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FC Bayern München: Der rasante Aufstieg des Aleksandar Pavlovic - von Null zum EM-Kandidaten

Oliver Jensen

Update 18/03/2024 um 07:27 GMT+1 Uhr

Aleksandar Pavlovic reist nach einem starken Spiel in Darmstadt (5:2) "mit sehr viel Selbstvertrauen" zur deutschen Nationalmannschaft. Der 19-Jährige wurde vergangene Woche von Bundestrainer Julian Nagelsmann erstmals nominiert. Bayern-Sportdirektor Christoph Freund schwärmt auch von dem jungen Mittelfeldspieler. Weder er noch Pavlovic selbst hätten allerdings solch eine Entwicklung erwartet.

Nagelsmann: Pavlovic wollte für Deutschland spielen

Mit seinem angeschwollenen Auge sah er aus wie ein Boxer - aber glücklich. "Es ist nichts Schlimmes, Gott sei Dank", sagte Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München nach dem 5:2 beim SV Darmstadt 98 am Samstag. "Ich habe nur einen Ellenbogen abbekommen."
Ein schmerzhafter Zweikampf mit Gegenspieler Oscar Vilhelmsson machte die Auswechslung nach 58 Minuten unumgänglich. Bis dahin hatte der 19-Jährige allerdings bewiesen, dass er völlig zurecht für die deutsche Nationalmannschaft nominiert wurde.
Besonders beeindruckend war, wie er mit einem starken Dribbling in den Strafraum das 1:1 einleitete. Ob das so geplant war? "Das hat sich einfach ergeben, weil ich sehr viel Druck (vom Gegenspieler, Anm.d.Red.) bekommen habe", sagte er auf Nachfrage von Eurosport.
"Dann habe ich das einfach gemacht und das hat gut geklappt." Klingt einfach - und ist doch so schwierig. Insgesamt strahlte Pavlovic sehr viel Selbstsicherheit aus, forderte immer wieder den Ball und überzeugte mit Spielübersicht sowie einem sicheren Passspiel.

Rasante Entwicklung für Pavlovic "schwer zu realisieren"

Die Entwicklung von Pavlovic verlief rasant. Erst Ende Oktober gab der Mittelfeldspieler sein Bundesligadebüt, als er beim 8:0 Heimsieg gegen Darmstadt eingewechselt wurde. 13 Bundesligaeinsätze später, beim erneuten Aufeinandertreffen mit dem Aufsteiger, ist er bereits für die deutsche Nationalmannschaft nominiert und könnte in den Länderspielen gegen Frankreich und den Niederlanden auf dem Platz stehen. "Das ist schwer zu realisieren. Aber es ist natürlich eine schöne Sache, über die man sich freuen kann", sagte Pavlovic.
Ob er zu Silvester solch eine Entwicklung für möglich gehalten hätte? "Nein, natürlich nicht so schnell", antwortete er grinsend. "Aber ich bin sehr glücklich darüber, dass das jetzt so ist." Auch Sportdirektor Christoph Freund hätte zur Jahreswende nicht damit gerechnet, dass Pavlovic nun bereits ein nominierter Nationalspieler sein würde.
"Vorausgesehen hätte das wohl niemand", sagte er auf Nachfrage von Eurosport. "Es ist natürlich sehr viel passiert. Aber schon vor Silvester hatte ich in einigen Spielen gesehen, wie stark er ist und was für eine Persönlichkeit er auf dem Platz ist. Was er die letzten Spiele im vergangenen Jahr gegen Stuttgart und Wolfsburg geleistet hat, war schon beeindruckend. Daran hat er nun nahtlos angeschlossen. Es ist richtig stark, wie er in seinem jungen Alter mit einer Selbstverständlichkeit spielt, wie präsent er auf dem Platz ist und wie wenig Fehler er macht."

Braucht der FC Bayern überhaupt noch einen Sechser?

Er wich der Frage aus, ob der FC Bayern angesichts der starken Form von Pavlovic im Sommer überhaupt noch einen neuen Sechser benötigt. "Wir wissen, was wir am Alex haben", sagte er grinsend. "Er hat es sich verdient, dass er sehr viel spielt. Er ist schon ein ganz wichtiger Spieler für uns geworden, ein vollwertiger Kaderspieler, eine wichtige Personalie. Wir sind sehr froh, dass wir ihn in der Mannschaft haben."
Welchen Tipp er ihm nun zur Nationalmannschaft mitgibt? "Er soll einfach Spaß haben, genauso wie auch bei uns jeden Tag im Training", sagte Freund: "Er kommt immer mit einem Lächeln in die Kabine. Ich glaube, er genießt jede Minute auf dem Platz mit so vielen guten Fußballspielern. Er wird alles aufsaugen."
Pavlovic geht die Sache ohne bestimmte Erwartungen an: "Es ist einfach ein Erlebnis, dabei zu sein. Ich werde alles reinhauen und Gas geben." Er reist jedenfalls "mit sehr viel Selbstvertrauen" an, wie er selbst erklärte.
Der Leidtragende ist sein Positionskollege Leon Goretzka, der überraschenderweise nicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann nominiert wurde. Pavlovic weiß, dass dies für seinen Mitspieler eine schwierige Situation ist. "Wir haben uns kurz ausgetauscht und miteinander geredet. Er ist nicht sauer auf mich oder so", sagte er und fügte fast schon entschuldigend hinzu: "Ich kann jetzt auch nichts dafür, dass ich nominiert wurde."
Er hat einfach nur starke Leistungen erbracht.
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