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FC Bayern: Thomas Müller über neue Konstellation im FCB-Sturm - "Wir schießen andere Tore als früher"

Laurent Ruttkowski

Update 12/10/2022 um 11:04 GMT+2 Uhr

Thomas Müller hat eingestanden, dass er sich noch immer in der Gewöhnungsphase an das neue Spielsystem des FC Bayern ohne echten Mittelstürmer befindet. "Auch für mich findet aktuell ein Anpassungsprozess statt, denn wir schießen andere Tore als früher", sagte der deutsche Nationalspieler im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Er sei "aber offen und flexibel genug", sich darauf einzulassen.

Leroy Sané und Thomas Müller - FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Seine aktuelle Funktion im Spielsystem von Cheftrainer Julian Nagelsmann beschrieb Müller im Interview mit der "SZ" wie folgt: "So wie wir aktuell spielen, ist meine Rolle so, dass ich beim Kreieren von Chancen stark beteiligt bin und ballfern immer wieder den Strafraum besetze", erklärte Müller, der gleichzeitig analysierte: "Aber wenn wir unsere extrem schnellen Spieler in die Räume schicken, wird es für Passgeber wie mich manchmal schwierig, da noch hinterherzukommen. Wenn du Leroy [Sané, Anm. d. Red.] steil schickst: Den Zug kriegst du selten selbst."
"Es kann nun auch öfters vorkommen, dass ich wie neulich gegen Barcelona der Anspielpunkt bin, der ins Kopfballduell muss, der schauen muss, dass wir einen zweiten Ball bekommen können", beschrieb der Star des FC Bayern einen seiner Aufgabenbereiche in der Nähe des gegnerischen Strafraums unter Nagelsmann.
Früher habe der 33-Jährige in diesen Situationen oft den abgewanderten Robert Lewandowski angespielt, erklärte Müller, "und jetzt spielen wir einfach anders, wir spielen vielleicht auch mal eine kleine Kombination mehr." Auch für ihn sei "es spannend zu sehen, wie sich das entwickelt, wer dann irgendwann häufiger auf der Liste der Torschützen stehen wird. Wir haben schon sehr viele Spieler vorne, die es auch mal über Einzelaktionen probieren können".
Müller ergänzte, es habe sich im vergangenen Sommer aber auch "eine Chance" ergeben, "die der Verein ergriffen hat: dass er bei der Marktlage Lewy verkauft - und dafür einen überragenden Spieler von der Qualität eines Sadio Mane zum FCB holt". Trainer Julian Nagelsmann habe in Leipzig zudem "ein Spielsystem gepflegt mit vielen variablen Spielern vorne".

Müller: BVB-Erlebnis wird nicht wieder passieren

Laut Müller falle es manchmal gar nicht auf, dass sich der Spielstil des Rekordmeisters verändert habe, "weil wir in unseren erfolgreichen Spielen auffällig variabel agieren".
"Gerade gegen Mannschaften, die uns in der gegnerischen Hälfte ein bisschen Raum geben, die hochpressen, die selber von hinten rausspielen wollen", analysierte der Weltmeister von 2014 und fügte an: "Da können wir Torchancen in Umschaltaktionen kreieren und brauchen nicht diesen einen Mittelstürmer, der dir bei einer Belagerungssituation durch Flanke-Kopfball, durch Eckball-Kopfball ein einfaches Tor macht, wenn es nullnull steht und zäh ist."
Am vergangenen Wochenende trennte sich der Titelverteidiger nach 2:0-Auswärtsführung 2:2 mit Rivale Borussia Dortmund. In der Tabelle belegt der FCB mit 16 Punkten nur den dritten Platz - punktgleich mit dem BVB.
Müller hoffe, dass sich das Erlebnis in Dortmund in den Köpfen seiner Mannschaft festsetzt. "Deshalb bin ich auch sicher, dass uns ein später Ausgleich in einem Spiel, das wir gut im Griff haben, nicht wieder passieren wird", blickt er auf den kommenden Saisonverlauf.
Ein abschließendes Urteil zum Spiel ohne Mittelstürmer will sich Müller noch nicht erlauben. Noch sei es zu früh, um die Systemumstellung bewerten zu können. "Es bleibt also spannend, aber ich bin zuversichtlich", sagte er, räumte aber ein, dass zumindest in der Bundesliga die Zwischenbilanz mit zuletzt vier Unentschieden und einer Niederlage nicht gut sei. "Für unsere Ansprüche sind diese Ergebnisse absolut zu wenig."
Müller prognostizierte, es werde "in dieser Saison wahrscheinlich kein einzelner Spieler 40, 50 Tore wettbewerbsübergreifend machen", betonte aber: "Dafür konnten wir die Vorzüge des angesprochenen neuen Systems auch schon demonstrieren."
(mit SID)
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