Borussia Dortmund bricht sich gegen Real Madrid selbst das Herz - BVB bleibt Unsterblichkeit verwehrt

Borussia Dortmund ist im Finale der UEFA Champions League gegen Real Madrid knapp an der ultimativen Krönung vorbeigeschrammt. Der BVB hatte die Königlichen in die Enge getrieben, die erste Halbzeit schnupperte Schwarz-Gelb ein ums andere Mal an der Führung. Letzten Endes blieb der Borussia die ersehnte Unsterblichkeit verwehrt - und Edin Terzic und Co. wanken zwischen Stolz und Trauer.

"Großes Gefühlschaos": Terzic trauert verpasstem Finalsieg nach

Quelle: Perform

Tief enttäuscht trotteten Mats Hummels und Marco Reus durch die Nacht zu einer Feier, die so rauschend hätte werden sollen. Ein Lächeln konnten sich die beiden Dortmunder Vereinsikonen nicht abringen.
Dafür fehlte beim Bankett im angesagten Outernet London im Stadtteil Soho das Wesentliche: der Henkelpokal. Bei Bier, BVB-Burgern und Discomusik versuchten die niedergeschlagenen Borussen den Schmerz zu verarbeiten. Vergeblich.
"Wir hätten uns unsterblich machen können", sagte Stürmer Niclas Füllkrug, und ja, viel hatte nicht gefehlt an diesem Finalabend der Champions League im Wembleystadion. Borussia Dortmund hatte Real Madrid in die Enge getrieben und musste sich doch geschlagen geben. Nach dem 0:2 (0:0) fiel es vielen Dortmundern daher schwer, die Gefühle zu sortieren.
Für Stolz über eine grandiose Saison auf der großen europäischen Fußball-Bühne war (noch) kein Platz.

Dortmunds Traum trotz Überlegenheit zerschlagen

"Wir hätten so gerne diesen Pokal nach Hause gebracht", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl, der den Schmerz nur zu gut kennt. 2013 hatte er gemeinsam mit Hummels und Reus das Champions-League-Finale in Wembley gegen den FC Bayern verloren. Die zweite Chance kam zwar unverhofft, aber der BVB war vorbereitet - auf und neben dem Platz.
In der Heimat fieberten Zehntausende in der Westfalenhalle, am Hansaplatz und am Fredenbaum mit ihrer Mannschaft und waren über 60 Minuten begeistert von dem, was sie auf den großen Leinwänden sahen. Schon reiften die Träume von einem Fest, wie es die Stadt Dortmund lange nicht mehr erlebt hatte. Allein: Die Tore fehlten, und so musste die Sause wieder abgesagt werden - wie nach dem verpatzten Meisterfinale im vergangenen Jahr. Statt zum Borsigplatz ging es nach der verspäteten Landung am Sonntagnachmittag mit leeren Händen geradewegs nach Hause.
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"Macht unser Spiel sofort besser": Terzic schwärmt von Sancho

Quelle: Perform

"Wir haben es leider nicht geschafft, diese drei, vier guten Möglichkeiten zu nutzen. Das ist etwas, was heute sehr wehtut", sagte Trainer Edin Terzic bei "Sky". "Wir haben es verpasst ein Tor zu schießen und bekommen dann den Gegentreffer", klagte Hummels im "ZDF" und sagte mit Blick auf die gnadenlosen Madrilenen mit ihrem Anführer Toni Kroos: "So machen sie es immer, das ist auch irgendwie eine Qualität, aber da gehörte heute auch ein wenig Matchglück dazu."

Reus und Hummels bleibt der Henkelpott verwehrt

Das Glück, das dem BVB nicht hold war, und so titelte auch die spanische Zeitung "Sport". "Borussia Dortmund schenkt Real Madrid den 15." Der britische "Telegraph" fasste treffend zusammen: "So ist das mit den Champions-League-Finals der letzten zehn Jahre: Man kann sich einen perfekten Plan zurechtlegen, Chancen kreieren und die großartigen Spieler des Gegners unterdrücken - und dann, wenn es darauf ankommt, gewinnt Real Madrid das Spiel trotzdem."
15 Mal hat Real den Henkelpokal nun geholt, eiskalt haben Kroos und Co. die schwindenden Dortmunder Kräfte durch Dani Carvajal (74.) und Vinícius Júnior (83.) ausgenutzt, urteilte Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Boss war hin- und hergerissen, seine Ära nähert sich dem Ende, zu gerne hätte er sein Schaffen mit dem größten Triumph in Europa gekrönt. "Stolz bin ich darauf, dass wir hier sind. Wenn man das Spiel dominiert und am Ende gewinnt dann wie immer Real Madrid, ist das schon enttäuschend", sagte er.
Watzke bleibt dem BVB noch ein wenig erhalten, für Marco Reus endete in Wembley dagegen seine Karriere im Dortmunder Dress. Und auch bei Mats Hummels stehen die Zeichen auf Abschied.
Beide stehen für eine großartige Dortmunder Zeit, doch der Henkelpott war ihnen nicht vergönnt. "Es tut mit leid für Marco, dass wir nicht für ihn gewonnen haben", sagte Füllkrug. Auf die sportliche Unsterblichkeit müssen selbst die größten Borussen vergeblich warten.
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(SID)
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"Hat schon alles erlebt": Schlotterbeck ehrt Hummels vor Finale

Quelle: Perform


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