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BVB - Lazio Rom: Meunier nur ein Schatten von Hakimi

Tom Müller

Update 21/10/2020 um 13:07 GMT+2 Uhr

Der BVB hat sich zum Autakt der Champions-League-Saison 2020/21 wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert und ging verdient mit 1:3 (0:2) bei Lazio Rom baden. Nicht nur Thomas Meunier, der sich besonders in der ersten Halbzeit als Sicherheitsrisiko entpuppte, sondern fast das gesamte Team der Dortmunder zeigte im Stadio Olimpico einmal mehr sein zweites, hässliches Gesicht. Drei Dinge, die uns auffielen.

Thomas Meunier vom BVB

Fotocredit: Getty Images

In der vergangenen Saison gehörte die Flügelzange noch zu den großen Waffen des BVB in der Champions League, bei Lazio Rom am Dienstag wurde sie zum Sicherheitsrisiko.
Der ein oder andere Fan der Schwarz-Gelben wird sich den mittlerweile zu Inter Mailand abgewanderten Achraf Hakimi zurückgewünscht haben, denn sein Nachfolger Thomas Meunier erwischte im Stadio Olimpico einen mehr als gebrauchten Abend.
In der 6. Minute war der Belgier maßgeblich am ersten Gegentreffer beteiligt, indem er einen unsauberen Pass an der rechten Seitenlinie auf den zugestellten Jude Bellingham spielte.
Ein Geschenk für Lucas Leiva, der gedankenschnell dazwischenspritzte und Joaquín Correa bediente. Ex-BVB-Star Ciro Immobile (wer auch sonst) vollstreckte im Fünfer eiskalt. "Ein unnötiger Ballverlust, das war ein Geschenk", kommentierte Lucien Favre die Situation später bei "Sky".

1. Meunier wird zum Sicherheitsrisiko

Es sollte bei Weitem nicht Meuniers einziger Fehler bleiben. Allein in der ersten Hälfte landeten elf von 30 Pässen des Rechtsaußens im Fuß des Gegners (Passquote über das gesamte Spiel: 69 Prozent). Immer wieder kamen giftige Römer dadurch über Dortmunds rechte Seite zu Konterchancen (25.).
Auch sein Pendant Raphaël Guerreiro hatte auf links defensiv seine Aussetzer, war aber zumindest offensiv bemühter als Meunier, der auch in der gegnerischen Hälfte keine Akzente setzen konnte und zudem in der 28. Minute eine dicke Chance vergab.
Dass der Belgier in der 76. Minute mit einem Fehlpass ohne Not auch noch den entscheidenden Gegentreffer zum 1:3-Endstand einleitete, rundete einen Champions-League-Abend zum Vergessen ab.

2. Schon wieder zwei Gesichter beim BVB

Was war der BVB nicht für sein Personalmanagement am vergangenen Wochenende gelobt worden. Favre hatte gegen Hoffenheim unter anderem Erling Haaland, Marco Reus, Bellingham und Guerreiro über weite Strecken des Spiels geschont und wurde für sein Risiko belohnt.
Allerdings brachte die vermeintliche Frische gegen Lazio überhaupt keinen Vorteil. "Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen", monierte Kapitän Reus: "Unser Passspiel und unser Gegenpressing waren nicht gut. Eigentlich haben wir alles vermissen lassen". Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl sprach gar von einer "desolaten Leistung".
Die dezimierte und umgebaute Defensive um Mats Hummels, Thomas Delaney und Lukasz Piszczek war mit dem schnellen Umschaltspiel der Römer oft überfordert, auch die zweiten Bälle landeten meist beim Gegner. Die Offensive erwachte viel zu spät.
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Favre kritisiert Einstellung seiner Spieler: "Dann wird es schwer"

Favre brachte mit der Einwechslung von Giovanni Reyna zur Halbzeit und später mit der Umstellung auf Viererkette (65.) zwar noch einmal neuen Schwung ins Team, was zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Haaland führte (76.).
Doch insgesamt zeigte der BVB nach zwei überzeugenden Spielen in der Bundesliga wieder sein zweites, hässliches Gesicht und enttäuschte auf ganzer Ebene. Ein Trend, der sich bereits 2019/20 wie ein roter Faden durch die Saison der Westfalen zog und Favre zu denken geben sollte.
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Marco Reus von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

3. Immobile küsst verunsicherte Römer wach

Welch Ironie: Natürlich war es Immobile, der die Niederlage des BVB mit seinem Tor einleitete. Immobile, der Ex-Borusse, der in seiner Zeit in Dortmund mit dem Klub nie so wirklich warm wurde und sich im Nachgang über die fehlende Empathie innerhalb des Vereins beschwert hatte.
Aber viel wichtiger: Mit seinem frühen Treffer weckte der Torjäger sein aktuelles Team auf. In den ersten fünf Minuten hatte man der Mannschaft von Simone Inzaghi die Verunsicherung nach der 0:3-Niederlage am Wochenende bei Sampdoria Genua durchaus angemerkt. Der Coach hatte danach von der "hässlichsten Leistung der letzten Jahre gesprochen".
Doch Immobile legte mit seinem Tor einen Schalter um, plötzlich spielte Lazio wieder den Fußball der vergangenen Saison und erhöhte mit etwas Hilfe von Hitz wenig später (23.).
Inzaghi sparte im Anschluss nicht mit Lob: "Wir haben unsere Lektion aus der Niederlage gegen Sampdoria gelernt. Ich bin zufrieden damit, wie hart die Spieler heute Abend gearbeitet haben und sie hätten sogar noch häufiger treffen können."
Immobile trug sich sogar noch ein zweites Mal in den Spielberichtsbogen ein. Beim 3:1 spielte er den Querpass auf Torschütze Jean-Louis Akpa Akpro (76.). Der Endpunkt seiner persönlichen und bittersüßen Abrechnung mit dem BVB.

EXTRA TIME - DER EUROSPORT-PODCAST:

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