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Bundesliga - Bayer 04 mit starker Willensleistung: Leverkusen ringt Stuttgart in Unterzahl nieder

Andreas Mailhamer

Update 19/09/2021 um 20:44 GMT+2 Uhr

Mehr als eine Stunde Unterzahl und dennoch gewonnen: Bayer Leverkusen unterstreicht in Stuttgart seine starke Form. Am Ende hieß es 3:1 aus Sicht der Werkself. Robert Andrich, der später wegen eines groben Fouls die Rote Karte sah, brachte die Rheinländer in Front (2.), Patrik Schick legte nach herrlicher Vorarbeit von Florian Wirtz nach. Der Youngster war es auch, der die Partie entschied (70.)

Bayer Leverkusen behielt in Stuttgart die Oberhand

Fotocredit: Getty Images

Bayer Leverkusen zeigte von Beginn an, dass sie den Anspruch haben, auch in Stuttgart zu gewinnen. Die Gäste spielten sehr aktiv nach vorne und wurden dafür sofort belohnt. Patrik Schick kam zufällig links im Strafraum an den Ball und legte raus auf Mitchel Bakker, der ein schöne Flanke auf den zweiten Pfosten zog. Dort hatte Robert Andrich zu viel Platz und legte den Ball per Kopf in die linke Ecke (2.).
Bayer versuchte den Stuttgarter Schock nach dem Rückstand zu nutzen und spielte aufs zweite Tor. Diese Initiative zahlte sich für die Seoane-Elf auch aus. Florian Wirtz kam im Mittelfeld vor Marc-Oliver Kempf an den Ball und hob ihn schön über den Verteidiger. So hatte der Nationalspieler viel Feld vor sich und marschierte rechts in den Strafraum. Am Fünfer legt er quer auf Schick, der nur noch einschieben musste (19.).
Leverkusen dominierte Spiel und Gegner, aber dann holte Andrich Stuttgart zurück ins Spiel. Der Mittelfeldspieler kam gegen Tanguy Coulibaly deutlich zu spät und traf den Franzosen mit offener Sohle kurz unterm Knie. Schiedsrichter Benjamin Cortus brauchte zwar die Hilfe des VAR, aber dann nur eine Wiederholung um folgerichtig auf Rot zu entscheiden (31.).
Ein weiteres hartes Einsteigen brachte Stuttgart dann auch ergebnistechnisch wieder ran. Dieses Mal traf Bakker Coulibaly und verursachte so einen Freistoß links am Strafraum. Diesen flankte Omar Marmoush zur Mitte und dort setzte sich Konstantinos Mavropanos in der Luft durch. Der Kopfball wäre schön in der linken Ecke gelandet, aber Lukas Hradecky parierte stark. Allerdings bekam der Finne keine Hilfe von seinen Mitspielern und Orel Mangala staubte zum Anschluss ab (38.). In Unterzahl versuchte Leverkusen sich nur noch in die Halbzeit zu retten und das gelang auch.
Nach dem Seitenwechsel ließ der Druck der Stuttgarter wieder etwas nach, allerdings kamen die Gastgeber trotzdem zur ersten Chance. Borna Sosa flankte schön vom linken Flügel vors Tor. Noch besser war das Timing von Marmoush am ersten Pfosten. Der Stürmer setzte einen platzierten Kopfball auf den zweiten Pfosten, aber Hradecky wehrte überragend ab (51.). Auf der anderen Seite konterte Leverkusen. Jeremie Frimpong schaltete sich rechts mit nach vorne ein und bediente Moussa Diaby mit Strafraum. Der Franzose nahm das Zuspiel aus 14 Metern direkt ab, aber der Abschluss war zu zentral und so konnte Florian Müller abwehren (55.).
Nicht mehr abwehren konnte Müller dann jedoch gegen Wirtz. Die Stuttgarter waren im Mittelfeld zu unentschlossen und boten so dem Nationalspieler die Chance dazwischenzuspritzen. Der Jungstar holte sich den Ball und war auf einmal durchgebrochen. Er hatte nur noch einen Stuttgarter neben sich und entschied sich, es alleine zu machen. Innerhalb des Strafraums suchte er den Abschluss und traf perfekt in die rechte untere Ecke (70.).
Pellegrino Matarazzo wechselte zwar noch offensiv, aber mit dem 3:1 für die Gäste war die Partie entschieden und Stuttgart ergab sich seinem Schicksal. Es gab eigentlich nur noch eine gute Möglichkeit, doch die verstolperte Hamadi Al Ghaddioui kurz vor Schluss (89.).

Die Stimmen:

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen): "Es war kein schönes Spiel heute. Es war schwierig in Unterzahl, aber wir haben es in der 2. Halbzeit brutal gut gemacht und gut verteidigt."
Lukas Hradecky (Bayer Leverkusen): "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Dass wir Charakter gezeigt haben, um in Unterzahl zu gewinnen. Auch wenn es mir fast schon leid tut, wie wir in der 2. Halbzeit gespielt haben... Egal, ob schön oder hässlich, wichtig sind die drei Punkte."
Pascal Stenzel (VfB Stuttgart): "Wie waren teilweise zu ungenau, hatten zu wenig Tempo in unseren Aktionen und waren nicht zielstrebig genug. Ich glaube in jeder Aktion hat man gesehen, dass Leverkusen uns von der Cleverness einen Tick überlegen war."
Marc-Oliver Kempf (VfB Stuttgart): "Wir hatten zu wenige zwingende Aktionen vor dem Tor. So wird es natürlich schwer, noch einmal ranzukommen und den Ausgleich zu erzwingen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Es ging zur Sache

Die Zweikämpfe in Stuttgart wurden nicht nur angenommen, sondern auch geführt. Es ging mächtig zur Sache. Es gab viele harte Fouls und die wurden dann auch noch ausführlich untereinander besprochen. Mehrere Spieler waren akut Gelb-Rot gefährdet. Vor allem Bakker, Coulibaly und Karazor hatten Glück, dass sie nicht des Feldes verwiesen wurden. Im hitzigen Spiel verlor Schiedsrichter Benjamin Cortus auch etwas den Überblick und zeigte keine klare Linie auf.

Die Statistik: 10

Bayer Leverkusen ist kein gerngesehener Gast in Stuttgart. Der VfB konnte die vergangenen zehn Heimspiele nicht gegen die Werkself gewinnen. Den letzten Heimsieg gegen Leverkusen gab es für Stuttgart am 17.04.2010, als die Schwaben mit 2:1 die Oberhand behielten.
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