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Eintracht Frankfurt gewinnt Halbfinal-Hinspiel bei West Ham United und träumt vom Europa-League-Finale

Tobias Forstner

Update 28/04/2022 um 23:55 GMT+2 Uhr

Der Final-Traum lebt! Eintracht Frankfurt hat das Hinspiel des Europa-League-Halbfinals bei West Ham United gewonnen und sich eine glänzende Ausgangssituation für das Rückspiel vor heimischer Kulisse geschaffen. In London siegte die Elf von Oliver Glasner nach Treffern von Ansgar Knauff (1.) und Daichi Kamada (54.) 2:1 (1:1). Michail Antonio (21.) hatte zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen.

Ansgar Knauff trifft für Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

West Ham geriet bereits nach 49 Sekunden ohne eigenen Ballkontakt gegen die Eintracht in Rückstand. Daichi Kamada bediente Rafael Borré, der vom linken Sechzehnereck auf den zweiten Pfosten flankte. Dort lief Ansgar Knauff an und nickte zum 1:0 ins lange Eck.
Mit dem frühen Rückstand im Nacken benötigten die Hausherren einige Minuten, um im Spiel anzukommen. Nach knapp einer Viertelstunde wurde es für die Eintracht erstmals richtig gefährlich, als Jarrod Bowen an den Pfosten schoss (14.).
In der 21. Minute glichen die Londoner dann verdient aus. Michail Antonio traf nach Kopfballvorlage von Kurt Zouma aus kurzer Distanz zum 1:1. Anschließend investierten die Engländer etwas mehr ins Spiel nach vorne und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Doch auch die Frankfurter tauchten weitere Male in der gegnerischen Gefahrenzone auf.
In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel war das Tempo nicht allzu hoch. Beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld. In der 54. Minute schoss Kamada die Gäste erneut in Führung. Nachdem Djibril Sow per Flachschuss am abwehrenden Alphonse Aréola scheiterte, brachte der Japaner den Abpraller aus geringer Entfernung zum 2:1 im Tor unter.
Danach fokussierte sich die Eintracht auf die Defensivarbeit - mit Erfolg! West Ham übernahm den dominanteren Part, schaffte es aber nur relativ selten, sich in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu bringen.
In der 68. Minute bekam der kurz zuvor eingewechselte Saïd Benrahma einen Freistoß zugesprochen. Diesen wuchtete Superstar Declan Rice in die Mauer, den Nachschuss setzte Benrahma rechts oben an den Außenpfosten.
Elf Minuten später scheiterte Frankfurt ebenfalls am Aluminium. Craig Dawson fälscht einen halbhohen Kamada-Schuss ab, sodass der Ball an den Pfosten knallte.
In der Schlussphase wurde es für den Bundesligisten noch einmal brandgefährlich. In der zweiten Minute der Nachspielzeit trafen die Hammers zum dritten Mal an diesem Abend das Aluminium. Rice flankte vom rechten Strafraumeck ins Zentrum, wo Bowen wartete und per Fallrückzieher die Unterkante der Latte erwischte. Der Ball prallte auf den Boden und von dort an Kevin Trapps Gesäß. Anschließend klärte Tuta.
Eintracht Frankfurt rettete den knappen Vorsprung etwas glücklich über die Zeit und erarbeitete sich somit eine tolle Ausgangslage fürs Rückspiel in einer Woche. Da auch RB Leipzig das Halbfinal-Hinspiel gegen die Glasgow Rangers 1:0 gewinnen konnte, lebt der Traum vom rein deutschen Finale in der Europa League.

Die Stimmen zum Spiel:

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Diese Leistung tut richtig gut. Wie wir hier rauskommen, hat mir richtig imponiert. Wir spielen nach vorne, setzen den Gegner unter Druck. Es ist beeindruckend, wie selbstbewusst die Jungs auftreten. Aber wir haben schon noch ein bisschen was zu verbessern fürs Rückspiel."
Sebastian Rode (Kapitän Eintracht Frankfurt): "Es war das erwartet schwere Spiel. Wir hatten viele gute Spielzüge, haben gut verteidigt. Wir haben den Pfosten getroffen, sie haben das Gebälk getroffen. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und auch mit dem Spiel. Jetzt haben wir das Rückspiel zu Hause. Das Stadion wird ausverkauft sein und wir werden alles geben, um ins Finale zu kommen."
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): "Ich bin von unserer Leistung nicht überrascht. Wir können das, wenn wir voll konzentriert sind - das haben wir schon oft bewiesen. Heute Abend war es ein weiteres Highlight für uns. Wir wollten den ersten Schritt in Richtung Finale machen."
Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt): "Der Verein, die Fans, die Stadt - wir sind hier auf einem unglaublichen Weg. Wir haben West Ham analysiert. Ich denke, wir haben es heute Abend gut geschafft, ihre hohen Flanken auf ihre großen Spieler zu verhindern - und das wird auch für das Rückspiel entscheidend sein."
David Moyes (Trainer West Ham United): "Wir haben uns von dem Schock des 0:1 ganz gut erholt. Aber wir haben nicht genug Qualität gezeigt, vor allem nicht im letzten Drittel vor dem Tor. Das müssen wir im Rückspiel unbedingt besser machen. Unsere Standards waren heute extrem schwach, vielleicht so schwach wie seit zwei Jahren nicht mehr."
Jarrod Bowen (West Ham United): "Nach dem 1:1 hatten wir die Chance auf ein weiteres Tor, aber haben es nicht gemacht. Sie sind eine Top-Mannschaft, wir sind enttäuscht. Wir haben die Latte getroffen, den Pfosten. Wir wollten zuhause nicht verlieren, aber wir haben gezeigt, dass wir auswärts zurückschlagen können."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Wieder nicht zu Null - wieder kein Problem

Die Adler kassierten in ihren jüngsten neun Europa-League-Partien immer mindestens ein Gegentor, verloren dabei aber kein einziges Mal. Nie zuvor in der Historie dieses Wettbewerbs kassierte ein Team so oft hintereinander mindestens einen Treffer, ohne sich dabei geschlagen geben zu müssen. In der Bundesliga schluckten die Adler zuletzt gar dreimal in Folge je zwei Gegentreffer, im Gegensatz zur Europa League fuhren sie dabei aber zwei Niederlagen und keinen Sieg ein. Geht es für die SGE auf internationaler Bühne allerdings so erfolgreich weiter, wird man weitere Gegentore sicherlich verkraften können.

Die Statistik: 35

Trapp avancierte mit seinem 35. Spiel in diesem Wettbewerb zum deutschen Europa-League-Rekordspieler.
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