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FC Bayern gegen Paris Saint-Germain: Neymar fällt im Achtelfinal-Rückspiel aus - mehr Chance als Risiko für PSG

Robert Bauer

Update 07/03/2023 um 14:49 GMT+1 Uhr

Paris Saint-Germain muss für den Rest der Saison auf seinen verletzten Star Neymar verzichten. Speziell im Hinblick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Bayern wiegt jener Ausfall schwer - oder vielleicht doch nicht? Die Abwesenheit des Brasilianers könnte sich sogar als Chance für Paris herausstellen. Immerhin hat PSG-Coach Christophe Galtier schon einen Plan B.

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Selbst in einer seiner bittersten Stunden richtete Neymar sofort den Blick nach vorne.
"Ich werde stärker zurückkommen", schrieb der 31-Jährige unter ein Bild bei Instagram, das ihn mit gesenkten Kopf in einer Trainingsjacke von Paris Saint-Germain zeigt.
Die schlimmsten Befürchtungen im Fall des brasilianischen Superstars haben sich bewahrheitet: Neymar fällt aufgrund einer Operation am rechten Knöchel monatelang aus und steht dem französischen Vorzeigeklub im Saisonendspurt damit nicht mehr zur Verfügung.
Speziell im Hinblick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Bayern (Mittwoch, 21:00 Uhr im Liveticker) ist dies ein Schlag ins Kontor für Paris, das mit einer 0:1-Hypothek aus dem Hinspiel nach München fährt.
"Er ist einer der besten Spieler. Sein Ausfall ist ein großer Nachteil für uns", bedauerte PSG-Trainer Christophe Galtier kürzlich die Absenz seines Schützlings. Kein Wunder, immerhin kommt der Brasilianer in 29 Pflichtspielen auf herausragende 18 Treffer und 17 Vorlagen.
Diese individuelle Klasse gilt es für Galtier und sein Trainerteam nun zu kompensieren - doch welche Spieler dürfen sich dabei ganz besonders angesprochen fühlen?

PSG-Mittelfeld in der Bringschuld

Für Fußball-Experte Maxime Dupuis von Eurosport in Paris ist die Antwort sonnenklar. "Alle anderen, außer Kylian Mbappé", erklärt er ohne Umschweife und führt weiter aus: "Es kann nicht alles auf ihn ausgerichtet werden. Kein Team gewinnt die Champions League mit einem Superstar, der alleine im Fokus steht."
Daher sei laut Dupuis nun besonders das Mittelfeld um die beiden Sommer-Neuzugänge Vitinha (FC Porto/41,5 Millionen Euro) und Fabián Ruiz (SSC Neapel/23 Mio. Euro) sowie Antreiber Marco Verratti gefragt, das deutlich zulegen müsse.
Im Hinspiel vor rund drei Wochen im Parc des Princes zauberte Galtier den erst 16-jährigen Warren Zaïre-Emery aus dem Hut, der zunächst den angeschlagenen Mbappé vertrat. Obwohl der Youngster auch für das Rückspiel in der Allianz Arena wieder eine Option ist, wird es einen positionsgetreuen Wechsel aller Voraussicht nach nicht geben.
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Leroy Sané (l./FC Bayern) im Zweikampf mit Warren Zaïre-Emery (Paris Saint-Germain)

Fotocredit: Getty Images

PSG: Systemwechsel als Erfolgsrezept?

"Es ist nahezu ausgeschlossen, dass jemand Neymar Eins-zu-Eins ersetzen wird", prophezeit Eurosport-Experte Dupuis.
Stattdessen veränderte der amtierende französische Meister nach der Verletzung seines brasilianischen Ausnahmestürmers im Spiel gegen OSG Lille (4:3) zuletzt die taktische Ausrichtung. Anstelle des üblichen 4-3-1-2-Systems stellte Galtier in den vergangenen beiden Ligapartien auf ein 3-5-2 um.
Dabei agierten Achraf Hakimi und Nuno Mendes als Schienenspieler auf den Außen. Speziell Letztgenannter bereitete der Hintermannschaft des FC Bayern im Hinspiel in Halbzeit zwei mit seinen temporeichen Vorstößen auf der linken Seite Probleme. Auf die Rolle des klassischen Spielmachers, wie sie Neymar zuvor bekleidete, verzichtete PSG dagegen.
Wirkliche Stabilität hat dies dem Tabellenführer der Ligue 1 jedoch nur bedingt verliehen. In der vergangenen Partie gegen Nantes (4:2) kassierte man zwei Gegentreffer.
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Neymar-Ausfall mehr Chance als Risiko?

Egal, wie Galtier Neymar letztlich ersetzen wird, einen richtigen Nachteil für Paris sieht Dupuis aufgrund des Ausfalls nicht.
"Es mag paradox klingen, aber seine Abwesenheit ist für PSG vielleicht gar keine schlechte Sache, da Neymar zuletzt nicht mehr der Spieler gewesen ist, der er noch vor der WM war", erklärt er und ergänzt: "In Frankreich sind viele Leute davon überzeugt, dass sie mit ihren drei Superstars Mbappé, Messi und Neymar nicht die Champions League gewinnen werden."
Es sei vielmehr eine Frage der defensiven Stabilität und des Gleichgewichts. "Mit Mbappé, Messi und einem soliden Team dahinter hat PSG mehr Chancen auf das Weiterkommen", so Dupuis weiter.
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Neymar, Kylian Mbappé und Lionel Messi (von links) - Paris Saint-Germain

Fotocredit: Getty Images

PSG bläst zur Aufholjagd

In der Tat lebt die Hoffnung in der Stadt der Liebe auf den Einzug in das Viertelfinale der Königsklasse nach wie vor. "Wir treffen auf eine großartige Mannschaft, aber wir sind PSG! Wir spielen, um zu gewinnen", kündigte Mbappé an, der betonte, dass sein Team trotz der Hinspielniederlage "immer Favorit" sei.
Auch Fachmann Dupuis hält ein Comeback des Hauptstadtklubs für alles andere als ausgeschlossen. "Sie haben nun weniger zu verlieren als Bayern und wenn man sich die Schlussminuten des Hinspiels vor Augen führt, ist es nicht gerade unwahrscheinlich, dass Paris in München treffen wird", konstatiert er.
Es steht also ein heißer Tanz bevor - und das trotz des Ausfalls des brasilianischen Künstlers Neymar.
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