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Thomas Müller platzt nach Pleite des FC Bayern bei Bayer Leverkusen der Kragen: "Da fehlen mir die Eier!"

Florian Bogner

Update 10/02/2024 um 23:27 GMT+1 Uhr

Thomas Müller geht mit dem FC Bayern München im Top-Spiel der Bundesliga 0:3 (0:1) bei Bayer Leverkusen unter und redet sich danach im "Sky"-Interview in Rage. Der Co-Kapitän der Bayern, der selbst nur eingewechselt wurde, zitiert Oliver Kahn und nimmt nach der Pleite die Mitspieler in die Pflicht. Außerdem stellt sich der Bayern-Routinier vor seinen Trainer Thomas Tuchel.

Tuchel nach Pleite: "Übernehme Verantwortung für Taktik"

Thomas Müller sah aufgewühlt aus, seine Augen blitzten. "Der Sieg von Leverkusen war absolut verdient", begann das Urgestein des FC Bayern München sein Interview mit "Sky" nach dem 0:3 im Spitzenspiel der Bundesliga bei Bayer 04 Leverkusen und redete sich danach richtig in Rage.
"Es gibt einige Symptome, die man auf dem Platz sieht. Ich bin dementsprechend angefressen", sagt der 34-Jährige und zählte anschließend stakkatoartig auf, was ihm bei seinen Mitspielern gefehlt hat.
"Wir Spieler zeigen im Training deutlich bessere Ansätze, weil wir mutig sind und frei Fußball spielen", meinte Müller. Im Spiel fehle ihm dann jedoch, "um unseren Oliver Kahn zu zitieren, teilweise die Eier und die Freiheit. Wir spielen zu verkopft."
Anschauungsunterricht habe Gegner Leverkusen gegeben. Bei Bayer sei bei weitem "nicht jeder Schachzug geplant". Jedoch: Die Alonso-Spieler "zocken einfach, die spielen Fußball, die suchen Lösungen. Das erwarte ich von unserer Mannschaft und vom FC Bayern immer! Man darf den Druck spüren - aber das muss einem Energie geben", so Müller.

Müller: "Man muss auch mal die Spieler anpacken"

Seine Mitspieler hätten auf dem Platz oft die falsche Entscheidung getroffen. "Wir verstehen es nicht, wenn es mal zäh ist - bring den Ball mal öfter in die gegnerische Hälfte!", forderte er: "Spiel mal einen langen Ball, von mir aus auch ins Aus - dann gibt's Einwurf, dann können wir zustellen, den Druck in die gegnerische Hälfte verlagern. Stattdessen spielen wir von A nach B und C und keiner hat die Freiheit, dass er einfach mal zu zocken beginnt."
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Kimmich im Topspiel nur auf der Bank - Tuchel erklärt Grund

Schuld an der Niederlage bei Trainer Thomas Tuchel und dessen fragwürdiger Aufstellung mit Dreierkette zu suchen, war Müller jedoch zu billig. "Ihr braucht's da nicht immer schießen", herrschte er den "Sky"-Reporter an: "Ich versuche zu erklären, was mir an unserem Spiel fehlt."
Man "müsse auch mal die Spieler anpacken", meinte Müller bestimmt: "Heute waren wir nicht da. Wir haben 0:3 verloren. Es waren genügend Spieler von internationalem Format auf dem Platz. Deswegen brauchst du gar nicht Richtung Trainer gehen."
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Jubel bei Bayer Leverkusen im Spitzenspiel gegen den FC Bayern

Fotocredit: Imago

Der Nationalspieler hatte selbst lange auf der Bank gesessen und war erst nach einer Stunde gemeinsam mit Joshua Kimmich eingewechselt worden. Nach dem Doppelwechsel stabilisierte sich das Bayern-Spiel etwas, Torgefahr kam allerdings weiter nicht zustande.
Das sei jedoch nicht dem Trainer zuzuschreiben. Der Ansatz, das Leverkusener System mit der Dreierkette "zu spiegeln und aggressiver zu sein", habe laut Müller sogar "am Anfang ganz gut funktioniert". Ihn selbst zunächst auf der Bank zu belassen, sei hingegen "kein neuer personeller taktischer Ansatz" gewesen, fügte der Münchner salopp an.

Müller vermisst Selbstständigkeit auf dem Platz

Mehr als taktische Belange fuchsten Müller ohnehin die individuelle Schwächen der Mitspieler. "Ich spreche über die Entscheidungen vor allem mit Ball, das hat nichts mit dem taktischen Ansatz zu tun", meinte er.
Vielmehr bemängelte er eine "gewisse Spielintelligenz" und auch die "Selbständigkeit auf dem Platz, Entscheidungen zu treffen: Welche Laufwege mache ich?" Dazu habe es in der Defensive am richtigen Timing gehapert: "Wie aggressiv gehe ich raus? Wie erkenne ich Situationen?"
Darin müsse sich der FC Bayern "dringend steigern und das werden wir auch tun".
Sprach's und verließ das Interview ohne Verabschiedung.
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