Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Ousmane Dembélé im Stammplatz-Duell mit Raphinha - warum der Barça-Star jetzt endlich durchstarten könnte

Katharina Wiedenmann

Update 25/07/2022 um 20:08 GMT+2 Uhr

Ousmane Dembélé unterschrieb jüngst einen neuen Vertrag beim FC Barcelona - etwas überraschend angesichts der zähen Verhandlungen mit den Katalanen. Sein altes Arbeitspapier war Ende Juni ausgelaufen. Nun bleibt der 25-Jährige bis 2024 bei Barça. Doch die Situation wird vermutlich nicht einfacher. Mit Raphinha bekommt Dembélé für Rechtsaußen einen direkten Konkurrenten vor die Nase gesetzt.

Ousmane Dembélé beim FC Barcelona

Fotocredit: Getty Images

Seit nunmehr fünf Jahren ist der FC Barcelona die fußballerische Heimat von Ousmane Dembélé. In dieser Zeit konnte sich der Franzose - auch aufgrund etlicher Verletzungen - aber nie wirklich durchsetzen.
Anfang der Woche gab es von einer Barça-Legende daher wieder einmal Kritik. Hristo Stoichkov, der in den 90er-Jahren 18 Titel mit den Katalanen gewonnen hatte, meinte bei "Mundo Deportivo": "Wenn er 150 Millionen kostet und so viele Tage verletzt ist, was soll ich sagen, wenn er in vier Jahren nichts gelernt hat."
Dembélé besitze zwar "eine Menge Qualität", müsse nun aber endlich aufwachen und sein Talent zeigen. Diese Hoffnung besitzen die Verantwortlichen beim FC Barcelona offenbar auch. Sonst hätte es wohl keinen neuen Vertrag für den Ex-Dortmunder gegeben.
Doch wie geht es für Dembélé bei den Katalanen weiter? Baut Trainer Xavi auf den 25-Jährigen oder hat Neuzugang Raphinha auf der rechten Offensivseite die Nase vorn?

Dembélé und Raphinha kämpfen um Kaderplatz

"Wir alle im Klub glauben, dass 'Jogo Bonito' (dt.: Das schöne Spiel) zurückkommt. Raphinha ist ein Spieler, den Xavi wollte. Er hat sehr darauf bestanden und der Verein hat alles getan, was er konnte", erklärte Barça-Boss Joan Laporta bei der Vorstellung des jungen Brasilianers.
Als Wunschspieler des Coaches ist zu erwarten, dass Raphinha, der für rund 60 Millionen Euro von Leeds United verpflichtet wurde, auch regelmäßig zum Einsatz kommt. Im Testspiel-Clásico, den Barcelona gegen Real Madrid am vergangenen Wochenende gewann (1:0), erhielt er den Vorzug vor Dembélé und steuerte sogar das entscheidende Tor in herrlicher Manier per Fernschuss bei.
Oscar Hernández, der seinen Bruder wegen Visumsproblemen in den USA als Chefcoach zuvor vertreten hatte, meinte nach dem starken Debüt des 25-Jährigen gegen Inter Miami (6:0), bei dem Raphinha ein Tor selbst erzielt und zwei weitere vorbereitet hatte: "Raphinha ist ein Top-Flügelspieler. Er startet von außen, geht nach innen und sorgt von dort aus für Gefahr. Er kann aus großer Entfernung schießen und uns beim Pressing helfen."
Die Paradeposition des Neuzugangs ist wie bei Dembélé die rechte, offensive Seite. Ein Duell der beiden um diesen Platz scheint damit vorprogrammiert. Denn links, wo auch Dembélé und Raphinha auflaufen können, sind mit Ferrán Torres und Ansu Fati zwei weitere junge Stars vorzufinden.
Besonders der im Winter 2022 von Manchester City verpflichtete Torres überzeugte in der Rückrunde auf dieser Position (sechs Tore, sechs Vorlagen). Fati, eines der größten europäischen Offensiv-Talente, hatte in der vergangenen Saison mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen. Sollte er fit sein, ist mit dem 19-Jährigen ohne Zweifel zu rechnen.
picture

Dembélé mit Chefcoach Xavi

Fotocredit: Getty Images

Vorteil für Dembélé dank Beidfüßigkeit?

Für Dembélé, der vor fünf Jahren von Borussia Dortmund nach Barcelona gewechselt war, wird es damit im Kampf um einen Stammplatz schwierig - jedoch auch für alle anderen Offensivakteure des FC Barcelona. Denn dort ist wohl nur Top-Transfer Robert Lewandowski gesetzt. Hinter dem Polen haben die Katalanen zudem Pierre-Emerick Aubameyang und Memphis Depay zur Verfügung, wobei Letzterer den Verein noch verlassen könnte.
Und auch auf den Flügeln wird Xavi, der offenbar alle Positionen doppelt besetzt haben wollte, rotieren. Der spanische Eurosport-Redakteur Felix Martin sieht Dembélé trotz Raphinhas Darbietung im Clásico allerdings im Vorteil.
"Dembélé hat für mich die Nase vorn. Vor allem, weil er bereits die Erfahrung hat, für Barça zu spielen. Er weiß, wie es sich anfühlt, im Camp Nou zu spielen, und es ist offensichtlich, dass Xavi ihn mag, denn sonst hätte der Verein nicht die wirtschaftlichen Anstrengungen unternommen, ihm einen neuen Vertrag zu geben", erklärte der Fußball-Experte. Zudem könne der Franzose "auf beiden Seiten als linker und rechter Flügelspieler spielen", da er mit beiden Füßen stark sei, so Martin.

Aufwärtstrend bei Ex-Dortmunder erkennbar

Tatsächlich zeigte Dembélé in den letzten Monaten unter Xavi einen kleinen Aufwärtstrend. "Er ist ein sehr guter Spieler, an dem sich die anderen ein Beispiel nehmen können. Ich weiß nicht, wie Dembélé vorher war, aber er ist sehr glücklich bei uns und motiviert", sagte der Coach im April.
Der 25-Jährige sei ein wahrer "Unterschiedsspieler", schwärmte Xavi weiter. In der spanischen Liga hatte Dembélé beispielsweise in der Rückrunde der vergangenen Saison starke elf Assists auf dem Konto.
Offensiv ist der FC Barcelona nach den Transfers von Lewandowski, Raphinha sowie der Wieder-Verpflichtung von Dembélé bestens aufgestellt. Es wird daher einen engen Konkurrenzkampf um die verbleibenden Plätze neben dem Polen geben. Und anders als in den Jahren zuvor hat Dembélé dabei vielleicht sogar einen kleinen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten. Es könnte seine letzte Chance sein, ansonsten ist ein Verkauf im kommenden Sommer nicht ausgeschlossen.
picture

"Bin ein bisschen Deutsch": De Ligt glücklich über Bayern-Wechsel

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung