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FC Barcelona - Barça-Ultras boykottieren Spiel gegen FC Cádiz: "Blamage, die wir niemals vergessen werden"

Pascal Steinmann

Update 18/04/2022 um 15:22 GMT+2 Uhr

Nach dem Aus in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt muss der FC Barcelona am Montagabend im Heimspiel gegen den FC Cádiz auf seine Ultra-Gruppierung "Grada d'Animacio" verzichten. Die Fans, die im Regelfall hinter dem Tor im Camp Nou stehen, boykottieren das Heimspiel wegen der Geschehnisse um die Begegnung gegen die Adlerträger. Das gab "Grada d'Animacio" in einer Stellungnahme bekannt.

Barcelona-Fans nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

"Wir haben die größte Schande erlebt, die jemals in unserem Zuhause geschehen ist. Wir wurden Gast auf einer fremden Party", erklärte die Ultra-Gruppierung in einer Stellungnahme. "Als Fans haben wir eine Blamage erlebt, die wir niemals vergessen werden", schrieben die Anhänger.
Zwar sei man sich der Verantwortung bewusst, dass man die Mannschaft "als zwölfter Spieler" unterstützen müsse. Dennoch sei man durch die Vorkommnisse der vergangenen Woche zu Handeln gezwungen. "Deswegen werden wir nicht zum Spiel zwischen Barcelona und Cádiz gehen", verkündete "Grada d'Animacio".
Schon gegen Frankfurt am vergangenen Donnerstag waren die Stehplätze hinter dem Tor in den ersten zehn Minuten nach der Halbzeit leer geblieben. Auch das aus Gründen des Protests, wie "Grada d'Animacio" in ihrer Stellungnahme nun bestätigte.
Statt der 5000 zugelassenen Eintracht-Zuschauer waren rund 30.000 Adlerträger ins Camp Nou gereist und hatten die Barça-Fans dort zeitweise in den Schatten gestellt. Eintracht-Keeper Kevin Trapp hatte nach dem Spiel gesagt: "Ich dachte, ich bin in Frankfurt."
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Eintracht Frankfurt fans celebrates the victory during the second leg quarter finals of Europa League match between FC Barcelona and Eintracht Frankfurt at Camp Nou Stadium on April 14, 2022 in Barcelona, Spain. (Photo by Xavier Bonilla/NurPhoto via Getty

Fotocredit: Getty Images

Barça "fremd im eigenen Stadion"

Markus Krösche brachte die Atmosphäre in Katalonien auf den Punkt. "Wir haben das Auswärtsspiel zum Heimspiel gemacht", sagte er und erklärte: "Unsere Jungs sind sehr einfallsreich und haben alles versucht, hereinzukommen."
Die spanische Zeitung "AS" hatte nach der Begegnung getitelt: "Barcelona fühlte sich im eigenen Stadion wie ein Fremder." Barça-Coach Xavi kündigte nach dem Spiel an, der Klub werde den Vorgang prüfen.
Vereinspräsident Joan Laporta wütete nach dem Ausscheiden der Blaugrana: "Es ist eine Schande, dass wir das heute hier erleben mussten. Das darf nicht wieder passieren." In Zukunft sollen die Tickets personalisiert werden, um zu verhindern, dass "so etwas in diesem Stadion noch einmal geschieht", erklärte Laporta.

Ultras üben Kritik an Ticketsystem

In ihrer Stellungnahme übte die Ultra-Gruppierung aber auch eine generelle Kritik an der Ticket-Politik des Klubs. "Die Perversion des Free-Seat-Systems hat in den zurückliegenden Spielzeiten einen Trend ausgelöst", bemängelten die Fans.
Dadurch sei Touristen und Fans gegnerischer Mannschaften der Zugang zum Stadion erleichtert worden.
Zudem prangerte "Grada d'Animacio" die Preispolitik an, die "untragbar" für die katalonische Bevölkerung sei. Abschließend attackierte die Vereinigung die Klubführung: "Nicht alles im Leben dreht sich um ein paar Millionen, gerade wenn wir von einem Klub sprechen, dessen Motto 'Mehr als ein Klub' lautet."
Durch den Boykott muss die Mannschaft von Trainer Xavi am Montagabend (21:00 Uhr im Livescoring) im Kampf um die Champions-League-Ränge gegen den Tabellen-18. somit auf einen wichtigen Teil der Zuschauer verzichten.
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