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Sven Ulreich ersetzt beim FC Bayern vorerst Manuel Neuer: Risiko und Chance des Münchener Torhüter-Plans

Katharina Wiedenmann

Update 18/08/2023 um 16:38 GMT+2 Uhr

Sven Ulreich erhält von den Verantwortlichen des FC Bayern das Vertrauen. Als Stammkeeper hütet der 35-Jährige das Tor bis zur Rückkehr von Manuel Neuer. Anstelle einer potenziellen Nummer eins soll nur ein Ersatz für Ulreich geholt werden. Gefährlich ist dieser Plan dennoch: Wie und wann Neuer zurückkehrt, ist unsicher. Was, wenn Ulreich auch im kommenden Jahr im Bayern-Tor steht? Geht das gut?

Tuchel-Klartext zur Torwartfrage: Das ist unsere Priorität

Beim FC Bayern ist die nächste Kaderfrage beantwortet. Der Rekordmeister geht mit Sven Ulreich als Nummer eins in die neue Saison.
Der Plan: Der 35-Jährige steht im Bayern-Tor, bis sich Manuel Neuer nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch zurückmeldet. Tuchel erklärte optimistisch: "Wir rechnen in den nächsten Wochen damit, dass er ins Mannschaftstraining einsteigen kann."
Zuvor hatten die Münchener vergebens versucht, einen Topkeeper als Neuer-Ersatz zu verpflichten, der sich nach dessen Rückkehr auch wieder mit einem Bankplatz zufriedengibt. Favorit Kepa Arrizabalaga entschied sich kurz vor einem Deal für einen Wechsel zu Real Madrid. Stefan Ortega von Manchester City erhielt von Pep Guardiola ein Transferverbot.
David de Gea (vereinslos), Bono (mittlerweile zu Al-Hilal) oder Giorgi Mamardashvili (FC Valencia) waren den Bayern zudem wohl zu teuer. Als neue Nummer zwei hinter Ulreich soll nun der 23-jährige Daniel Peretz von Maccabi Tel Aviv kommen. Doch diese Saisonplanung birgt auch ein gewisses Risiko.
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Pep wird wegen Bayern-Interesse an Ortega deutlich: "Tut mir leid"

Neuer-Rückkehr unklar - Suche nach Nummer zwei

Denn wie genau die weitere Genesung und Rückkehr von Neuer verläuft, können auch die Bayern nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Der 37-Jährige musste sich vor wenigen Wochen einer weiteren Operation unterziehen, um planmäßig Metall aus dem betroffenen Bein zu entfernen. Das lange anvisierte Comeback zu Beginn der neuen Spielzeit war spätestens damit vom Tisch.
Die möglichen Ersatzleute Yann Sommer (zu Inter Mailand) und Alexander Nübel (an den VfB Stuttgart ausgeliehen) waren da aber auf dem Weg zu ihren neuen Vereinen bzw. bereits dort.
Damit blieb den Münchenern nur Ulreich als erprobter Profi-Keeper im ansonsten prominent besetzten Kader. Die Suche nach einem neuen Torwart wurde immer drängender. Denn auch Tuchel merkte vor dem Bundesliga-Start gegen Werder Bremen (20:30 Uhr im Liveticker) an: "Wir wollen auf hohem Niveau konkurrenzfähig sein, aber nur mit Ulle können wir das nicht gewährleisten."
Lange lag der Fokus in München jedoch auf dem Transfer von Stürmer Harry Kane, die berühmte T-Frage blieb unbeantwortet. Nun scheint mit Peretz endlich ein weiterer Keeper in München in den Startlöchern zu stehen. Mehr als eine Nummer drei hinter Neuer und eine Nummer zwei hinter Ulreich wird der junge Israeli aber erst einmal nicht sein.

Sven Ulreich muss sich jetzt beweisen

Sollte sich das Comeback von Neuer trotz der großen Hoffnung der Bayern weiter verzögern, im Worst Case vielleicht sogar bis ins neue Jahr, stellt sich die Frage: Kann Ulreich, der unter Tuchel schon in Stuttgart in der C-Jugend spielte, in der Rückrunde auch in den großen Spielen - etwa in der Champions League - glänzen?
Seit 2015 stand der 35-Jährige 17 Mal in der Königsklasse im Tor der Münchener. Vor allem in der Saison 2017/18, als Neuer mit einem Mittelfußbruch lange ausfiel, kam Ulreich zum Einsatz (elf Spiele). Damals war gegen Real Madrid im Halbfinale Endstation. Ulreich patzte im Rückspiel im Bernabéu folgenschwer.
In der vergangenen Spielzeit kamen trotz des langen Neuer-Ausfalls nur drei weitere Spiele in der Champions League hinzu (in der Hinrunde wegen einer Schulterverletzung bei Neuer). Anstatt Ulreich das Vertrauen zu schenken, holten die Bayern im Januar Sommer aus Gladbach.

Bayern-Bosse geben Ulreich Rückendeckung

Auch in der Bundesliga und im DFB-Pokal blieb der langjährigen Nummer zwei nur die Ersatzrolle hinter dem Schweizer. Nun hat sich die Einstellung der Bayern-Bosse zu Ulreich offenbar verändert. Die Gründe dafür sind unbekannt, es dürfte aber auch an der schwierigen Transfermarktsituation liegen.
Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen stärkte dem Routinier kürzlich den Rücken: "Mit Sven haben wir einen Torwart, der immer da ist, wenn es schwierig ist. Das hat er in der Vergangenheit regelmäßig bewiesen." Ulreich ist zudem die Rolle als Nummer zwei hinter Neuer gewohnt. Anders als Kandidaten wie etwa de Gea wird sich der Torhüter ohne Nebengeräusche wieder in die zweite Reihe einsortieren.
Klar ist aber auch: Einen neuen Top-Keeper im Winter zu verpflichten, würde sich noch schwieriger gestalten als im Moment. Der Plan mit Ulreich und das Comeback von Neuer müssen daher aus Sicht der Münchener wie erhofft aufgehen. Sonst droht eine unangenehme Baustelle im Team.
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