Joshua Kimmich in Impfdebatte von Sportphilosoph Volker Schürmann und Christian Günter in Schutz genommen
VonEurosport
Update 06/11/2021 um 14:32 GMT+1 Uhr
Sportphilosoph Volker Schürmann kann die Aufregung um die Impfdiskussion über Nationalspieler Joshua Kimmich, der nicht geimpft ist, nicht nachvollziehen. "Absurd" nennt der Professor von der Deutschen Sporthochschule Köln die bundesweite Diskussion im "Münchner Merkur" und der "TZ". Auch Freiburgs Christian Günter hat seinen Nationalmannschaftskollegen gegen die öffentliche Kritik nun verteidigt.
"Ich verstehe die Aufregung um den Impfstatus von Joshua Kimmich nicht und halte sie für sehr unangemessen", sagte Schürmann.
"Statt sich zu empören, wie viele Millionen Menschen in der Welt gar nicht vor der Frage stehen können, ob sie sich impfen lassen oder nicht, gibt es viel Wind um einen Einzelnen, der zudem das Privileg hat, sich kostenlos impfen und täglich testen lassen zu können. Das muss man nicht verstehen", so Schürmann.
Außerdem gebe es keine Impfpflicht in Deutschland.
Kimmich müsse sich "als Person des öffentlichen Lebens öffentlich gestellte Fragen gefallen lassen, aber auch für ihn gilt die Rechtslage, dass es eine geschützte private Entscheidung ist", betonte der Sportphilosoph.
Die Diskussionen und erst recht die Aufregung zeigten, "dass der politische Fehler davor liegt. Der Sache nach ist die Entscheidung, sich gegen Corona impfen zu lassen oder nicht, keine private Entscheidung. Es ist ja auch keine private Entscheidung, ob man bei Rot über die Ampel geht", urteilte Schürmann.
Günter verteidigt Kimmich
Auch Abwehrspieler Christian Günter vom Fußball-Bundesligisten SC Freiburg fordert einen respektvollen Umgang in der Impfdebatte um Kimmich.
"Ich finde, dass es bei der ganzen Sache auch um eine gewisse Toleranz geht", sagte der 28-Jährige dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland": "Wir reden immer davon, dass es keine Impfpflicht gibt. Aber wenn dann jemand Zweifel äußert, wird er an den Pranger gestellt. Das finde ich nicht gut."
Kimmich halte sich nach eigenen Aussagen "an alle Regeln und Maßnahmen, er trägt eine Maske, er macht regelmäßige Tests. Dann braucht man ihn nicht zu behandeln wie einen Schwerverbrecher", erklärte Günter.
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(SID)
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