechsmonatige Haftstrafe in einer Strafanstalt seiner Wahl antreten. Im Dezember 2019 war Hernández wegen Verstoßes gegen ein Annäherungs- und Kontaktverbot gegenüber seiner früheren Freundin und heutigen Ehefrau verurteilt worden.
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Nach Haftbefehl für Bayern-Star Hernández: Nagelsmann äußert sich

Wenngleich Nagelsmann sagt, dass er den 25-Jährigen in seine "Planungen für die kommenden beiden Spiele" eingebaut habe, könnte es dazu kommen, dass Hernández im Kader für das Benfica-Duell fehlt.
Und dann? Eine Innenverteidigung mit Upamecano und Süle wäre die wahrscheinlichste Variante, aber nicht die einzige. "Wir haben mit Tanguy Nianzou einen hinten dran, der auf Einsatzzeiten drängt", erläutert Nagelsmann und sendet damit auch das Signal an die Arrivierten, dass es keine Startelf-Garantie geben wird.
Tanguy Nianzou ist mit seinen 19 Jahren das Nesthäkchen unter den Bayern-Verteidigern und lief bislang nur beim 12:0 im DFB-Pokal gegen den Bremer SV über 90 Minuten auf. In der Champions League wartet das Abwehrtalent noch auf sein Debüt beim FCB.

Davies spielt den Alleinunterhalter

Während es in der Defensive auf rechts und in der Mitte durchaus Rochaden gab, gibt Alphonso Davies auf links den Alleinunterhalter - und das mit gerade einmal 20 Jahren. Geschont wurde der Kanadier bislang nur in der 1. Pokal-Runde, ansonsten hieß die Devise: Vollgas auf links. Neben zehn Partien für die Bayern hat der Youngster in den vergangenen sechs Wochen nicht weniger als fünf Länderspiele bestritten.
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Bayerns Alphonso Davies (r.) im Zweikampf mit dem Kölner Jan Thielmann

Fotocredit: Getty Images

Ein stattliches Pensum, weshalb Nagelsmann jetzt auf die Bremse tritt. "Phonzie hat heute nicht trainiert, nur regeneriert, weil er viel Spielzeit hatte plus die Flugreise", so der 34-Jährige. Grundsätzlich sei Davies "für Sonntag in den Planungen vorgesehen", man wolle "jedoch abwarten, in wieweit die Müdigkeit noch spürbar" sei.
Der einzige echte Linksverteidiger, den die Münchner alternativ aufbieten könnten, ist Omar Richards. Der allerdings durfte in der laufenden Spielzeit nur 44 Erstliga-Minuten schnuppern, ein adäquater Ersatz ist er (noch) nicht. Davies wird also mit großer Wahrscheinlichkeit und trotz aller Strapazen auch gegen Leverkusen die linke Seite beackern. "Wenn alles normal läuft, steckt er das weg und wird am Sonntag spielen können", ist Nagelsmann optimistisch.
In die Karten lässt sich der Coach freilich nicht schauen. "Die genaue Aufstellung in der Abwehr gebe ich natürlich nicht bekannt, ich werde aber aus den genannten Spielern wählen", versicherte Nagelsmann den Journalisten auf der Pressekonferenz vor dem Topspiel. Wilde Überraschungen gebe es nicht. "Es wird kein unbekannter Spieler dabei sein, so viel kann ich verraten", witzelte Nagelsmann.
Das hat bei sieben Nationalspielern in der Abwehr aber auch niemand erwartet ...
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