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Lothar Matthäus: Bayern-Pleite in Augsburg nicht wegen Fehlen von Joshua Kimmich

Tobias Laure

Update 23/11/2021 um 08:12 GMT+1 Uhr

Lothar Matthäus hat Joshua Kimmich vom FC Bayern gegen die massive Kritik an seiner Haltung zum Thema Impfen in Schutz genommen. "Wieso wird vor allem und fast ausschließlich er an den Pranger gestellt?", fragte der Rekord-Nationalspieler in seiner "Sky"-Kolumne. "Ich plädiere dafür, Kimmich in Ruhe zu lassen." Die Niederlage in Augsburg sei überdies nicht dem Fehlen des 26-Jährigen zuzuschreiben.

Der FC Bayern beim Auswärtsspiel in Augsburg

Fotocredit: Imago

"Die Bayern haben in Augsburg auch nicht verloren, weil Kimmich nicht dabei war, sondern weil sie wieder - so wie in Gladbach - kollektiv fußballerisch versagt haben", befand Matthäus. Der FCA habe "den Sieg um einiges mehr" gewollt und sei "von der ersten Minute auf dem Platz präsenter" gewesen.
Da Kimmich nach eigenen Angaben nicht geimpft ist gegen das Coronavirus, verpasste er zunächst die WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein (9:0) und in Armenien (4:1).
Eine zweite Quarantäne aufgrund eines neuerlichen Kontakts zu einer positiv getesteten Person sorgte dafür, dass der defensive Mittelfeldspieler auch die Partien der Bayern in Augsburg (1:2) und am heutigen Abend bei Dynamo Kiew (ab 18:45 Uhr im Liveticker) verpasst.
Matthäus betonte, dass "Impfen wichtig" sei, aber er "sehe auch einen Punkt in dieser Debatte, der mich solidarisch mit Joshua sein lässt". Kimmich sei nahezu der einzige Spieler, der aufgrund seines bisherigen Impfverzichts an den Pranger gestellt werde.

Matthäus: "Wie viele Journalisten haben sich nicht impfen lassen?

"Wie viele andere Bundesligaspieler sind nicht geimpft und müssen ihren Namen nicht täglich in der Zeitung lesen? Wie viele Journalisten, die jetzt über Kimmich richten, haben sich nicht impfen lassen? Es ist ein Problem in der Gesellschaft unseres Landes, dass sich oftmals der größte Name herausgepickt wird, um an ihm ein Exempel zu statuieren", so der Weltmeister von 1990.
Er glaube nicht, "dass dieser unmenschliche Druck der richtige Weg ist, um einen Menschen davon zu überzeugen, etwas zu tun, vor dem er große Bedenken hat". Gespräche und Argumente seien der wesentlich bessere Weg.
Den derzeitigen Umgang in der Öffentlichkeit mit Kimmich hält Matthäus indes für völlig falsch. "Wieso tut man so, als ob einzig und allein Kimmich der Böse in diesem ganzen Spiel ist, während alle anderen sich wegducken? Das ist nicht fair."
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