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Drei Dinge, die bei der Dortmunder Klatsche bei RB Leipzig auffielen: So wird das nichts gegen Paris Saint-Germain

Thomas Gaber

Update 27/04/2024 um 22:32 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund lieferte beim 1:4 in Leipzig nach dem Führungstor durch Jadon Sancho eine katastrophale Vorstellung ab. Vier Tage vor dem Halbfinale in der Champions League gegen Paris Saint-Germain lief der BVB naiv und schwerfällig ins Verderben, die Ausfälle im Mittelfeld waren nicht zu kompensieren. Bei RB bewies Xabi Simons einmal mehr, was für ein unfassbar guter Fußballer er ist.

Julian Brandt reagiert auf die Pleite in Leipzig

Fotocredit: Getty Images

Rein tabellarisch kann der BVB die 1:4-Klatsche bei RB Leipzig verkraften. Weil die Bundesligavereine in den europäischen Wettbewerben so vorzüglich abliefern, reicht auch Platz fünf zu 99 Prozent für die Teilnahme an der Champions League in der Saison 2024/25.
Die Leistung der Dortmunder macht allerdings Sorgen im Hinblick auf das anstehende Halbfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen Paris Saint-Germain (Mi., 21:00 Uhr im Liveticker).
Nach dem wunderschönen Führungstor durch Jadon Sancho (20.) brach der BVB gegen herausragend aufspielende Leipziger komplett ein.
Loïs Openda (23.), Benjamin Sesko (45.+2), Mohamed Simakan (46.) und Christoph Baumgartner (80.) schossen RB zu einem hochverdienten Sieg.
Drei Dinge, die in der Red Bull Arena auffielen.

1.) BVB-Desaster zur Unzeit

"Wir wollen sie in der Tabelle überholen", hatte BVB-Trainer Edin Terzic vor dem Spiel als Marschroute ausgegeben. In den ersten 20 Minuten sah das auch ganz vernünftig aus für Schwarz-Gelb. Durch ein Traumtor von Jadon Sancho, der den Ball von der Strafraumgrenze in den rechten Giebel schlenzte, war der BVB um 15:50 Uhr in der virtuellen Tabelle vor Leipzig.
Doch was sich in den restlichen knapp 75 Minuten abspielte, kann niemandem, der Sympathien für Dortmund hegt, gefallen haben. Nach dem schnellen Ausgleich von Openda zerbrach die Terzic-Truppe in ihre Einzelteile.
"Wir haben sehr viele Fehler gemacht", sagte Julian Brandt bei "Sky". "Leipzig hatte gefühlt 45 Torschüsse. Heute war echt ein bitteres Ding. Ich fühle mich heute echt beschissen, mich nervt das extrem. Das war ein ganz bitteres Ding - 1:4 hier ist krass."
Dortmund bekam im Mittelfeld keinen Zugriff und agierte vor allem in der Rückwärtsbewegung sehr naiv. Leipzig kombinierte sich nach Ballgewinnen über die starken Xavi Simons und Xaver Schlager immer wieder durch bis zum BVB-Sechzehner - und auch die entscheidenden Pässe im letzten Drittel konnte der BVB nicht verteidigen.
"Wie so oft in dieser Saison schenken wir dem Gegner viel zu viele Tore", konstatierte Brandt.
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Ratlos in Leipzig: BVB Trainer Edin Terzic

Fotocredit: Getty Images

Mit dem 1:4 kam der BVB noch gut weg, Leipzig vergab in der Endphase eine Reihe exzellenter Torchancen. Die Borussia zeigte einmal mehr ihr hässliches Bundesliga-Gesicht. Gegen die Top 4 gab es in acht Spielen nur einen Sieg (2:0 beim FC Bayern).
"Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Und wir sind nicht zufrieden, weil wir nicht nur das Spiel gegen Leipzig verloren haben, sondern auch unser Spiel", sagte Terzic in der "ARD".
Bislang ist es den Dortmundern gelungen, den teils schrecklichen Auftritte in der Liga in der Champions League Fußballfeste folgen zu lassen. Angesichts der Leistung von Leipzig und der derzeitigen Formstärke von PSG ist es aktuell jedoch schwer vorstellbar, dass am Mittwoch um 23:00 Uhr wieder gefeiert werden darf. Das Momentum liegt klar bei Kylian Mabppé und Co.

2.) Zweiter Mittelfeld-Anzug passt überhaupt nicht

Mit Emre Can (Gelbsperre) musste Terzic in Leipzig auf seinen Kapitän verzichten. Marcel Sabitzer (Erkältung) stand zwar im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Anstelle des zuletzt starken Duos spielten Felix Nmecha und Salih Özcan im zentralen Mittelfeld.
Die Bewerbung für weitere Startelfeinsätze ging bei beiden komplett in die Hose. Nmecha und Özcan kamen sehr häufig den entscheidenden Schritt zu spät und wurden von RB förmlich überrannt.
Özcan gewann nur 20 Prozent seiner Zweikämpfe. Nmecha brachte 77 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler - eine schwache Quote. Wenig hilfreich war zudem, dass der sonst zuverlässige Ryerson, der bei eigenem Ballbesitz ins linke Mittelfeld rückte und Dortmund mit einer Dreierkette aufbaute, ebenfalls einen ganz schwachen Tag erwischte.
"Natürlich ist es schade, dass Spieler wie Sabi (Sabitzer, Anm. d. Red.) nicht dabei waren, er war in einer super Form. Aber das darf keine Ausrede sein für unsere Leistung hier", sagte Brandt.
Gegen PSG werden Can und Sabitzer wieder dabei sein können. Das gilt auch für Mats Hummels, der wegen einer Platzwunde am Schienbein ausgewechselt werden musste.

3.) Xavi Simons - was für ein genialer Kicker

In den vergangenen acht Bundesligaspielen holte Leipzig 22 Punkte. Der RB-Zug rollt Woche für Woche mit Schmackes über die Gegner hinweg - vor allem dank Lokführer Xavi Simons.
Was der Leihspieler von PSG auch anfasst - es ist pures Gold. Ob Dribbling, auf engstem Raum oder mit Tempo, Passspiel oder Torabschluss - es ist eine Augenweide, dem 21-Jährigen zuzusehen. Xavis Torvorlage auf Openda mit dem Außenrist war am Samstag der Höhepunkt vieler Wow-Effekte.
Der Niederländer spielt seit geraumer Zeit so, als wolle er die Leipziger Verantwortlichen dazu bewegen, ihn aus seinem bis 2027 laufenden Vertrag in Paris herauszukaufen oder ihn zumindest für ein weiteres Jahr auszuleihen.
Laut "Sky" gibt es zwischen Simons und PSG eine Vereinbarung. Signalisiert der Ballkünstler, dass er länger in Leipzig bleiben will, seien die Pariser demnach gesprächsbereit.
Für RB und die gesamte Bundesliga wäre es ein Geschenk, sollten sich RB und PSG über eine Verlängerung der Leihe einigen.
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