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Drei Dinge, die bei Manchester United - FC Barcelona auffielen: Lucky Lewandowski geht auf Tauchstation

Dennis Melzer

Update 24/02/2023 um 08:19 GMT+1 Uhr

Das Europapokal-Debakel ist für den FC Barcelona perfekt. Nach dem vorzeitigen Aus in der Champions League müssen die Katalanen nun auch im Trost-Wettbewerb Europa League die Segel streichen. Gegen Manchester United kassierte die Mannschaft um Robert Lewandowski ein 1:2 (Hinspiel 2:2). Zunächst noch im Glück, tauchte der ehemalige Bayern-Star später mehr und mehr unter. Drei Dinge, die auffielen.

Robert Lewandowski vom FC Barcelona

Fotocredit: Getty Images

Der FC Barcelona und die Europa League, das scheint einfach nicht zu passen. Nachdem die Katalanen in der vergangenen Saison als Mitfavorit im Viertelfinale am späteren Sensationssieger Eintracht Frankfurt gescheitert waren, ist in dieser Spielzeit schon in der Zwischenrunde Schluss.
Das spanische Schwergewicht, das im zweiten Jahr hintereinander die Champions-League-Gruppenphase nicht überstanden hatte und dementsprechend im "Trost"-Wettbewerb antreten musste, wurde diesmal von Manchester United in die Schranken gewiesen.
Im Hinspiel vor einer Woche trennten sich die beiden Weltklubs noch 2:2, nun behielten die Red Devils im legendären Old Trafford mit 2:1 die Oberhand. Für Barça war es die erste Niederlage seit Ende Oktober (0:3 gegen den FC Bayern), in der Zwischenzeit war man 18 Pflichtspiele lang ungeschlagen geblieben.
Superstar Robert Lewandowski hatte die Gäste per Strafstoß in Front gebracht (18.), nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Hausherren aber deutlich ideenreicher. Auch, weil Trainer Erik ten Hag ein goldenes Händchen bewies.
Der zur Pause eingewechselte Antony war es nämlich, der mit einem schönen Flachschuss die Entscheidung herbeiführte (73.), nachdem sein Landsmann Fred zunächst auf 1:1 gestellt hatte (47.).
Drei Dinge, die auffielen.

1.) Lucky Lewy auf Tauchstation

Dass der FC Barcelona zumindest auf nationaler Ebene wieder den eigenen Ansprüchen gerecht wird, LaLiga nach 22 Spieltagen mit acht Punkten Vorsprung auf den Erzrivalen Real Madrid dominiert und im Pokal-Halbfinale steht, ist auch der Treffsicherheit Robert Lewandowskis geschuldet.
Der Pole, der nach langem Transfer-Hickhack im Sommer vom FC Bayern in die Mittelmeer-Metropole gewechselt war, steuerte bisher in 30 Pflichtspielen 25 Treffer bei. Einen davon am Donnerstagabend in Manchester. Allerdings benötigte der 34-Jährige bei seinem Strafstoß verhältnismäßig viel Glück.
Der Schuss des sonst so eiskalten Elfmeterschützen fand über gleich zwei Umwege den Weg ins Netz. Zunächst bekam United-Torwart David de Gea seine Pranke an die Kugel, im Anschluss klatschte der Ball an den Innenpfosten. Dennoch: Auftrag erfüllt, Führung erzielt, eine gute Ausgangsposition geschaffen.
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Robert Lewandowski (l.) schied mit Barcelona aus der Europa League aus

Fotocredit: Getty Images

Das war es dann jedoch mit der Lewandowski-Herrlichkeit. Nach seinem Dusel-Elfer ging Lucky Lewy auf Tauchstation, nahm kaum noch am Spiel teil. Lediglich 38 Ballaktionen verbuchte der Mittelstürmer in 90 Minuten, der Elfmeter blieb sein einziger Abschluss im Theatre of Dreams. Zudem zwang Manchesters Innenverteidiger-Duo, bestehend aus Lisandro Martínez und Raphaël Varane, Lewandowski immer wieder zu Ballverlusten.
Unlängst hatte Xavi seinen neuen Knipser noch über den grünen Klee gelobt. "Lewandowski ist es von Bayern gewohnt, Titel zu gewinnen. Er hat uns die Siegermentalität gebracht, die einen Champion auszeichnet", sagte der ehemalige Mittelfeldstratege. Einen Titel müssen die Blaugrana trotz Lewys Mentalität nun abhaken.

2.) Ein seriöser Clown

Nein, leicht hat es Antony auf der Insel seit seinem Wechsel von Ajax Amsterdam wahrlich nicht. Im Mutterland des Fußballs, dort, wo es auf dem Platz nochmal ein bisschen rabiater zugeht als anderswo, werden einem hochbegabten Edeltechniker wie ihm gerne mal die Grenzen aufgezeigt.
Kabinettstückchen mag der eine oder andere Fußballfan vielleicht noch goutieren, artet die Trickserei jedoch in eine Zirkusnummer aus, steht Ärger ins Haus. Dass Antony seine ganz eigene Auffassung von Fußball-Kunst hat, machte er im Oktober deutlich. Im Heimspiel gegen Sheriff Tiraspol drehte der Brasilianer sich mit Ball am Fuß zweimal um seine eigene Achse, ohne auch nur den geringsten Raumgewinn zu erzielen. Im Anschluss spielte er einen Pass ins Nichts.
Ten Hag, merklich angefressen, "belohnte" die Aktion mit einer zeitnahen Auswechslung. ManUnited-Legende Paul Scholes beschuldigte Antony im Nachgang der Clownerie. "Ich liebe es, große Fähigkeiten zu sehen. Aber ich finde nicht, dass das Fähigkeiten oder Unterhaltung sind. Das ist einfach nur ein Clown."
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Antony traf gegen Barcelona entscheidend

Fotocredit: Getty Images

Große Fähigkeiten sah Scholes von Antony am Donnerstagabend. Der verspielte 22-Jährige kam zur Pause für den völlig blassgebliebenen Wout Weghorst, setzte die Clownsmaske ab und gab den seriösen Antreiber. Immer wieder brach Antony dank seiner Schnelligkeit über die rechte Seite durch, stellte Barcelonas Abwehr auch ohne viel Schnickschnack regelmäßig vor Probleme.
Schließlich war er es, der die Hausherren in die nächste Runde schoss. Technisch anspruchsvoll, aber schnörkellos schob Antony aus knapp 17 Metern flach zum 2:1 ein.

3.) Barcelonas Beton brökelt

Marc-André ter Stegen wartet in dieser Saison mit einer grotesk guten Bilanz auf. In 22 Ligaspielen wahrte der frühere Mönchengladbacher 17 Mal eine weiße Weste. Ein Kunststück, das ihm auf internationalem Parkett nicht gelang, spielte er sowohl in der Champions League als auch in der Europa League kein einziges Mal zu Null.
Auch in Manchester musste ter Stegen zweimal hinter sich greifen. Barcelonas Abwehr machte vor allem in der zweiten Halbzeit keinen allzu sicheren Eindruck. Zwischen den verschiedenen Ketten war meistens zu viel Raum, den die Engländer dankend bespielten und ständig für Umschaltsituationen nutzten.
Dabei profitierte United besonders von einem Ausfall aufseiten Barças. Dauerbrenner Pedri, normalerweise Takt- und Strukturengeber, fehlte aufgrund einer Muskelverletzung. Obwohl Ersatzmann Franck Kessié an der Seite von Frenkie de Jong und Sergio Busquets durchaus bemüht war, fiel Pedris Fehlen merklich ins Gewicht. Nicht nur hinten, sondern auch im Spiel nach vorne.
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