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Drei Dinge, die bei PSV Eindhoven gegen den BVB auffielen: Nur auf Borussia Dortmunds Donyell Malen ist Verlass

Tom Müller

Update 21/02/2024 um 08:06 GMT+1 Uhr

Der BVB kann auch im Achtelfinal-Hinspiel bei der PSV Eindhoven den positiven Trend in der Champions League fortsetzen und darf sich nach dem 1:1 (0:1) berechtigte Hoffnungen aufs Weiterkommen machen. Allerdings war im Philips-Stadion nicht alles Gold, was glänzte. In der Offensive konnte nur Donyell Malen überzeugen - und Ärger mit dem Schiri gab es auch wieder. Drei Dinge, die auffielen.

Terzic über strittigen Elfer: "Es ist das dritte Mal..."

Borussia Dortmund hat sich trotz eines fragwürdigen Elfmeterpfiffs und einer schwachen zweiten Hälfte eine gute Ausgangssituation für das Achtelfinal-Rückspiel in drei Wochen im Signal Iduna Park erarbeitet.
Beim niederländischen Tabellenführer und Vorzeigeklub PSV Eindhoven, der unter Ex-BVB-Coach Peter Bosz auf Wolke sieben schwebt, kamen die Schwarz-Gelben am Dienstagabend zu einem 1:1 (0:1).
"Das Ergebnis ist so, dass wir alles in der eigenen Hand haben", zeigte sich Trainer Edin Terzic trotz einiger Mängel insgesamt zufrieden und auch Nico Schlotterbeck blickte bereits nach vorne: "Wir wissen, zuhause im Signal Iduna Park, in der Champions League, da sind wir nicht zu schlagen."
Dafür sollte der BVB gerade in eigenem Ballbesitz aber besser zwei Schippen drauflegen. Im Kollektiv konnten die Westfalen im Philips-Stadion nämlich nicht überzeugen.
Drei Dinge, die uns auffielen.

1.) Nur auf den PSV-Ex ist Verlass

Wer kennt sie nicht: Die unangenehmen Treffen mit dem Ex-Partner nach einer langjährigen Beziehung. Oft leicht peinlich - und manchmal schlimmer für die eine Seite als für die andere. Ähnlich erging es am Dienstagabend der PSV Eindhoven, die zum ersten Mal seit über zweieinhalb Jahren wieder Donyell Malen im Philips-Stadion begrüßen durfte.
Von 2017 bis 2021 war der Niederländer für den Traditionsklub aufgelaufen, ehe es ihn in die Bundesliga nach Dortmund verschlug. 55 Tore hatte er in den rot-weißen Trikots erzielt, seine Torgefahr war also mehr als bekannt.
Verhindern konnte sein Ex-Verein den Treffer des 25-Jährigen in der 24. Minute trotzdem nicht. Selbst drei Mann waren nicht genug, um Malen zu stoppen. Erst legte er sich den Ball an Ismael Saibari vorbei und traf dann aus schier unmöglichem Winkel über die ausgestreckten Beine von Sergino Dest und Olivier Boscagli und den Umweg Latte ins Netz. Ein absolutes Traumtor.
"Er macht im Offensivspiel den Unterschied", lobte "Amazon"-Experte Matthias Sammer bereits in der Halbzeit. Aussagen, die die Zahlen deutlich widerspiegeln: Malen, der am vergangenen Samstag mit Knieproblemen das Bundesliga-Spiel in Wolfsburg (1:1) verpasst hatte, zeichnete für fünf von Dortmunds acht Schüssen verantwortlich, hatte die meisten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (5) und absolvierte die meisten erfolgreichen Dribblings (3).
In Dortmunds Offensive war er damit alleine auf weiter Flur. "Von allen anderen war es zu wenig", wurde Nils Petersen bei "Prime Video" deutlich: "Auch Fülle (Niclas Füllkrug, Anm. d. Red.) hat für seine Verhältnisse ein paar Bälle zu wenig festgemacht. Es waren zu wenig Abschlüsse."
Neben Füllkrug blieben auch Jadon Sancho und Marco Reus deutlich unter ihren Möglichkeiten.

2.) Dortmund kann den Bosz-Plan nicht verhindern

Edin Terzic wusste, was auf seine Mannschaft zukommen würde. Der BVB-Trainer warnte vor dem Spiel vor dem hohen Tempo und dem hohen Pressing der Niederländer, die in der Eredivisie seit 37 Spielen nicht mehr verloren haben und einsam an der Tabellenspitze kreisen. Peter Boszs kompromissloser Offensivfußball, mit dem er 2017 in Dortmund noch gescheitert war, trägt in Eindhoven sehenswerte Früchte.
Terzics Plan war deshalb klar: Kollektiv verteidigen, ja. Aber PSV eben auch selbst unter Druck setzen, weil die es "nicht gewohnt sind, über lange Phasen zu verteidigen."
In der ersten Hälfte setzte seine Mannschaft dies auch in Ansätzen um, in Halbzeit zwei ließ man sich dagegen vom Ex-Trainer und dessen Team die Butter vom Brot nehmen.
Im zentralen Mittelfeld konnten Emre Can und Marcel Sabitzer kaum noch für Entlastung sorgen, eine Passstafette über fünf oder mehr Stationen suchte man vergebens.
"Wir hätten viel mehr Ruhe am Ball haben müssen, haben die Bälle viel zu leicht hergegeben, wenn es ein bisschen hektisch wurde. Wir lassen uns zu leicht von der Atmosphäre anstecken", kritisierte Innenverteidiger Mats Hummels seine Vorderleute: "Zuhause sieht es natürlich anders aus, aber ich habe hier heute ein sehr schlagbares Eindhoven gesehen, gegen das eine Mannschaft, die mit dem Ball kontrollierter, strategischer und dominanter auftreten kann, gewonnen hätte."
Dass es nach dem Ausgleich von Luuk de Jong (56./FE) nicht noch dicker für den BVB kam, lag auch an Hummels. Der Routinier stand genau wie Ersatzkeeper Alexander Meyer überhaupt nur auf dem Platz, weil mit Niklas Süle (Krankheit) und Gregor Kobel (muskuläre Probleme) kurzfristig zwei Stammkräfte ausgefallen waren. Doch es waren ausgerechnet diese beiden, die mehrfach in letzter Not gegen Eindhovens immer stärker werdende Offensive (14 Abschlüsse) retteten.

3.) Fast kein BVB-Spiel ohne Schiri-Ärger

Borussia Dortmund, die Champions League und der Ärger über die Schiedsrichter. Eine Konstellation, die mittlerweile in Mode gekommen zu sein scheint.
Egal ob beim Ausscheiden gegen Chelsea in der vergangenen Saison oder im Gruppenspiel gegen PSG im September, der BVB echauffierte sich in der Königsklasse jüngst recht regelmäßig über Entscheidungen der Unparteiischen.
Das war auch in Eindhoven nicht anders, nachdem Srdjan Jovanovic in der 56. Minute nach einem vermeintlichen Foul von Hummels an Malik Tillman auf den Elfmeterpunkt zeigte.
"Null Prozent Elfmeter, null", zürnte Übeltäter Hummels über die Szene, die zwar gecheckt, vom VAR aber nicht als klare Fehlentscheidung interpretiert wurde.
"Ich spiele ganz klar den Ball zuerst, verändere die Bahn, erwische ihn danach noch minimal - aber wir sind im Fußball, tut mir leid. Der Tillman hat sich totgelacht auf dem Platz, der Bakayoko hat sich totgelacht", kriegte sich Hummels gar nicht mehr ein: "Die haben mich alle angegrinst, minutenlang."
Dies sei bereits der "zweite lächerliche Elfmeter" in der laufenden Saison, den Dortmund in der Königsklasse kassiere. Das sah übrigens auch BVB-Berater Sammer so: "Es wird Zeit, dass wir die UEFA attackieren. Was machen die für einen Job? Das ist eine Katastrophe, welche Leute setzen die ein?"
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Terzic: "Wir haben große Chancen, weiterzukommen"

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