Werder Bremen - VfB Stuttgart live im Ticker | Bundesliga, 2. Spieltag

Eingeleitet werden die Bremer Angriffe zumeist von Ducksch, der als Wandspieler die Vertikalzuspiele festmacht und diese nach außen weiterleitet.

Die Stuttgarter wirkt von der Bremer Offensivpower überrumpelt. Anton und Co. sind im Zweikampf immer einen Schritt zu spät und lassen vor allem Bremens Flankengebern zu viel Zeit.

Werder drückt auf das 2:0 - wieder ist es Ducksch, der über links in den Strafraum bricht und querlegt zu Füllkrug. Der zieht aus 16 Metern zentraler Position einfach ab und setzt den Ball rechts an den Querbalken.

Ducksch kommt plötzlich links im Strafraum aus spitzem Winkel zum Abschluss. Müller wischt den Ball gerade so aus dem linken Winkel.

Der Matchplan von Werner scheint somit früh aufgegangen zu sein. Werder will über die beiden Schienenspieler Jung und Weiser immer wieder zu Flanken kommen. Wer kann es ihnen verdenken bei dem physischen Doppelsturm Füllkrug und Ducksch.

TOOOR für Werder - Endo braucht im Spielaufbau an der Mittellinie zu lange und verliert den Ball gegen Bittencourt. Dann geht es schnell auf Seiten der Bremer. Ducksch legt am linken Strafraumeck ab zu Jung, der nahe der linken Strafraumkante an den Elfmeterpunkt flankt. Füllkrug wuchtet den Ball per Kopf in den rechten Winkel und erzielt sein zweites Saisontor.

Beide Mannschaften treten in nahezu identischer Grundordnung gegeneinander an. Mal sehen, welches Team öfter Überzahlsituationen herstellen kann.

Nach einen eröffnenden hohen Steilpass von Friedl aus der eigenen Hälfte wagt Stage einen ersten Vorstoß über die linke Seite. Sein Flankenversuch von der linken Strafraumkante rutscht ihm ab und ländet in den Händen von Müller.

Hartmann pfeift die erste Hälfte an.

Die Akteure betreten bei heißen 30 Grad Celsius das Weser-Stadion. Gleich geht´s los.

Die Bremer Vereinshymne ertönt – und das endlich wieder im Oberhaus aus Sicht der Werder-Anhänger.

Schiedsrichter des 107. Bundesliga-Duells zwischen Werder Bremen und dem VfB Stuttgart ist Robert Hartmann. Ihm assistieren Christian Leicher und Markus Schüller an den Seitenlinien. Vierter Offizieller ist Bastian Dankert. Vor den Bildschirmen sitzen Sören Storks und Mitja Stegemann.

Bremen gegen Stuttgart – das Duell der beiden Traditionsvereine soll zum Fußballfest auf den jeweiligen Rängen werden. Man kann nur hoffen, dass die Bremer Ultras zumindest zum Heimspiel zahlreich erscheinen werden und dürfen. Vor dem Auftaktspiel in Wolfsburg war ein Großteil der Werder-Hardcorefans nach drastischen und teils überzogenen Polizeimaßnahmen noch vor der Stadionankunft wieder umgekehrt. Präsident Hubertus Hess-Grunewald forderte kurz nach dem Spiel eine politische Korrektur zum Vorfall und stellte die Grundsatzfrage am Sky-Mikrofon: „Was wollen wir für einen Fußball und was wollen wir für ein Land sein? Ein freiheitliches Land oder eines, das sich mit anderen Ländern messen muss, die wir nicht so freiheitlich sehen?" Mittlerweile gestanden das Landespolizeipräsidium Niedersachsen und der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius ihre Fehleinschätzung ein.

Doch damit nicht genug. Wie Sky berichtet, sind die Schwaben am nächsten Box-Stürmer dran, falls Kalajdzic doch noch den Verein höchstwahrscheinlich gen Insel verlassen sollte. Die Rede ist von Joshua Zirkzee, das Sturmtalent des FC Bayern München. Während seiner Leihe vergangene Saison zum RSC Anderlecht traf der Niederländer in 47 Pflichtspielen 18-mal ins Schwarze und steuerte obendrein 13 Torvorlagen bei. Die Münchner beharren derzeit noch auf eine Sockelablöse von mindestens 20 Millionen Euro plus Rückkaufoption. Ersteres kann und will Stuttgart nicht stemmen. Das Verhandlungsgeschick von Mislintat ist gefragt. Die Rückkaufoption stellt für die Stuttgarter kein Hindernis dar. Anfang August stand für Zirkzee auch ein Wechsel nach England im Raum.

Deutlich komplexer gestaltet sich die Kaderplanung in diesem Sommer für VfB-Sportvorstand Sven Mislintat. Sasa Kalajdzic und Borna Sosa kokettieren im Grunde seit Ende letzter Saison mit einem Wechsel zu einem größeren Klub. Bisher sind aber noch keine adäquaten Angebote für die beiden Leistungsträger auf Mislintats Schreibtisch gelandet. Mit Orel Mangala verabschiedete sich einer der Lichtblicke in einer verkorksten letzten Spielzeit gen Nottingham. Churlinov, der nach einer Leihe nach Schalke zu Vorbereitungsbeginn wieder in Stuttgart aufschlug, spielte sich zwar in den Vordergrund. Er fehlt aber im Spieltagskader, um seinen Wechsel zum FC Burnley zu finalisieren. Indes soll der Ex-Hamburger Joshua Vagnoman die rechte Seite der Schwaben beleben. Mit Luca Pfeiffer, den die Stuttgarter Verantwortlichen vom FC Midtjylland mit einer Empfehlung von 18 Zweitliga-Toren für den SV Darmstadt loseisten, steht der Ersatz für den abwanderungswilligen Kalajdzic schon bereit.

Den Bremer Verantwortlichen ist ein respektables Transferzeugnis auszustellen. Trainer Ole Werner kann auf nahezu alle Leistungsträger auch in seiner ersten Saison als Bundesliga-Trainer bauen. Einzig Ex-Kapitän Ömer Toprak streift sich ab dieser Saison nicht mehr das grün-weiße Trikot über. Als Ersatz verpflichteten die Bremer mit Amos Pieper und Niklas Stark zwei Innenverteidiger mit reichlich Erfahrung im deutschen Oberhaus. Jens Stage, Neuzugang aus Kopenhagen, soll das seit dem Weggang von Landsmann Thomas Delaney klaffende Loch im zentralen Mittelfeld stopfen – und zeigte dies auch schon in Ansätzen gegen die Wolfsburger mit seiner Vorlage zum 1:1. Lee Buchanan von Derby County soll den Konkurrenzkampf auf der linken Außenbahn mit Anthony Jung aufnehmen. Mit dem Ex-Leipziger Oliver Burke erhält Werner eine Option für die Sturmreihe, die im Gegensatz zu Ducksch und Füllkrug deutliche Tempovorteile besitzt. Auch Mitchell Weiser konnte man nach zähen Verhandlungen mit Bayer Leverkusen an der Weser halten.

Noch größer war die Freude über den ersten Punktgewinn in der neuen Spielzeit im Lager der Stuttgarter, wurde der Gegner RB Leipzig von vielen Experten vor der Saison als Bayern-Jäger Nummer eins deklariert. Viele VfB-Anhänger ahnten Böses, als Christopher Nkunku die Leipziger nach acht Minuten in Front brachte. Ahamada war es, der per Schlenzer nach gut einer halben Stunde den Ausgleich besorgte. Nur der Pfosten verhinderte nach einem Vorstoß von Konstantinos Mavropanos eine schwäbische Pausenführung. In Hälfte zwei spielte nur noch Leipzig. VfB-Schlussmann krönte sich mit zahlreichen Paraden gegen Olmo und Co. zum Mann des Spiels. Eine Woche zuvor hatte Churlinov die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo mit seinem goldenen 1:0-Siegtreffer gegen Dynamo Dresden in die nächste Pokalrunde geschossen.

Beide Mannschaften dürften mit ihrem Saisonstart zufrieden sein. Nach dem knappen Weiterkommen in der ersten Pokalrunde gegen Energie Cottbus bewies der SV Werder Bremen in Wolfsburg seine Bundesliga-Tauglichkeit und brachte die Wölfe an den Rand einer Heimniederlage. Niclas Füllkrug und Leonardo Bittencourt drehten den frühen Rückstand noch vor der Pause, ehe die Bremer kurz vor Schluss den Ausgleich durch Joshua Guilavogui schlucken mussten. „Die erste Hälfte war ein Top-Spiel von uns", merkte Füllkrug nach der Begegnung bei am „Sky“-Mikrofon an.

Der VfB Stuttgart startet mit dieser Elf: Müller – Mavropanos, Anton, Ito – Vagnoman, Führich, Endo, Ahamada, Silas – Tomas, Kalajdzic

SVW-Coach Ole Werner setzt auf folgende Aufstellung: Pavlenka – Pieper, Veljkovic, Friedl – Weiser, Bittencourt, Gruev, Stage, Jung – Füllkrug, Ducksch

Herzlich willkommen an diesem Bundesliga-Nachmittag zum Duell zwischen dem SV Werder Bremen und dem VfB Stuttgart. David Schunko versorgt euch mit Live-Eindrücken. Ich wünsche euch viel Spaß.