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3 Dinge, die bei Bayern - Real auffielen: Tragischer Ribéry, getarnter Ronaldo, Schiri ohne Karten

Carsten Arndt

Update 26/04/2018 um 12:40 GMT+2 Uhr

Der Traum vom Triple des FC Bayern München droht nach der 1:2-Niederlage gegen Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League zu platzen. Der Franzose Franck Ribéry steht sinnbildlich für eine kuriose Partie der Bayern, die am Ende überraschend mit leeren Händen dastehen, obwohl Schreckgespenst Cristiano Ronaldo völlig abtaucht. Was uns bei Bayerns bitterer Niederlage auffiel.

Franck Ribéry gegen Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Tragischer Ribéry

Franck Ribéry schüttelte den Kopf. Immer wieder. Der Franzose konnte es nicht fassen. Ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen hatte sich der 35-Jährige mehr oder weniger auf eigene Faust erarbeitet.
Ein ums andere Mal spielte er dem überforderten Dani Carvajal Knoten in die Beine, scheiterte aber entweder an sich selbst wie in Minute 34, als er nach Pass von Thiago den Ball verstolperte, oder an Reals Torhüter Keylor Navas.
Nach dem frühen verletzungsbedingten Aus von Arjen Robben musste er beinahe die ganze Last der bajuwarischen Offensive auf seinen reifen Schultern tragen - und er versuchte alles.
Ribéry wetzte immer wieder die Linie entlang, war auffälligster Mann in der Offensive, war sich aber auch für Defensivarbeit nicht zu schade.
Ein starker Auftritt des Franzosen, dem am Ende aber der Lohn verwehrt blieb.
"Wir waren einfach zu naiv. Das, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, dass wir die Chancen dann gemacht haben, dass wir konsequent zu Ende gespielt haben - das haben wir nicht geschafft. Wir hatten so viele Möglichkeiten", ärgerte sich Thomas Müller bei "Sky".
Auch der einzige Torschütze Joshua Kimmich hatte das größte Problem seiner Mannschaft schnell ausgemacht:
Ich hätte vor dem Spiel nicht gedacht, dass wir so viele hochkarätige Chancen bekommen würden. Real macht die Tore eiskalt. Das hatten sie uns heute voraus.
Sinnbildlich dafür: Franck Ribéry
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Vázquez gegen Ribéry

Fotocredit: Getty Images

Ronaldo im Tarnumhang

Es war die Frage aller Fragen, die die Fußball-Welt vor dem Spiel beschäftigte: Wie sollen die Bayern bloß diesen beinahe überirdischen Cristiano Ronaldo stoppen? Den "Bayern-Fresser", wie ihn die spanische Presse mehr oder weniger liebevoll getauft hatte.
Am Ende musste man sich zwischenzeitlich fragen, ob der Portugiese überhaupt noch auf dem Platz war. Oder ob er sich vielleicht einen Tarnumhang übergeworfen hatte.
Seine lange Zeit auffälligste Szene war eine, die die Zuschauer in der Allianz-Arena zu höhnischem Applaus ermutigte. Ronaldo zog in der 48. Minute von links nach innen, hielt mit rechts aus gut 20 Metern drauf - und der Ball landete im Seitenaus. Toni Kroos nahm seinen Mitspieler in Schutz:
Auch er hat gearbeitet, war aber natürlich auch die alleinige Spitze, was aber auch bewusst so gewählt war, weil Bayern, wie man der Aufstellung entnehmen konnte, schon sehr offensiv agierte.
Mit 28 Ballaktionen hatte der Superstar allerdings die wenigsten aller Startelf-Spieler seiner Mannschaft vorzuweisen, lediglich zwei Torschüsse standen in seiner Statistik.
Am Ende blieb der Portugiese erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg in einer Champions-League-Partie.
Was Bayern Sorgen fürs Rückspiel machen sollte: Eine solch unauffällige Leistung wird der 32-Jährige kaum ein zweites Mal hinlegen.

Schiedsrichter (fast) ohne Karten

"Wir sind beschissen worden", schimpfte vor etwas mehr als einem Jahr ein aufgebrachter Karl-Heinz Rummenigge. Nachdem beim letzten Aufeinandertreffen zwischen Real und den Bayern der Schiedsrichter unfreiwillig in die Hauptrolle geschlüpft war, stand der Niederländer Björn Kuipers am Mittwoch besonders im Fokus.
Offenbar hatte er sich vorgenommen, sich vornehm zurückzuhalten, insofern es das Spiel zulässt. Der Unparteiische ließ viele Situationen laufen und zückte erst spät die erste Gelbe Karte der Partie.
Dass es mit Ribéry nach 52 Minute einen Bayern-Spieler erwischte, erzürnte das Publikum in der Allianz-Arena, nachdem sich zuvor unter anderem Carvajal oder auch Ronaldo mit einem absichtlichen Handspiel auffällig für eine Verwarnung beworben hatten.
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Schiedsrichter Kuipers beim Spiel Bayern-Real

Fotocredit: Getty Images

In Summe hatte Kuipers 22 Fouls gepfiffen. 14 gegen Real, acht gegen die Bayern und ganze zwei Gelbe Karten verteilt.
Während beispielsweise Kuipers Landsmann und TV-Experte Ronald de Boer im niederländischen Fernsehen dessen Leistung als "fehlerfrei" und "fantastisch" lobte, kritisierten einige Bayern-Fans in den sozialen Netzwerken die lange Leine des Referees.
Aus dem Lager des Klubs wurde Kuipers allerdings weder von Spielern noch von Verantwortlichen in irgendeiner Form für das Ergebnis verantwortlich gemacht.
Ein weiterer Ausbruch Rummenigges ist nicht zu befürchten.
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