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RB Leipzig verliert gegen 1. FC Union Berlin durch Joker-Doppelschlag kurz vor Schluss
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Publiziert 23/04/2022 um 17:26 GMT+2 Uhr
Der 1. FC Union Berlin hat am 31. Spieltag der Bundesliga überraschend 2:1 (0:0) bei RB Leipzig gewonnen und sich damit für die Niederlage im DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch revanchiert. Leipzig wähnte sich nach dem Treffer von Yussuf Poulsen (46.) schon auf der Siegerstraße. Die bei Union eingewechselten Sven Michel (86.) und Kevin Behrens (89.) stellten das Ergebnis jedoch noch auf den Kopf.
Kevin Behrens (l.) jubelt über sein 2:1-Siegtor - RB Leipzig vs. 1. FC Union Berlin
Fotocredit: Getty Images
Bei der Wiederauflage des Pokalspiels setzten beide Trainer auf frisches Blut in der Startelf. So tauschte Domenico Tedesco auf insgesamt sechs Positionen, Urs Fischer ließ drei frische Kräfte von Beginn an auflaufen. Die Anfangsphase der Partie sollte trotzdem von viel Müdigkeit und zähen Momenten geprägt sein.
Taiwo Awoniyi konnte nach zwei Minuten die erste Duftmarke für Union setzen, nach einer Flanke von Sheraldo Becker. Péter Gulácsi war beim Kopfball des Stürmers aus kurzer Distanz jedoch auf dem Posten. Danach flachte das Niveau auf beiden Seiten extrem ab, Fehlpässe und mangelnde Kreativität nisteten sich zunehmend ein.
Vor der Halbzeitpause zog die Fischer-Elf dann etwas das Tempo an, kam zu Möglichkeiten durch Christopher Trimmel (38.) und Awoniyi (45.). Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff hatten die Hausherren zudem Glück, dass ein Sonntagsschuss von Trimmel aus dem Rückraum nur an die Latte ging.
30 Sekunden nach Wiederanpfiff erfolgte die kalte Dusche für die Hauptstädter. Grischa Prömel wollte eine Flanke von Christopher Nkunku mit dem Kopf klären, sein Rettungsversuch mutierte aber zur Vorlage für Yussuf Poulsen. Der Däne ließ sich nicht zweimal bitten und brachte die Kugel mit einem knallharten Linksschuss im linken Toreck unter (46.).
Nach einer guten Stunde hatten die Sachsen dann Glück, dass die Pfeife von Referee Daniel Schlager stumm blieb. Nordi Mukiele hatte Niko Gießelmann im eigenen Strafraum nach dessen Schuss mit dem Fuß am Knie getroffen. Eine durchaus fragwürdige Entscheidung, die für Stirnrunzeln auf der Berliner Bank sorgte.
Die Gäste ließen sich dadurch nicht entmutigen und spielten weiter engagiert nach vorne. In der Schlussphase sollte sich der Aufwand bezahlt machen. Erst traf der eingewechselte Sven Michel per Flugkopfball, nach einer herrlichen Flanke von Becker (86.). Zwischen Einwechslung und Tor lagen nur 21 Sekunden.
Drei Minuten später war es dann der ebenfalls eingewechselte Kevin Behrens, der den Spielverlauf endgültig auf den Kopf stellte. Erneut hatte Becker die Vorarbeit geleistet, Torschütze Michel dann die Kugel clever mit der Hacke abgelegt. Behrens versenkte den Ball schließlich aus elf Metern platziert im Leipziger Tor (89.).
Durch die späte Aufholjagd festigen die Köpenicker den sechsten Rang in der Tabelle. Leipzig muss nach der Niederlage Platz drei vorübergehend an Bayer Leverkusen abgeben.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): „Ich denke, der Sieg für Union war am Ende nicht ganz unverdient. Wir haben sechs neue Spieler in die Startelf gebracht – dennoch war Berlin etwas spritziger, etwas frischer und wollte den Sieg etwas mehr. In der zweiten Halbzeit hatten wir mit dem Schuss von Dani Olmo und dem Pfostentreffer von Nordi Mukiele die Chance, den Sack zuzumachen. Das hat nicht geklappt und Union das Spiel durch zwei eingewechselte Spieler gedreht."
Urs Fischer (Trainer 1. FC Union Berlin): "Die Mannschaft war unermüdlich, sie hatten eine riesige Mentalität. Eigentlich müsstest du nach der ersten Halbzeit führen, passt einmal nicht auf und schon liegst du zurück. Sie haben nicht aufgegeben, alles reingehauen und ich bin froh, dass sie sich am Ende für ihre Leistung belohnt haben."
Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin): "Wir als Mannschaft lieben solche Herausforderungen. Ab der ersten Minute hat man bei uns gemerkt, dass wir gewinnen wollten. Das Trainerteam hat uns gut vorbereitet und unser Plan ist wieder komplett aufgegangen."
Sven Michel (1. FC Union Berlin): "Dieser Sieg ist für uns nach Mittwoch natürlich Balsam für die Seele. Als Einwechselspieler stellt man sich eine Einwechslung genauso vor, wie es heute passiert ist. Ich bin überglücklich, dass ich mit dieser Leistung meinen Teil dazu beitragen konnte, das Spiel zu gewinnen."
Urs Fischer (Trainer 1. FC Union Berlin): "Die Mannschaft war unermüdlich, sie hatten eine riesige Mentalität. Eigentlich müsstest du nach der ersten Halbzeit führen, passt einmal nicht auf und schon liegst du zurück. Sie haben nicht aufgegeben, alles reingehauen und ich bin froh, dass sie sich am Ende für ihre Leistung belohnt haben."
Der Tweet zum Spiel:
Das fiel auf: Fischer wechselt spät den Auswärtssieg ein
In einem sehr zähen ersten Durchgang waren die Eisernen noch die etwas bessere Mannschaft gewesen. Vor dem Pausenpfiff hätte man sich sogar belohnen können, ja belohnen müssen. Stattdessen landete Trimmels Volleykracher nur an der Querlatte. Zur Pause stand ein Torschussverhältnis von 8:0 auf dem Statistikbogen, zu Gunsten der Gäste. Nach dem Wiederanpiff standen die Köpenicker plötzlich im kalten Regen, nach Poulsens Führungstor aus dem Nichts. Es drohte nach dem Pokalaus eine weitere Pleite gegen die abgebrühten Sachsen. Dann traf aber Union-Chefcoach Fischer mit seinen Einwechslungen voll ins Schwarze - und voll ins Herz der Hausherren. Innerhalb von drei Minuten brachten die eingewechselten Michel und Behrens die Eisernen auf die Siegerstraße und damit auf Kurs Europa.
Die Statistik: 4
Mit dem Sieg in Leipzig hat der 1. FC Union Berlin zum ersten Mal vier Spiele in Serie in der Bundesliga gewonnen.
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Quelle: Perform
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