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Real Madrid hält sich bei Transfers zurück - das ist der Plan für die Zukunft

Daniel Rathjen

Update 20/07/2020 um 09:38 GMT+2 Uhr

Der frischgebackene spanische Meister Real Madrid muss umdenken. Aufgrund schwerer finanzieller Einbußen gibt es in diesem Sommer keine Top-Transfers - das ist nach den jüngsten Aussagen von Präsident Florentino Perez sonnenklar. Weder ein Kai Havertz von Bayer Leverkusen noch ein Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain wird zu den Königlichen wechseln. Immerhin: Es gibt einen Alternativ-Plan.

Bale y Florentino se abrazan en una final del Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Viel feiern werden die Verantwortlichen von Real Madrid die 34. Meisterschaft sicher nicht. Zu anspruchsvoll, zu herausfordernd sind die aktuellen Umstände im Zuge der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden finanziellen Einbußen, als dass Präsident Florentino einfach so galant wie bisher arbeiten könnte.
Denn teure Transfers - so wie eigentlich gewohnt - wird es in diesem Sommer mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geben, wie der Real-Boss jetzt nochmals bei "El Transistor" bekräftigte. "Das Stadion ist eine wichtige Einnahmequelle für uns. So haben wir 25 Prozent verloren. Spiele ohne Fans treffen die größeren Klubs härter, weil TV-Rechte nicht so entscheidend für uns sind", weiß Perez. Indirekt heißt das: Weder ein Kai Havertz (Bayer Leverkusen) noch ein Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain) wird 2020 kommen.
"Die Lage ist sehr schlecht", betonte Perez und erklärte: "Es wäre schwierig, unsere Spieler um Gehaltseinsparungen zu bitten, um die Situation zu überstehen und dann loszuziehen, um große Transfers zu tätigen. Das kann warten, bis die Lage es Madrid erlaubt, wieder optimale Verpflichtungen vorzunehmen."

Zinédine Zidane soll gehalten werden

Aktuell stehen andere Dinge als Transfers im Vordergrund. Trainer Zinédine Zidane hat in dieser Saison bewiesen, dass er taktisch flexibel sein kann, hat das Team neu erfunden und komplett hinter sich gebracht. Real wird bemüht sein, mit dieser Gewissheit in die nächste Saison zu gehen.
Zidane ist momentan der größte Star - Perez wird alles daransetzen, ihn bei Laune zu halten. "Er ist ein Segen für uns und wird hoffentlich noch lange bei uns bleiben. Wer ihn kritisieren will, darf das gerne tun, aber er wird weiter mit uns Titel gewinnen", sang Perez ein Loblied auf den Franzosen.
Er selbst hält sich in Sachen Zukunft noch einigermaßen bedeckt, er sagte zuletzt nur: "Im Fußball ändert es sich von Tag zu Tag. Ich weiß nicht, was in Zukunft passieren wird. Ich bin hier, ich genieße es und wir werden sehen, wie lange es anhält." Er ist nicht nur an der Seitenlinie taktisch klug, sondern auch in der Öffentlichkeit. Zidane wird wissen: Es wird in diesem Jahr vielleicht keine neuen Stars geben, aber möglicherweise einen neuen Vertrag für ihn mit verbesserten Bezügen...
Entscheidend für den Erhalt des Teamspirits ist bei Real eine weitere Personalie: Sergio Ramos. Der Zeitpunkt wäre ideal, den bis 2021 laufenden Vertrag nochmals zu verlängern. Der 34-Jährige ist physisch weiterhin in beeindruckender Verfassung - geht als Kapitän voran und ist eigentlich kaum wegzudenken. Eine große Saison ist mindestens noch für ihn drin.
"Es liegt am Präsidenten, aber ich liebe es hier und jeder weiß, dass ich auch bei Real meine Karriere beenden möchte", betonte Ramos. Die Verlängerung mag nur eine Formsache sein, doch für den funktionierenden Kern der Mannschaft wäre es ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten.

Erst Steine, dann Beine

Voller Fokus liegt indes auf der Fertigstellung des neuen, gigantischen Estadio Santiago Bernabeu. Ein positiver Aspekt der Corona-Krise war, dass das Tempo der Bauarbeiten in diesem Jahr ohne Zuschauer kräftig angezogen werden konnte. Zudem sei ein großer Teil der verfügbaren Gelder in die Renovierung des Estadio Santiago Bernabeu geflossen. Im Sommer 2022 soll es in neuem Glanz erstrahlen - wenn weiterhin alles nach Plan läuft, spielen die "Königlichen" in der Saison 2022/23 erstmals darin.
Dann wahrscheinlich wieder mit neuen Stars. Denn Real wäre nicht Real, wenn Perez nicht auch noch eine Kampfansage hinterhergeschickt hätte: "Madrid wird wieder die besten Spieler verpflichten, wenn sich die Situation geändert hat."
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Zidane sauer über Bale-Frage: "Mein Gott!"

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