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FC Bayern - Julian Nagelsmann schwärmt von Neuzugang Matthijs de Ligt: Der fehlerlose Anti-Nesta

Dennis Melzer

Update 10/09/2022 um 11:38 GMT+2 Uhr

Im Sommer investierte der FC Bayern viel Geld in die Verpflichtung von Matthijs de Ligt. Der Juve-Star, so der mediale Tenor, soll zum neuen Abwehrchef des deutschen Rekordmeisters avancieren. Nach anfänglichen Problemen, die de Ligt unlängst selbst zugab, scheint sich der Niederländer mittlerweile im neuen Umfeld aklimatisiert zu haben. Sein Trainer sang nun eine Lobeshmyne auf den Neuzugang.

Nagelsmann warnt: "Macht keinen Sinn, scheiße zu spielen"

Matthijs de Ligt wollte sich nicht in Schönrederei retten, als er die ersten Wochen als Bayern-Spieler Revue passieren ließ. Offen und ehrlich benannte der niederländische Nationalspieler, der im Sommer für 67 Millionen Euro aus Turin an die Isar gewechselt war, seine Startschwierigkeiten in München.
"Ich spiele im Training gegen einige der besten Stürmer der Welt. Am Anfang war es ein bisschen kompliziert", sagte er im Anschluss an den 2:0-Erfolg der Bayern bei Inter Mailand am vergangenen Mittwoch bei "Sky Italia". Er führte aus, dass die Einheiten in seiner ehemaligen Wahlheimat Italien weniger intensiv gewesen seien und vor allem "weniger gesprintet" werde.
Sein erstes Training bezeichnete er als "härtestes der letzten vier Jahre". De Ligt weiter: "Ich habe am Anfang meine Probleme gehabt, weil ich die Intensität des Bayern-Trainings nicht gewohnt war. Aber jetzt bin ich in guter Form."
Eine durchaus legitime Selbsteinschätzung, tatsächlich zeigte de Ligt zuletzt ansprechende Leistungen. Im Champions-League-Gruppenspiel gegen Inter verteidigte der 23-Jährige resolut, fiel als Organisator auf und wusste mit einer starken Spieleröffnung zu gefallen. 71,4 Prozent seiner direkten Duelle entschied er für sich, bis zu seiner Auswechslung in der 75. Minute leistete er sich lediglich zwei Ballverluste.

De Ligt überzeugte auch gegen Union

Wenige Tage zuvor, im Duell mit Union Berlin (1:1), überzeugte er ebenfalls. De Ligt verbuchte eine Zweikampfquote von 70 Prozent, zudem standen die meisten klärenden Aktionen aller Akteure zu Buche (7). Darüber hinaus spielte er die meisten Pässe (110) und wartete dabei mit der besten Passquote auf (92,7 Prozent).
Trainer Julian Nagelsmann ist über die positive Entwicklung glücklich. "Er gefällt mir sehr, sehr gut. Matthijs spielt extrem stabil und reif, obwohl er immer noch recht jung ist. Er ist ein wissbegieriger Charakter und will sich immer verbessern", sagte der Bayern-Coach auf Nachfrage von Eurosport auf der Pressekonferenz am Freitag.
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Matthijs de Ligt traf erstmals in einem Pflichtspiel für Bayern

Fotocredit: Imago

Nur der Beginn einer größeren Lobeshymne auf seinen neuen Schützling. Nagelsmann erklärte ausführlich, was er von einem Innenverteidiger erwartet und warum de Ligt die Forderungen sehr gut erfüllt. "In meiner Spielidee nimmt ein Innenverteidiger eine tragende Rolle ein. Es geht darum, kreativ zu sein. Vor allem, wenn es gegen tiefverteidigende Gegner geht, sind die Innenverteidiger Spieleröffner und Spielgestalter – und eben nicht nur Abwehrspieler", sagte der 35-Jährige.
Er ergänzte: "Ich habe nicht das klassische Bild von einem Verteidiger, der ab und zu mal einen Ball abläuft, die spielstarken Sechser bedient und ansonsten rumsteht. Es gibt kaum Ruhepausen." Damit sei de Ligt zu Beginn noch nicht vollumfänglich klargekommen. "Daran musste er sich gewöhnen. Er war körperlich nicht bei hundert Prozent. Jetzt ist er es aber."

Nagelsmann: "Mir gefällt, dass er keinen Ferz macht"

Mit Blick auf de Ligts aktuelle Form schwärmte er: "Mir gefällt an ihm besonders, dass er keinen Ferz dahinten macht. Wenn er sieht, dass ein Ball nicht geht, dann spielt er ihn nicht, wenn er das Gefühl hat, dass er einen Ball mal auf die Tribüne hauen muss, dann haut er ihn auf die Tribüne."
Nagelsmann weiter: "Ich habe bei ihm noch keinen Fehler gesehen, der daraus resultierte, dass er den Zehner raushängen lassen wollte. Das sieht zwar nicht nach Alessandro Nesta aus, ist aber fehlerfrei. Das ist für mich der entscheidende Punkt." De Ligt als Anti-Nesta quasi, ein anderer Spielertyp als die schöngeistige Milan-Legende.
De Ligt ist nach kurzen Anlaufkalamitäten angekommen. Im Kampf um den Platz an Lucas Hernández' Seite hat er aktuell offensichtlich die Nase gegenüber Dayot Upamecano vorn.
Manchmal muss es eben nicht das Besondere à la Nesta sein.
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